Österreich steht still: Trauerminute für die Opfer des Graz-Amoklaufs

Am 11. Juni 2025 gedenkt Österreich der Opfer des Amoklaufs in Graz mit einer landesweiten Trauerminute und einem Zeichen der Solidarität.
Am 11. Juni 2025 gedenkt Österreich der Opfer des Amoklaufs in Graz mit einer landesweiten Trauerminute und einem Zeichen der Solidarität. (Symbolbild/ANAGAT)

Österreich steht still: Trauerminute für die Opfer des Graz-Amoklaufs

Graz, Österreich - Am Dienstag, den 11. Juni 2025, ereignete sich in Graz eine Tragödie, die ganz Österreich erschütterte. Ein 21-jähriger Mann überfiel eine Schule mit zwei Schusswaffen, was zum Tod von insgesamt elf Personen führte, darunter auch der Täter selbst. Die schockierenden Ereignisse haben eine Welle der Trauer ausgelöst, die Land und Leute in den Bann zieht, wie meinbezirk.at berichtet.

In ganz Österreich wurde eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen, um der Opfer zu gedenken. Diesen Mittwoch um 10 Uhr wird landesweit eine Trauerminute abgehalten, bei der auch die Wiener Linien den Verkehr für eine ganze Minute unterbrechen werden. Alle 900 Öffis, darunter U-Bahn, Busse und Straßenbahnen, halten während dieser Zeit an den Haltestellen still. Garnituren, die sich zwischen zwei Haltestellen befinden, fahren zur nächstgelegenen Haltestelle und halten dort, wie es auch stern.de beschreibt.

Ein Akt der Solidarität

Die Haltestellenanzeigen werden eine klare Botschaft zeigen: „Wir stehen zusammen für Graz“. Alexandra Reinagl, Geschäftsführerin der Wiener Linien, hat ihr Mitgefühl für die Betroffenen ausgesprochen und öffentlich Unterstützung für die Trauerbekundungen angeboten. Hunderte Menschen haben bereits an einem Trauergottesdienst in Graz teilgenommen, in dem Kerzen im Stadtzentrum aufgestellt wurden, um den Opfern zu gedenken.

Der Amoklauf selbst ereignete sich an einer Schule, und die Polizei hat bislang sieben weibliche und drei männliche Opfer, darunter einen Lehrer, bestätigt. Ein Abschiedsbrief des Täters gibt keine Hinweise auf die Motivationen hinter diesem verheerenden Akt. Experten vermuten jedoch, dass jahrelanges Mobbing eine Rolle gespielt haben könnte, das in Rachegelüste umschlug, was auch Josef Zollneritsch, der Leiter des Schulärztlichen Dienstes der Steiermark, betont. Ein zunehmendes Gefühl der Nicht-Wahrnehmung unter vielen jungen Menschen könnte ebenfalls zur Gewalt beitragen, wie taz.de darlegt.

Gesellschaftliche Konsequenzen

Österreichs Kanzler Christian Stocker bezeichnete die Geschehnisse als „nationale Tragödie“ und rief zur gesellschaftlichen Solidarität auf. In der Folge wurden zahlreiche politische Veranstaltungen, darunter ein Bundesparteitag der FPÖ und ein Landesparteitag der ÖVP, abgesagt oder verschoben. Auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen betonte die Stärke des Miteinanders in schwierigen Zeiten.

Die Vorfälle werfen Fragen zu den Waffengesetzen in Österreich auf, welche im Vergleich zu anderen Ländern als weniger streng gelten. Bestimmte Gewehre können von jedem 18-Jährigen gekauft werden, während für Faustfeuerwaffen eine Waffenbesitzkarte erforderlich ist, die der Täter vorweisen konnte. Es wird nun erwartet, dass mögliche Lücken im Waffenrecht überprüft und geschlossen werden, insbesondere da der Täter sowohl eine Schrotflinte als auch eine Faustfeuerwaffe benutzt hat.

In der Trauer, die das Land umhüllt, bleibt die Hoffnung, dass aus dieser Tragödie ein wertvoller Dialog über gesellschaftliche Werte und Sicherheit hervorgeht. Die Trauerminute am Mittwoch wird ein weiterer Schritt sein, um zusammenzustehen und den Opfern der Gewalt zu gedenken.

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OrtGraz, Österreich
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