Gymnasiasten retten Auwald: Kampf gegen Neophyten am Debantbach!

Die 3E Laborklasse des Gymnasiums Lienz pflegt Auwaldreste am Debantbach, um Neophyten zu bekämpfen und Biodiversität zu fördern.
Die 3E Laborklasse des Gymnasiums Lienz pflegt Auwaldreste am Debantbach, um Neophyten zu bekämpfen und Biodiversität zu fördern. (Symbolbild/ANAGAT)

Gymnasiasten retten Auwald: Kampf gegen Neophyten am Debantbach!

Dölsach, Österreich - Am 12. Juni 2025 unternahm die 3E Laborklasse des Gymnasiums Lienz eine spannende Exkursion nach Dölsach. Im Rahmen der „Woche des Waldes“ wurden nicht nur die Unterschiede der heimischen Flora erkundet, sondern auch aktiv am Erhalt eines Auwaldrestes am Debantbach gearbeitet. Die Biologie-Lehrerin Renate Hölzl erklärte den Schülerinnen und Schülern, dass invasive Pflanzen, sogenannte Neophyten, den Auwald stark bedrohen. Besonders die „Kanadische Goldrute“ und das „Drüsige Springkraut“ haben sich in der Region ausgebreitet und verdrängen heimische Arten.

Die Gemeinde Dölsach stellte nicht nur Müllsäcke zur Verfügung, sondern sorgte auch für eine leckere Verpflegung mit Wurstsemmeln und Getränken. Während der Aktion entfernten die Schüler:innen gemeinsam mit Lehrpersonen und freiwilligen Erwachsenen die Neophyten vom Flussufer. Dies war nicht nur eine praktische Erfahrung, sondern auch eine wichtige Maßnahme, um Verklausungen bei Hochwasser zu vermeiden, die durch das Überwiegen invasiver Pflanzen gefördert werden.

Die Bedeutung der Auwälder

Auwälder sind natürliche Pflanzengesellschaften entlang von Fließgewässern, die durch periodische Überschwemmungen geprägt sind. In Österreich sind nur noch etwa 15 Prozent der früher bestehenden Auwälder erhalten geblieben, und die verbleibenden Flächen sind durch invasive Neophyten stark gefährdet, wie Dolomitenstadt berichtet. Auch in Deutschland stehen diese speziellen Biotope auf der Roten Liste und sind stark gefährdet.

Aktuell gibt es in Deutschland rund 900 etablierte Neobiota-Arten, wobei Pflanzen, also die Neophyten, mit etwa 470 Arten die größte Gruppe stellen. Diese Entwicklung ist nicht nur auf natürliche Gegebenheiten zurückzuführen, sondern steht auch in engem Zusammenhang mit dem weltweiten Handel und Verkehr, der seit einigen Jahrzehnten stark zugenommen hat. Diese Problematik betrifft auch die Auwälder in Leipzig, wo invasive Arten versucht werden, zu kontrollieren, um den heimischen Artenbestand zu schützen, wie BUND Leipzig darlegt.

Nach einem anstrengenden Vormittag hatten die Teilnehmer:innen zudem die Möglichkeit, die Lebewelt des Auwaldes genauer zu beobachten. Einige wagten sogar den Sprung in den erfrischenden Debantbach, um sich für die geleistete Arbeit zu belohnen. Um circa 12:30 Uhr kehrten die Schüler:innen mit dem Bus nach Lienz zurück, bereichert durch neue Erfahrungen und ein größerer Bewusstsein für den Umweltschutz.

Zukunftsausblick

Die fortschreitende Ausbreitung von Neophyten bleibt eine große Herausforderung für die Naturschutzarbeit in Österreich und darüber hinaus. Umso wichtiger sind Projekte wie die Exkursion nach Dölsach, die nicht nur das Bewusstsein für die drohenden Gefahren schärfen, sondern auch aktiv zur Rettung und Pflege unserer wertvollen Auwälder beitragen.

Insgesamt zeigt sich, dass ehrenamtliches Engagement und Bildung Hand in Hand gehen, wenn es darum geht, unsere Umwelt nachhaltig zu schützen. Der aktive Ansatz der Gymnasiasten in Dölsach könnte als Beispiel für zukünftige Maßnahmen dienen und vielleicht auch andere Schulen zur Teilnahme an ähnlichen Projekten inspirieren. Der Erhalt unserer Auwälder ist eine gemeinsame Aufgabe, die uns alle betrifft – und jeder kleine Schritt trägt dazu bei, dass diese einzigartigen Ökosysteme nicht gänzlich verschwinden.

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OrtDölsach, Österreich
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