Jahrhunderte harter Dienst: Lesung und Genuss im Pinzgau!

Jahrhunderte harter Dienst: Lesung und Genuss im Pinzgau!
Saalfelden am Steinernen Meer, Österreich - Am 30. Juni 2025 fand im TAURISKA-Kammerlanderstall in Neukirchen am Großvenediger eine besondere Veranstaltung statt, die das Dienstbotenwesen in den Fokus stellte. Diese Veranstaltung war Teil einer Kooperation zwischen Slow Food Pinzgau und der Bramberger Obstpresse. meinbezirk.at berichtet, dass …
Das Leben der Dienstboten war über viele Jahrhunderte hinweg ein zentraler Bestandteil des ländlichen Lebens in Salzburg. Diese oft vernachlässigten Menschen, darunter Knechte, Mägde und ledige Kinder, lebten unter schwierigen Bedingungen. Mag. Dr. Michael Span vom Salzburger Freilichtmuseum gab spannende Einblicke in das harte und häufig rechtlose Dasein dieser Gruppe. Immerhin arbeiteten in den 1930er Jahren rund 300.000 Dienstboten in Österreich, wie der Dienstbote im Wikipedia-Artikel beschreibt. sn.at erläutert dies weiter …
Kultureller Austausch und kulinarische Vielfalt
Die Lesungen, die im Rahmen dieser Veranstaltung stattfanden, waren nicht nur informativ, sondern auch unterhaltend. Mag. Robert Kleindienst, der auch die Lesung moderierte, las aus seinem neuen Werk „Das Lied davon“, das die Lebensgeschichte seines Vaters thematisiert. Zusätzlich trugen Charly Rabanser und Simon Embacher musikalisch zur Atmosphäre bei. Gezeigt wurde auch ein symbolischer Apfelbaum, überreicht von Christian Vötter und Toni Lassacher an Wolfgang Schäffner von Slow Food Pinzgau.
Ein besonderes Highlight waren die kulinarischen Angebote, die den Gästen ein wahres Fest für den Gaumen bereiteten. Gekocht wurden unter anderem Pinzgauer Rinderspeck, Apfelschmalz, Ziegenkäse und kreative Jausenplatten, die dank der Zusammenarbeit mit der Bramberger Obstpresse auf frisch verarbeiteten heimischen Früchten basieren. Diese Obstpresse verarbeitet bereits seit 20 Jahren alte Obstsorten.
Ein Blick in die Vergangenheit
Die Lesungen und Diskussionen thematisierten nicht nur die Lebensrealitäten der Dienstboten, sondern auch die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse, unter denen sie lebten. Die Schriftsteller Franz Innerhofer und Georg Eberl schildern in ihren Werken, wie herausfordernd das Leben für ledige Kinder war, und thematisieren die psychischen Belastungen. Eberl geht in seinem Buch „Ich war ein lediges Kind“ besonders auf die Entbehrungen ein, die viele auf dem Land erfahren mussten.
In Zeiten, in denen viele Jugendliche und junge Erwachsene auf Bauernhöfen für wenig Geld arbeiteten, blieb die Gegenleistung oftmals auf Kost und Logis beschränkt. Solche Härten wurden von den damaligen Bauern häufig als selbstverständlich angesehen, und die geistliche Führerschaft predigte gegen vorehelichen Geschlechtsverkehr, wodurch Dienstboten immer wieder im gesellschaftlichen Fokus standen.
Insgesamt wurde in Neukirchen ein wichtiger Schritt zur Erinnerung und Würdigung der Dienstboten und deren Lebensumfeld genommen, und die Kooperation zwischen Slow Food Pinzgau sowie der Bramberger Obstpresse zeigt, dass nachhaltige und faire Ernährung heute mehr denn je auf die Mundart unserer Geschichte zurückblickt und neuen Schwung erhält. slow-food.at ergänzt diese Informationen …
Details | |
---|---|
Ort | Saalfelden am Steinernen Meer, Österreich |
Quellen |