Stadtoberhäupter aus Wien, Hamburg und Zürich pushen Klimaschutz!

Zürichs und Hamburgs Stadtoberhäupter besuchten Wien zur Besichtigung innovativer Großwärmepumpen und zur Diskussion über Klimaschutz.
Zürichs und Hamburgs Stadtoberhäupter besuchten Wien zur Besichtigung innovativer Großwärmepumpen und zur Diskussion über Klimaschutz. (Symbolbild/ANAGAT)

Stadtoberhäupter aus Wien, Hamburg und Zürich pushen Klimaschutz!

Simmering, Österreich - Am 11. und 12. Juni 2023 trafen sich die Stadtoberhäupter von Wien, Hamburg und Zürich in der österreichischen Hauptstadt. Zürichs Stadtpräsidentin Corine Mauch und Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher folgten der Einladung von Wiens Bürgermeister Michael Ludwig im Rahmen des „Triolog“, der 2019 ins Leben gerufen wurde, um über zentrale Themen wie Klimaschutz und erneuerbare Energien zu diskutieren. Dies war das fünfte Treffen dieser Initiative, die einen regen Austausch unter den Städten fördert und schwerpunktmäßig auf Innovation setzt.

Der erste Tag des Besuchs war geprägt von einer Besichtigung der beeindruckenden Großwärmepumpe der Wien Energie in Simmering. „Die Dimensionen dieser Anlage sind einfach überwältigend“, äußerte sich Corine Mauch, die wohl eine etwas kleinere Wärmepumpe in Zürich gewohnt ist. Bürgermeister Tschentscher musste zugeben, dass Hamburg in puncto Großwärmepumpen hinter Wien zurückliegt, jedoch erste Planungen für solche Projekte in der Hansestadt bereits auf dem Tisch liegen.

Technologische Fortschritte und Stadtentwicklung

Ein weiterer wichtiger Aspekt des Besuchs war das Abfallentsorgungsprojekt „waste2value“, das als Beispiel für innovative Lösungen in der Kreislaufwirtschaft diente. Die drei Gäste waren sich einig, dass der Austausch in diesen Bereichen entscheidend ist, um den kommunalen Herausforderungen, wie etwa der Dekarbonisierung, besser begegnen zu können.

„Unsere Städte stehen vor ähnlichen Herausforderungen und können viel voneinander lernen“, erklärte Ludwig. Die Bedeutung des internationalen Dialogs wurde von allen Stadtoberhäuptern betont. Sie zeigten sich überzeugt, dass die Zusammenarbeit in der Technologieentwicklung und Gesundheitsinfrastruktur von grundlegender Bedeutung ist.

Ein Blick auf den Einsatz von Großwärmepumpen zeigt, dass diese Technologie nicht nur in Wien, sondern auch in anderen Ländern, insbesondere in Deutschland, immer mehr an Bedeutung gewinnt. Im Reallabor „Großwärmepumpen in Fernwärmenetzen“ in Deutschland arbeiten mehrere Partner daran, Großwärmepumpen in bestehende Fernwärmesysteme zu integrieren, um einen Beitrag zur Dekarbonisierung der Wärmeversorgung zu leisten. Experten schätzen, dass ein großer Teil der CO2-Emissionen in Deutschland aus der Wärmeversorgung stammt, was die Dringlichkeit solcher Projekte unterstreicht. Mit der Integration von Großwärmepumpen soll nicht nur der CO2-Ausstoß gesenkt, sondern auch die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringert werden. Insgesamt sind bis 2026 fünf Standorte in Deutschland geplant, an denen diese innovativen Systeme zum Einsatz kommen sollen, um technische Erkenntnisse zu gewinnen.

Erneuerbare Energien im Fokus

Ein weiterer Punkt auf der Agenda war der Einsatz erneuerbarer Energien. Österreich hat sich dem Ziel verschrieben, bis 2030 einen Anteil von 100 Prozent an erneuerbaren Energien zu erreichen. Im Vergleich dazu liegt der Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Endenergieverbrauch für Wärme und Kälte in Deutschland derzeit bei 18,1%. Der steigende Einsatz von Wärmepumpen um 15% könnte hierbei einen notwendigen Wandel fördern, während die Biomassenutzung tatsächlich rückläufig ist.

Zudem unterstützt die Bundesregierung derartige Projekte mit Investitionen, was die Beschäftigung im Bereich erneuerbare Energien steigen lässt. Aktuell sind über 406.000 Menschen in Deutschland in diesem Sektor tätig. Das zeigt, dass die Transformation hin zu nachhaltigen Energieformen nicht nur ökologisch, sondern auch ökonomisch von Vorteil ist.

Angesichts dieser Entwicklungen ist es erfreulich zu sehen, dass Städte wie Wien, Hamburg und Zürich sich aktiv miteinander vernetzen und voneinander lernen. Die Zusammenarbeit dieser drei wirtschaftlich starken Metropolen wird sicher dazu beitragen, ihre jeweiligen Klimaziele effizienter zu erreichen und innovative Lösungen zu fördern.

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OrtSimmering, Österreich
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