Seltenes Seestern-Fossil am Pfänder entdeckt – Ein Schatz aus dem Miozän!

Entdeckung eines seltenen Seesternfossils am Pfänder bei Bregenz: Ein faszinierender Einblick ins Miozän und geologische Formationen.
Entdeckung eines seltenen Seesternfossils am Pfänder bei Bregenz: Ein faszinierender Einblick ins Miozän und geologische Formationen. (Symbolbild/ANA)

Bregenz, Österreich - Ein ganz besonderer Fund sorgt aktuell für Aufregung bei Geologie- und Fossilienliebhabern in Österreich. Am Pfänder bei Bregenz wurde ein äußerst seltenes Seesternfossil entdeckt, das sich in den Schichten der Oberen Meeresmolasse befindet. Seesterne sind normalerweise nicht gut für die Fossilisation geeignet, da ihre Skelette häufig zerbrechen, wenn das Tier verwest. Ein ganz besonderer Umstand erlaubte es jedoch, dass ein Seestern in weichen Schlammschichten auf dem damaligen Meeresgrund einbrach. Dabei wurde die Hohlform des Tiers durch die anschließende Verfestigung der Ablagerungen erhalten, was zu diesem bemerkenswerten Fund führte.

Die Entdeckung wurde von Experten als Asteriacites stelliformis identifiziert und ist Teil einer Sandsteinplatte in der Region. Wie news.at berichtet, sind Fossilfunde von Seesternen in Vorarlberg eine absoluten Seltenheit und unterstreichen die geologische Bedeutung dieser Region. Neben den Seesternen finden sich an dieser Stelle auch häufig andere Fossilien wie Turmschnecken, Austern und Jakobsmuscheln. Vor einigen Jahren wurde sogar ein grabender Seeigel aus der Gegend geborgen – ein weiterer seltener Fund.

Geologische Hintergründe

Dieser Fund aus dem Miozän, einer Ära, die vor etwa 23 Millionen Jahren begann, lässt sich gut in den geologischen Kontext der Oberen Meeresmolasse einordnen. Diese Formationen stammen aus einer Zeit, in der sich marine Verhältnisse nach einer Sedimentationsunterbrechung im frühesten Miozän etablierten. In den Sedimenten der Oberen Meeresmolasse sind große Mengen feinkörnigen Sands abgelagert worden. Insbesondere das Mineral Glaukonit verleiht diesen Ablagerungen eine charakteristische grünlich graue Färbung, wie lgrbwissen.lgrb-bw.de erläutert.

Die Abfolgen im Miozän sind dafür bekannt, durch zwei marine Ablagerungszyklen geprägt zu sein. Jeder dieser Zyklen beginnt mit gröberen Sedimenten und endet in einer homogenisierten Sedimentation. Fossilien wie die jetzt entdeckte Seesternart sind seltene Zeitzeugen dieser evolutiven Phasen.

Das Miozän und seine Bedeutung

Das Miozän gilt als eine maßgebliche Periode in der Erdgeschichte, die nicht nur für die Entwicklung der Tierwelt, sondern auch für klimatische und geologische Veränderungen prägend war. Global herrschte ein warmes Klima, und die Landmassen drifteten auseinander. Überflutete Gebiete Südeuropas bildeten komplexe marine Ökosysteme, und sowohl Flora als auch Fauna entwickelten sich in einem dynamischen Prozess, der große savannenartige Gebiete hervorbrachte. Viele Tierarten aus dieser Zeit haben die Evolution bis zu unserem heutigen Tag geprägt. Laut Wikipedia war das Miozän eine Zeit des Wandels, geprägt von großen Gebirgsbildungen und einer sich verändernden Klimazone.

Der Fund des Asteriacites stelliformis wird nun als „Fossil des Monats“ in der Sammlerzeitschrift „Der Steinkern“ gewürdigt und könnte dazu beitragen, das Bewusstsein für die geologische Vielfalt und Bedeutung der Region weiter zu schärfen. Diese Entdeckung ist nicht nur ein Gewinn für die Wissenschaft, sondern auch für die gesamte Region Vorarlberg, die sich immer wieder als Schatzkammer für Erdgeschichte erweist.

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Ort Bregenz, Österreich
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