Emco in Hallein: Zwei Monate Stillstand nach verheerendem Großbrand!

Nach einem Großbrand im Emco-Werk in Hallein am 1. Juli 2025 steht die Produktion nun für zwei Monate still. Was bedeutet das für die 390 Mitarbeiter?
Nach einem Großbrand im Emco-Werk in Hallein am 1. Juli 2025 steht die Produktion nun für zwei Monate still. Was bedeutet das für die 390 Mitarbeiter? (Symbolbild/ANAGAT)

Emco in Hallein: Zwei Monate Stillstand nach verheerendem Großbrand!

Hallein, Österreich - Ein Großbrand hat die Geschäfte des Werkzeugmaschinenherstellers Emco in Hallein am 1. Juli 2025 schwer getroffen. Die Lagerhalle des Unternehmens wurde vollständig zerstört, doch der Produktionsbereich selbst blieb verschont. Geschäftsführer Karl Pichler hatte zunächst optimistisch angekündigt, dass die Produktion bereits am darauffolgenden Tag wieder starten könnte. Doch die Realität sieht anders aus: Wichtige Komponenten fehlen, weshalb das Werk für mindestens zwei Monate stillstehen muss. Dies wurde rund 390 Mitarbeitern in einer Versammlung mitgeteilt.

Die Situation stellt Emco vor ernsthafte Herausforderungen. Eine Sonderinventur brachte ans Licht, dass der verbleibende Bestand an Komponenten geringer war, als ursprünglich angenommen. Dies zwingt das Unternehmen dazu, die Stillstandszeit so kurz wie möglich zu halten und schnellstmöglich zu einer regulären Produktion zurückzukehren. Ab Freitag, dem 14. Juli 2025, sollen Verhandlungen über Kurzarbeit mit dem Arbeitsmarktservice (AMS) und der Gewerkschaft beginnen, um die Auswirkungen für die Mitarbeiter abzufedern.

Wirtschaftlicher Druck auf die Industrie

Die Probleme von Emco sind Teil eines größeren Trends in der Werkzeugmaschinenindustrie. Das Jahr 2024 wird von dem Branchenverband VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken) mit einem erwarteten Produktionsrückgang von knapp 3 % auf nominal 14,8 Milliarden Euro prognostiziert. Die Rückgänge sind das Resultat von seit Anfang 2023 spürbaren Bremsspuren im Auftragseingang, die auch die Situation bei Emco mit beeinflussen. Generell sind Maschinenkäufe aufgrund gestiegener Zinsen schwieriger zu finanzieren, was den Druck auf Hersteller weiter erhöht.

Besonders kleinere Unternehmen sind von bürokratischen Hürden betroffen. Diese Herausforderungen, kombiniert mit den langfristigen Trends auf dem Markt, lassen befürchten, dass das Rekordvolumen aus 2018/2019 (17,0 Milliarden Euro) auch in den kommenden Jahren nicht erreicht werden kann. Die globalen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind ebenfalls nicht günstig: Der internationale Einkaufsmanagerindex zeigt eine schwache Weltkonjunktur, gerade in Europa und Deutschland.

Ein Ausblick auf die Zukunft

Inmitten all dieser Herausforderungen zeigt sich jedoch auch ein Lichtblick. Bereiche wie Elektromobilität, Windkraft und Medizintechnik bieten neue Chancen, um der Branche neue Impulse zu verleihen. Die Nachwuchsoffensive der Nachwuchsstiftung Maschinenbau soll zudem jungen Menschen den Einstieg in metallverarbeitende Berufe erleichtern und Ausbildungsabbrüche reduzieren.

Ob Emco schnell genug Wege findet, um die Produktion wieder anzukurbeln und die Mitarbeiter bestmöglich zu unterstützen, bleibt abzuwarten. Der Brand hat die Firma hart getroffen, doch mit einem aktiven Krisenmanagement könnte es gelingen, die Wogen zu glätten und neue Aufträge zu generieren.

Die kommenden Wochen werden entscheidend sein – sowohl für Emco als auch für die gesamte Werkzeugmaschinenindustrie. Salzburg24 und Vienna.at berichten über die Entwicklungen aus Hallein, während MAV Industrie die generellen Trends der Branche im Blick hat.

Details
OrtHallein, Österreich
Quellen