Glücksspiel-Skandal in Vorarlberg: Millionenschaden und harte Strafen!

Zwei Angeklagte in Feldkirch verurteilt: 49-jähriger Österreicher und kroatische Frau wegen Abgabenhinterziehung im Glücksspiel.
Zwei Angeklagte in Feldkirch verurteilt: 49-jähriger Österreicher und kroatische Frau wegen Abgabenhinterziehung im Glücksspiel. (Symbolbild/ANAGAT)

Glücksspiel-Skandal in Vorarlberg: Millionenschaden und harte Strafen!

Feldkirch, Österreich - In Vorarlberg sorgt ein Urteil gegen zwei Glücksspielbetreiber für Aufsehen. Heute, am 19. Juni 2025, wurden ein 49-jähriger Österreicher mit türkischen Wurzeln und eine kroatische Frau vom Landesgericht Feldkirch verurteilt. Die beiden hatten über Jahre hinweg mehrere Glücksspiellokale betrieben und dabei rund 4,3 Millionen Euro an Umsatzsteuer und Glücksspielabgaben hinterzogen, wie die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft feststellte. Der Mann galt als zentrale Figur in der illegalen Glücksspielszene der Region und scheute sich nicht, zur Tarnung Unternehmen in Großbritannien zu gründen und Strohmänner einzuarbeiten.

Obwohl beide Angeklagte zu Prozessbeginn jede Schuld bestritten und die Rolle des Geschäftsführers abstreiteten, bestätigte der Schöffensenat die Vorwürfe der Abgabenhinterziehung. Sie wiesen allerdings die Anschuldigungen gegen sie wegen Bandenbildung zurück. Der Österreicher wurde zu einer Geldstrafe von einer Million Euro verurteilt oder alternativ zu einer Ersatzfreiheitsstrafe von acht Monaten. Die kroatische Angeklagte erhielt eine Geldstrafe von 800.000 Euro oder sechs Monate Haft, sollte sie nicht zahlen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, und das Verfahren gegen zwei weitere Männer wurde eingestellt – einer war bereits verstorben, während der andere untergetaucht ist.

Illegales Glücksspiel: Ein wachsendes Problem

Illegales Glücksspiel erfreut sich nicht nur in Vorarlberg, sondern auch in ganz Österreich und darüber hinaus wachsender Beliebtheit. Glücksspiele sind Aktivitäten, bei denen der Ausgang vom Zufall abhängt, und genau hier liegt das Problem. Viele Betroffene setzen ihr hart erarbeitetes Geld in unregulierten Spielen ein, wo Sicherheitsvorkehrungen und Spielerschutz fehlen. Dies kann nicht nur zu massiven finanziellen Verlusten führen, sondern auch zur Spielsucht führen.

Laut anwalt.de stieg die Anzahl der Ermittlungsverfahren wegen illegalen Glücksspiels im Kalenderjahr 2023 auf über 5.000. Die Teilnahme an illegalen Glücksspielen ist nicht nur riskant, sie kann auch rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Daher wird den Spielern geraten, sich über ihre Rechte zu informieren und im Bedarfsfall juristischen Beistand zu suchen.

Regelungsbedarf im Glücksspielsektor

Die aktuelle Lage rund um illegales Glücksspiel wird auch von verschiedenen Experten kritisch betrachtet. In einer Studie, veröffentlicht unter gluecksspielstudie.de, wird aufgezeigt, dass Deutschland im internationalen Vergleich große Defizite im Kampf gegen illegales Glücksspiel hat. Viele Maßnahmen zur Regulierung sind veraltet und nicht empirisch fundiert. Wissenschaftler fordern eine grundlegende Reform des Glücksspielsektor, um legale Angebote attraktiver zu gestalten und Verbraucher zu schützen.

Der DICE-Kanalisierungsindex, der die Eignung gesetzgeberischer Maßnahmen in Bezug auf illegales Glücksspiel vergleicht, zeigt, dass Deutschland den letzten Platz belegt. Vor diesem Hintergrund ist es wichtig, dass auch Österreich aus diesen Erfahrungen lernt. Eine umfassende Reform könnte helfen, die Situation zu verbessern, indem sowohl regulierte Angebote geschaffen werden als auch Maßnahmen gegen illegales Glücksspiel effektiver durchgesetzt werden.

Die Fälle wie der in Vorarlberg stehen exemplarisch für ein größeres Problem, das nicht nur lokale, sondern auch nationale, ja sogar internationale Relevanz hat. Es bleibt abzuwarten, ob die Behörden und der Gesetzgeber auf diese alarmierenden Entwicklungen reagiert und Maßnahmen ergreifen, um die Chancen für legales Glücksspiel zu erhöhen und die illegalen Anbieter in die Schranken zu weisen.

Details
OrtFeldkirch, Österreich
Quellen