Almwirtschaft unter Druck: Helfen Sie beim Almputztag in der Steiermark!

Almwirtschaft unter Druck: Helfen Sie beim Almputztag in der Steiermark!
Bruck-Mürzzuschlag, Österreich - Die Pflege der Almen in der Steiermark steht in diesen Tagen ganz oben auf der Agenda. Denn ohne sie werden jährlich etwa 1.000 Hektar Almflächen verwildern, was nicht nur die Landschaft verändert, sondern auch zahlreiche Arten gefährdet. Am kommenden Samstag, dem „Tag der Almen“, laden der Landwirtschaftskammer-Präsident Andreas Steinegger und der Almwirtschaftsverein freiwillige Helfer ein, um gemeinsam den Almen ihre notwendige Pflege zukommen zu lassen. Denn wie Kleine Zeitung berichtet, umfasst die Pflege vor allem das händische Freischneiden von Stauden, auch Schwenden genannt.
Mit rund 1.610 Almen in der Steiermark, auf denen im Sommer etwa 42.000 Rinder, 900 Pferde sowie 6.000 Schafe und Ziegen weiden, ist die Bedeutung dieser Arbeiten enorm. Almen sind nicht nur ein wertvolles Kulturgut, sie bieten auch Lebensraum für zahlreiche seltene und bedrohte Arten. Diese besondere Flora und Fauna ist allerdings nur durch eine sorgsame Nutzung, die in Gemeinden über Generationen hinweg umgesetzt wird, zu erhalten.
Pflege und Nutzen der Almen
Die bewirtschafteten Almen fungieren als eine Art Schutzschirm vor Naturkatastrophen, indem sie die Widerstandsfähigkeit der Boden- und Wasserspeicherkapazität fördern. Regelmäßiges Abgrasen, wie es von den örtlichen Almvereinen praktiziert wird, verhindert das Zuwachsen und sorgt dafür, dass Steilflächen gesichert sind. Darüber hinaus verbessern gepflegte Forstflächen den Schutz vor Lawinen und Felsstürzen, was gerade in bergigen Regionen essentiell ist. Diese Zusammenhänge verdeutlicht auch die Plattform „Unsere Almen“, die auf die Wichtigkeit einer nachhaltigen Bewirtschaftung hinweist (unsere-almen.at).
Doch die Pflege der Almen wird durch die Klimaerwärmung erschwert. Der Klimawandel führt in den Alpen nicht nur zu einem Anstieg der Durchschnittstemperaturen um gut zwei Grad seit 1850, sondern verschiebt auch die Höhenstufen und lässt üppigeres Pflanzenwachstum entstehen. Dies stellt eine Bedrohung für die alpine Natur dar und könnte als Folge haben, dass viele alpine Arten in ihrer Existenz gefährdet sind.
Einladung zur Teilnahme und Ausklang mit einer Almjause
Für all jene, die gerne an den Pflegearbeiten teilnehmen möchten, gibt es nicht nur die Gelegenheit, aktiv zum Erhalt der Almen beizutragen. Jeder Helfer darf sich auch auf eine gesellige Almjause freuen, die als Dankeschön für die geleistete Arbeit angeboten wird. Almvereinsobmann Anton Hafellner ermutigt alle, sich zu engagieren: „Je mehr Hände, desto effektiver können wir unsere Almen bewahren.“
Die Pflege wird nicht nur vor Ort in der Steiermark aktiv gefördert, sondern auch in einem größeren Kontext betrachtet. Die nachfolgenden Generationen sollen von der aktiven Bewirtschaftung profitieren und die Almen als wichtige Erholungsräume sowie wirtschaftliche Flächen erhalten werden, insbesondere angesichts der Herausforderungen durch den Klimawandel. Weitere Informationen zu den Effekten und der Rolle der Almen im Alpenschutz bieten unter anderem die tiefgehenden Analysen von alpenverein.de.
In diesem Sinne liegt es an uns allen, gemeinsam an einem Strang zu ziehen – für die Almen, die Natur und die Nachhaltigkeit unserer alpinen Landschaften.
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Ort | Bruck-Mürzzuschlag, Österreich |
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