Kärnten im Betrugs-Schock: 47 Millionen Euro durch Cannabis-Anlage abgezockt!

Im Rahmen eines internationalen Betrugs in Kärnten wurden 17.000 Investoren um Millionen betrogen. Erfahren Sie mehr über die Hintergründe und aktuelle Entwicklungen.
Im Rahmen eines internationalen Betrugs in Kärnten wurden 17.000 Investoren um Millionen betrogen. Erfahren Sie mehr über die Hintergründe und aktuelle Entwicklungen. (Symbolbild/ANAGAT)

Kärnten im Betrugs-Schock: 47 Millionen Euro durch Cannabis-Anlage abgezockt!

Klagenfurt, Österreich - In Kärnten sorgt ein aufgedeckter Betrugsskandal für Aufregung, bei dem rund 17.000 Personen Opfer eines internationalen Betrugs wurden. Die Täter, die mit vielversprechenden Angeboten für Cannabispflanzen geworben haben, sind laut der Krone bereits seit zwei Jahren im Visier der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA). Anklage wurde am Landesgericht Klagenfurt gegen zwei Personen erhoben, denen gewerbsmäßiger schwerer Betrug vorgeworfen wird.

Die situation ist alarmierend: In einer gezielten Masche sollten Investoren in einen legalen Cannabis-Anbau investieren, der angeblich jährliche Renditen zwischen 30 und 40 Prozent versprach. Tatsächlich existierten die versprochenen Pflanzen jedoch nicht. Laut Angaben der Nachrichten.at beläuft sich der durch diese fragwürdigen Geschäfte entstandene Schaden auf etwa 13 Millionen Euro. Gerüchte um ein Ponzi-System machen die Runde, da die eingezahlten Gelder genutzt wurden, um den Lebensstil der Angeklagten zu finanzieren und ein Vertriebssystem aufzubauen.

Umfangreiche Ermittlungen

Die WKStA beschreibt in ihrem Ermittlungsbericht, dass viele der versprochenen Ernteerträge in den Kundenkonten nicht den Tatsachen entsprachen und dass die tatsächliche von der Firma My First Plant GmbH angebaute Menge an Hanfpflanzen oft von geringer Qualität war oder gar nicht existierte. Die fehlende Verträge mit potenziellen Großabnehmern blieben nicht unbemerkt. Diese gelebte Fiktion, verbunden mit professionell gestalteten Websites und Social-Media-Kampagnen, hat insgesamt mindestens 65.000 Anleger in die Irre geführt, so die Krone.

Doch das ist nicht alles. Ein Verstrickung von weiteren Betrügereien kommt dazu, denn es gibt personelle Überschneidungen zwischen My First Plant und der Krypto-Firma EXW. Diese hatte nach Informationen von Nachrichten.at knapp 40.000 Anleger um mindestens 20 Millionen Euro betrogen. Die Komplexität und das Ausmaß dieser Betrügereien werfen ein Licht auf die Schattenseiten der Wirtschaft, die im Kontext von angespannten Märkten und der Suche nach lukrativen Investments hoch im Kurs stehen.

Der Mensch im Zentrum der Wirtschaftskriminalität

Eine aktuelle Studie von KPMG zeigt, dass die meisten Wirtschaftskriminellen oft zu den geschätzten Mitarbeitenden eines Unternehmens zählen und in bis zu 80 Prozent der Fälle männlich sind. Mittlerweile wurde festgestellt, dass die Mehrheit dieser Täter zwischen 36 und 55 Jahre alt ist und oft seit mehr als sechs Jahren im Unternehmen tätig ist. Finanzielle Motive und opportunistisches Verhalten sind häufiger Grund für solches Fehlverhalten, während persönliche Probleme selten ins Spiel kommen, wie die Studie von KPMG International aufzeigt.

Die Ermittlungen in Kärnten sind nämlich nur ein Teil von weitreichenderen Trends in der Wirtschaftskriminalität, bei denen Teamvergehen häufig sind und oft mehrere Personen aus zentralen Funktionen wie Einkauf und Finanzen beteiligt sind. Bei der Aufdeckung solcher Machenschaften kommt es häufig auf die Analyse von E-Mails, Interviews und Finanzdaten an, was die Notwendigkeit einer transparenten und verantwortungsbewussten Unternehmensführung unterstreicht.

Die Angeklagten in der Kärntner Causa müssen sich auf eine lange rechtliche Auseinandersetzung einstellen. Ihnen drohen Freiheitsstrafen von ein bis zehn Jahren, falls sie für die massiven Betrügereien verurteilt werden. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese heikle Situation weiterentwickeln wird und welche Konsequenzen für die betroffenen Anleger zu erwarten sind.

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OrtKlagenfurt, Österreich
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