Kritik am Kinderbetreuungssystem: Bruck-Mürzzuschlag am Boden!

Im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag mangelt es an Kindergartenplätzen. Der Landesrechnungshof kritisiert die Situation 2024. Jetzt agiert NEOS-Chef Swatek für Verbesserungen.
Im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag mangelt es an Kindergartenplätzen. Der Landesrechnungshof kritisiert die Situation 2024. Jetzt agiert NEOS-Chef Swatek für Verbesserungen. (Symbolbild/ANAGAT)

Kritik am Kinderbetreuungssystem: Bruck-Mürzzuschlag am Boden!

Bruck-Mürzzuschlag, Österreich - Die Situation der Kinderbetreuung im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag ist ernst. Ein Bericht des Landesrechnungshofs bringt es auf den Punkt und kritisiert die Landesregierung stark im Bereich „Kinderbildung und -betreuung“. Anderswo läuft es besser, hier belegen wir bundesweit den 92. Platz von 94 in Bezug auf Kindergartenplätze. Für die Eltern vor Ort ist das nicht nur eine trockene Statistik, es hat direkte Auswirkungen auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Weniger Plätze, steigender Bedarf

Die Zahlen sind alarmierend. Im Jahr 2024 gab es in der Steiermark 35.660 Kindergartenplätze, verglichen mit 36.189 im Jahr 2023, was einen Rückgang von 529 Plätzen bedeutet. Besonders drastisch ist die Situation für die Allerkleinsten – in Bruck-Mürzzuschlag haben nur 15,8 Prozent der null- bis zweijährigen Kinder einen Platz in einer Einrichtung. Es wurde nur ein Bruchteil der geplanten 780 neuen Kinderkrippenplätze geschaffen: lediglich 360 neuen Plätze wurden hinzugefügt. Der Bedarfsdeckungsgrad für die 0-2-Jährigen lag 2024 bei nur 28,5 Prozent, was zeigt, dass viele Eltern weiterhin ohne adäquate Betreuungsmöglichkeiten dastehen. NEOS-Chef Niko Swatek fordert mit Nachdruck einen „Ausbauturbo“ für die Kinderbetreuung in der Region, um die Situation endlich zu verbessern.

Hilfsangebote für Eltern

Um den Eltern in dieser prekären Lage zu helfen, hat das Land Steiermark das Kinderportal KIPO ins Leben gerufen. Dieses Online-Portal bietet eine Übersicht über Kinderkrippen, Kindergärten, Kinderhäuser und vieles mehr; ein echter Lichtblick für alle, die frühzeitig außerfamiliäre Betreuungsformen suchen. Für die Eltern ist es nun einfacher, sich über verfügbare Plätze zu informieren und ihre Kinder in den gewünschten Einrichtungen vorzumerken. Die Nutzung des Portals wird zur Pflicht, auch bei persönlicher Anfrage, was die Organisation der Betreuung erleichtern soll. Die Zeit drängt, denn die Vormerkungen sollten im Jahr der geplanten Aufnahme erfolgen.

Die Herausforderungen bleiben

Trotz aller Bemühungen zeigt sich, dass die Herausforderungen in der Kinderbetreuung nach wie vor groß sind. Viele Eltern berichten von einer hohen Nachfrage nach Betreuungsplätzen, insbesondere für Kinder im Krippenalter. Die Betreuungsquote für unter Dreijährige lag am 1. März 2023 bei 36,4 Prozent, was zwar ein Höchstwert ist, aber dennoch viele Eltern ohne passenden Platz zurücklässt. Ein weiterer kritischer Punkt ist der Fachkräftemangel: Angesichts der ungünstigen Personalschlüssel in den Einrichtungen leidet oft die Qualität der Betreuung.

Es steht fest, dass dringender Handlungsbedarf besteht. Die Bürger:innen in Bruck-Mürzzuschlag brauchen nicht nur Worte, sondern vor allem Taten und konkrete Lösungen, die die Familien in ihrer alltäglichen Realität unterstützen. Nur so kann die Vereinbarkeit von Familie und Beruf tatsächlich gelebt werden – ein Ziel, das für viele so nah, aber dennoch so fern scheint.

In der Steiermark, wo nicht nur die Versorgung der Jüngsten, sondern das gesamte Bildungssystem auf dem Prüfstand steht, sind alle Fragen noch offen. Die nächsten Schritte müssen klaren Kurs zu einer besseren Betreuung und mehr Unterstützung für die Familien führen.

Details
OrtBruck-Mürzzuschlag, Österreich
Quellen