Nisselgasse: Umgestaltung bleibt hinter Erwartungen zurück!

Umbau der Nisselgasse in Penzing sorgte für Kontroversen: Umsatzrückgänge, fehlende Ladezonen und Verkehrskritik stehen im Fokus.
Umbau der Nisselgasse in Penzing sorgte für Kontroversen: Umsatzrückgänge, fehlende Ladezonen und Verkehrskritik stehen im Fokus. (Symbolbild/ANAGAT)

Nisselgasse: Umgestaltung bleibt hinter Erwartungen zurück!

Nisselgasse, 1140 Wien, Österreich - Im 14. Bezirk hat die Umgestaltung der Nisselgasse für einige positive, jedoch auch viele negative Überraschungen gesorgt. Die neugeplante Begegnungszone sollte mehr Grün und weniger Verkehr bringen, doch die Realität sieht anders aus. Kritiker berichten von einem Umsatzrückgang bei ansässigen Unternehmen, während sich die Anwohner über Schwierigkeiten beim Zugang zu Geschäften und Dienstleistungen beschweren. Der Kurier berichtet über die in der Begegnungszone immer noch stark präsente Verkehrssituation und die Probleme, die aus der Umgestaltung resultieren.

Die Umbaumaßnahmen in der Nisselgasse wurden erst 2023 abgeschlossen, doch schon jetzt beklagen Geschäftsleute einen Umsatzrückgang von 30 Prozent. Die fehlenden Ladezonen und die Schwierigkeiten bei der Anlieferung von Waren, insbesondere Medikamenten, schlagen den Unternehmern aufs Gemüt. Professionelle Stimmen fordern Änderungen: So hat Andreas Eisenbock von der ÖVP auf die verwelkenden Jungbäume hingewiesen und Elisabeth Kohl, Obfrau des Einkaufsstraßenvereins, kritisiert die mangelnde Einbeziehung der Geschäftsleute in die Planungsphase, was die aktuellen Probleme verschärft hat, wie die MeinBezirk berichtet.

Verkehrschaos in der Begegnungszone

Ein weiteres großes Manko in der Nisselgasse sind die zahlreichen Verkehrsteilnehmer, die die 20 km/h-Tempolimit deutlich überschreiten. Die Bezirksvorsteherin Michaela Schüchner (SPÖ) hat klar gemacht, dass eine klassische Begegnungszone aufgrund des Verkehrs nicht möglich ist. Zudem kontrolliert die Polizei regelmäßig Geschwindigkeitsübertretungen, doch eine spürbare Besserung ist nicht in Sicht. Ein Geschäftsmann berichtet von Schwierigkeiten, sein Geschäft zu erreichen, und beschreibt, dass die Umleitung des Verkehrs während des Umbaus zusätzlichen Stress in die Situation gebracht hat.

Ein Hoffnungsschimmer könnte die neu installierte Ladestation vor dem „Café Außergewöhnlich“ sein, die positiv wahrgenommen wird. Dennoch bleibt die Situation angespannt, da die Haltemöglichkeiten bei den Bushaltestellen teilweise Baustellen sind, welche erst Ende des Jahres fertiggestellt werden sollen. Schüchner ist zuversichtlich, dass sich die Lage nach der Vollendung der Baustelle verbessern wird, doch die Geduld der Anwohner und Geschäftsleute ist auf die Probe gestellt.

Grünflächen oder profanes Verkehrschaos?

Die Idee hinter der Umgestaltung war es, mehr Grün in die Stadt zu bringen und einen Ort der Begegnung zu schaffen. Junge Bäume und Blumen wurden gepflanzt, dennoch stellen sich Fragen zur langfristigen Pflege und dem Nutzen dieser Maßnahmen. Laut bpb.de muss die Verkehrswende eine zentrale Rolle in der urbanen Entwicklung spielen, um eine lebenswerte Stadt zu schaffen.

In vielen Städten werden Verkehrsprojekte überarbeitet, um eine ausgewogene Verteilung zwischen motorisiertem und nicht-motorisiertem Verkehr zu erreichen. Konzepte wie „lebenswerte Stadt“ oder „15 Minuten Stadt“ werden diskutiert, um dem zunehmenden Verkehrsaufkommen entgegenzuwirken. Auch in der Nisselgasse wären sicherere Straßen und die Schaffung von Ladezonen dringend nötig. Die Penzinger Grünen schlagen daher Grätzelladezonen vor, um die aktuelle Misere zu lösen.

Ungeachtet aller Optimierungsversuche bleibt der Geduld der Anwohner und Geschäftsleute nicht viel Zeit. Es wird sich zeigen, ob die durchgeführten und geplanten Maßnahmen der Nisselgasse wirklich zu einer Bereicherung für das Viertel führen oder ob die Verkehrsproblematik weiterhin den Alltag der Menschen belastet.

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OrtNisselgasse, 1140 Wien, Österreich
Quellen