Wiener Patienten strömen ins neue Spital in Sarajevo – Warum?

Die Kooperation zwischen Wien und Sarajevo verbessert die Gesundheitsversorgung; Privatspital bietet hochwertige Behandlungen seit 2022.
Die Kooperation zwischen Wien und Sarajevo verbessert die Gesundheitsversorgung; Privatspital bietet hochwertige Behandlungen seit 2022. (Symbolbild/ANAGAT)

Wiener Patienten strömen ins neue Spital in Sarajevo – Warum?

Sarajevo, Bosnien und Herzegowina - In den letzten Jahren haben sich immer mehr Patienten aus Wien und anderen Teilen Europas in Sarajevo behandeln lassen. Diese Entwicklung hängt eng mit einer spannenden Kooperation zwischen der österreichischen Hauptstadt und der bosnischen Metropole zusammen. Im April 2022 öffnete das neue ASA Hospital seine Pforten, das auf einer Fläche von 36.000 Quadratmetern nicht nur 180 Betten, sondern auch zehn OP-Säle und zwölf Fachabteilungen bietet. Bereits in den ersten sechs Monaten wurden 15.000 Patienten behandelt, was für die hohe Nachfrage spricht. Laut MeinBezirk sind die Gründe für den Ansturm klare Vorteile: kurze Wartezeiten, ein attraktiver Preiskatalog und höchst professionelle medizinische Versorgung.

Die Partnerschaft mit der Medizinischen Universität Wien International (MUVI) spielt hierbei eine zentrale Rolle. MUVI sichert eine europäische Versorgungsqualität und hat dafür nicht nur einen internationalen medizinischen Direktor, sondern auch einen leitenden Pflegedienstleiter vor Ort. Die Schwerpunkte liegen auf Ausbildung, medizinischer Innovation und einer stetigen Weiterbildung des Personals. Damit wird eine hohe Fachkompetenz gewährleistet, die nicht nur die lokale Bevölkerung, sondern auch immer mehr Patienten aus Österreich, Deutschland und anderen Ländern mit ex-jugoslawischen Wurzeln anzieht.

Was macht das ASA Hospital besonders?

Das ASA Hospital hat sich zum Ziel gesetzt, die medizinische Versorgung in Bosnien und Herzegowina nachhaltig zu verbessern. Ein wichtiger Aspekt dieser Vision ist die Schaffung von etwa 400 neuen Arbeitsplätzen, um dem Abfluss medizinischer Talente entgegenzuwirken. Der Fokus liegt dabei auf innovativen Ausbildungsansätzen und einer wissenschaftlichen Zusammenarbeit mit nationalen sowie internationalen Instituten. Laut MedUni Wien wollen sie Standards setzen, die über das hinausgehen, was bislang in der Region verfügbar ist.

Besonders hervorzuheben sind die spezialisierten Abteilungen im ASA Hospital, die von Allgemeinchirurgie und Orthopädie bis hin zu Geburtshilfe und Paediatrie reichen. Die Abteilung für minimalinvasive Verfahren erfreut sich dabei großer Beliebtheit. Patienten werden so durch innovative Behandlungsmethoden nicht nur effizient, sondern auch schonend therapiert.

Ein Blick auf das Gesundheitssystem in Bosnien und Herzegowina

Das Gesundheitssystem in Bosnien und Herzegowina ist durch eine komplexe Struktur mit zwei Hauptentitäten, der Föderation Bosnien und Herzegowina sowie der Republika Srpska, geprägt. Neben diesem föderalen System sind 13 Krankenkassen und 14 Ministerien für den Gesundheitsbereich zuständig, was die Regelung und Bereitstellung von Gesundheitsleistungen nicht gerade vereinfacht. Dennoch geben die öffentlichen Gesundheitsausgaben einen vielversprechenden Ausblick: Sie übersteigen nicht nur den Durchschnitt in Südosteuropa, sondern sogar den EU-Durchschnitt, berichtet EuroHealthObservatory.

Die aktuelle Gesundheitslage in Bosnien zeigt darüber hinaus eine hohe Belastung durch nichtübertragbare Krankheiten, insbesondere Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Schlaganfälle, die in den letzten Jahren gestiegen sind. Auch der Tabakkonsum stellt ein ernsthaftes Gesundheitsproblem dar, wodurch der Bedarf nach einem verbesserten Gesundheitssystem immer sichtbarer wird.

Die Kombination aus medizinischer Fortschritt und der internationalen Partnerschaft mit Einrichtungen wie der MedUni Wien könnte also nicht nur zur Verbesserung der Gesundheit der Menschen in Sarajevo und Umgebung beitragen, sondern auch die Attraktivität der Stadt als Gesundheitsstandort weiter steigern.

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OrtSarajevo, Bosnien und Herzegowina
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