Rätselhafte Heumandln in St. Johann: Eine alte Tradition erwacht!

Heumandln in St. Johann gesichtet: Einblick in traditionelle Heutrocknung und die Herausforderungen der Berglandwirtschaft.
Heumandln in St. Johann gesichtet: Einblick in traditionelle Heutrocknung und die Herausforderungen der Berglandwirtschaft. (Symbolbild/ANAGAT)

Rätselhafte Heumandln in St. Johann: Eine alte Tradition erwacht!

Alte Bundesstraße, 5600 St. Johann im Pongau, Österreich - Eine faszinierende Entdeckung hat kürzlich in St. Johann stattgefunden: Ein Leser hat Heumandln an der Alten Bundesstraße gesichtet. Diese traditionellen, handwerklichen Konstruktionen, die früher viel bei der Heuernte verwendet wurden, sind heutzutage selten geworden und haben ihren Platz in der modernen Landwirtschaft verloren. Heumandln bestehen aus einem stabilen Holzpfahl mit drei oder vier Querverstrebungen, an denen das frische Gras zum Trocknen aufgehängt wird. Wer schon einmal eines gesehen hat, kann bestätigen, dass sie eine Kunstform für sich sind.

Während Heumandl in der Vergangenheit die alpine Landwirtschaft prägten, sind sie heute beinahe aus der Kulturlandschaft verschwunden. Der hohe Arbeitsaufwand und das notwendige Fachwissen für die Errichtung machen den Einsatz dieser traditionellen Geräte oft unpraktisch. So bevorzugen viele Landwirte heute Maschinen, um ihre Wiesen zu bewirtschaften. Doch in der steilen Berglandschaft ist der Heumandl nach wie vor ein hilfreiches Werkzeug, das qualitativ hochwertiges Heu mit weniger Bröckelverlusten im Vergleich zur maschinellen Ernte liefert, wie MeinBezirk berichtet.

Heutrocknung mit Schwedenreitern

Der Schwedenreiter ist eine spezielle Variante des Heumandls, welche auch heute noch von Landwirten wie Leopold Wörndl aus dem Oberland genutzt wird. Der 82-jährige Landwirt hat kürzlich Schwedenreiter auf seinen Feldern errichtet, um trotz feuchter Witterung Heu zu trocknen. Diese temporären Einrichtungen ermöglichen es, das Gras frischen Regens zu entziehen und trotzdem für die spätere Ernte bereit zu machen. Dabei bleibt jedoch ein gewisses Risiko bestehen: Gewitterstürme oder starker Föhn können diese Konstruktionen leicht umreißen und die getane Arbeit zunichte machen, wie Wörndl beschreibt. Wochenblatt hebt hervor, dass das Trocknen von Gras zu Heu besonders in den feuchten Alpenregionen eine wahre Kunst ist.

Der Umgang mit Heumandln und Schwedenreitern erfordert nicht nur Geschick, sondern auch viel Erfahrung. Diese alten Techniken, die einst alltäglich waren, sind heute eine besondere Herausforderung für die Landwirte, die sie pflegen und bewahren wollen. Die Konstruktionen aus Holz sind regional unterschiedlich ausgeprägt und wurden in der Vergangenheit häufig verwendet, um das Gras vor nassem Boden zu schützen, damit es optimal trocknen kann. Die richtige Aufhängung des Grases sorgt für eine gute Luftzirkulation und leitet Regenwasser ab, so kann die Qualität des Heus weitgehend bewahrt werden. Weitere Details zu dieser Tradition können im Bauernlexikon nachgelesen werden.

Ein Erbe bewahren

Die Erhaltung der Heumandln ist nicht nur für die Landwirtschaft, sondern auch für die Kulturlandschaft von großer Bedeutung. In den letzten Jahren hat man erkannt, dass traditionelle Landwirtschaft und Brauchtum eng miteinander verknüpft sind. Heumandln sind nicht nur praktische Werkzeuge, sondern auch ein Teil unserer kulturellen Identität. Die Erhaltung dieses Wissens und das Handwerk der Heutrocknung durch Sensenkurse sind Schritte in die richtige Richtung, um diese Tradition am Leben zu halten. Wer weiß, vielleicht wird künftig das Heumandl wieder auf den Wiesen und Feldern unserer wunderschönen Alpen zu sehen sein.

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OrtAlte Bundesstraße, 5600 St. Johann im Pongau, Österreich
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