Kunstforum Wien: Schock-Schließung im August – Proteste der Künstler!

Kunstforum Wien: Schock-Schließung im August – Proteste der Künstler!
Wien, Österreich - Der Kulturbereich in Österreich steht vor einem schmerzhaften Verlust: Das Bank Austria Kunstforum Wien schließt Ende August 2023. Diese Entscheidung ist das direkte Ergebnis der Insolvenz des Immobilienunternehmens Signa, was nicht nur die Institution, die seit 1980 als privates Ausstellungshaus besteht, hart trifft, sondern auch die gesamte Kulturszene in Wien erschüttert.
Im Dezember 2024 gab es bereits erste Warnsignale für die drohende Schließung, die in der Kunstszene auf heftigen Unmut stießen. Zahlreiche namhafte Künstler, darunter Erwin Wurm und VALIE EXPORT, äußerten ihren Unmut in einem offenen Brief, in dem sie sich für den Erhalt des Kunstforums einsetzten. Sie forderten mehr Unterstützung und Aufmerksamkeit für die kulturellen Institutionen des Landes, da die Schließung als tiefgreifender Verlust für die Kunst- und Kulturszene angesehen wird.
Die Auswirkungen der Schließung
Wie Deutschlandfunk Kultur berichtet, zählt das Kunstforum zuletzt rund 230.000 Besucher pro Jahr und hat mit zahllosen Ausstellungen bedeutender Künstler einen wichtigen Platz in der Wiener Kulturlandschaft eingenommen. Die Direktorin Ingried Brugger kündigte an, dass eine für Oktober 2023 geplante große Ausstellung zur Performancekünstlerin Marina Abramović nun in der Albertina Modern stattfinden wird. Dies zeigt nicht nur den zeitlichen Druck, sondern auch die Transitionsphase für die ausgestellten Werke.
Das Kunstforum muss seine Räumlichkeiten bis zum 31. August besenrein übergeben, was die Dringlichkeit der Situation unterstreicht. Brugger blickt jedoch optimistisch in die Zukunft und ist auf der Suche nach einem neuen Standort in Wien sowie nach neuen Sponsoren für einen Neustart, der noch in diesem Herbst konkretisiert werden soll.
Ein kultureller Kapitalverlust
Die Schließung des Kunstforums ist jedoch nicht nur eine lokale Angelegenheit, sondern wirft auch Schatten auf die gesamte Kulturlandschaft Österreichs. In der steirischen Kulturszene droht ein ähnlicher Trend: Projekt- und Jahresförderungen werden gekürzt, und über 100 kulturelle Vereine haben sich an die Landes- und Stadtregierung gewandt, um auf die Bedeutung der Kunst für die Wirtschaft hinzuweisen. Dies zeigt die weitreichenden Auswirkungen von Sparmaßnahmen auf die Entwicklung und Erhaltung kultureller Projekte, wie es die Kleine Zeitung zusammenfasst.
Es ist klar, dass die Kulturszene in Graz und darüber hinaus unter Druck steht. Künstler und Kulturschaffende befürchten, dass ein Brain Drain eintreten könnte, wenn Förderungen weiter gekürzt werden und die Arbeitsbedingungen sich nicht erheblich verbessern. Neun zentrale Forderungen zur Schließung des Förder-Gaps, wie beispielsweise eine Erhöhung der Kulturförderbudgets und eine Valorisierung in der Förderstruktur, wurden bereits formuliert.
Die Schließung des Kunstforums ist somit ein Weckruf für die gesamte Gesellschaft: Kunst und Kultur sind nicht nur ein schöner Luxus, sondern auch essentiell für die wirtschaftliche Entwicklung und das gesellschaftliche Miteinander. Es bleibt zu hoffen, dass diese Entwicklungen genügend Aufmerksamkeit erregen, um baldige Lösungen für die bedrohte Kulturszene zu finden.
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Ort | Wien, Österreich |
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