Arbeitslosigkeit in Osttirol: Dramatischer Anstieg um 11,4 Prozent!

Die Arbeitslosigkeit in Lienz steigt, mit einer Quote von 5,4%. Ein Anstieg um 11,4% im Vergleich zum Vorjahr gefährdet viele.
Die Arbeitslosigkeit in Lienz steigt, mit einer Quote von 5,4%. Ein Anstieg um 11,4% im Vergleich zum Vorjahr gefährdet viele. (Symbolbild/ANA)

Lienz, Österreich - In Osttirol sind die Karten am Arbeitsmarkt derzeit nicht rosig. Laut den neuesten Zahlen sind Ende Mai 889 Personen im Bezirk Lienz arbeitslos gemeldet, was einer Quote von 5,4 Prozent entspricht. Dies ist ein signifikanten Anstieg von 11,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders herausfordernd ist die Situation für Langzeitarbeitslose, deren Zahl in dieser Region um 17,5 Prozent gestiegen ist, wie die Kleine Zeitung berichtet.

Die Lage sieht nicht nur in Osttirol düster aus: In Tirol insgesamt sind zum Stichtag am 31. Mai 18.358 Personen arbeitslos vorgemerkt. Dies stellt einen Anstieg um 1.654 Personen oder 9,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr dar. Während die Arbeitslosenquote in Tirol bei 5 Prozent liegt, was den zweitniedrigsten Wert in Österreich darstellt, bleibt die Unsicherheit in Bezug auf den Welthandel und die wirtschaftliche Entwicklung eine ständige Belastung für Unternehmen, wie Johannes Schranz, stellvertretender Landesgeschäftsführer beim AMS Tirol, erklärt.

Branchen im Fokus

Interessant ist, dass die Arbeitslosigkeit in fast allen Branchen im Vergleich zum Vorjahr gestiegen ist. Besonders betroffen sind der Handel, die Gastronomie, die Warenherstellung sowie wirtschaftliche Dienstleistungen. In diesen Bereichen ist die Anpassung an die Marktentwicklungen und die Akquise neuer Mitarbeiter eine ständige Herausforderung. Während im Bauwesen die Zahlen nur leicht über dem Vorjahresniveau liegen, gibt es in vielen anderen Bereichen einen eklatanten Bedarf an Arbeitskräften. Tatsächlich prognostiziert eine aktuelle Studie einen Mangel von 1.300 Arbeitskräften bis zum Jahr 2032 in Osttirol. Momentan können 987 Stellenangebote in einem Umkreis von 20 Kilometern um Lienz aufwarten.

Ein enger Fokus liegt auch auf dem Rückgang der sofort verfügbaren Lehrstellen, dessen Zahl um 16,8 Prozent gesunken ist. Bei Lehrlingsstellen im Einzelhandel, Beherbergung sowie im Baunebengewerbe werden jedoch nach wie vor Fachkräfte gesucht. Damit sich die Lage auf dem Arbeitsmarkt verbessert, ist die Teilnahme an Schulungsmaßnahmen eine wichtige Strategie. Aktuell sind über 2.281 Personen in Tirol in Umschulungs- und Qualifizierungsprogrammen aktiv, um ihre Beschäftigungschancen zu erhöhen, was eine interessante Entwicklung ist, die die AMS Tirol in ihren Berichten präsentiert.

Soziale Aspekte und Langzeitarbeitslosigkeit

Deutlich wird auch, dass bestimmte Gruppen von dieser Krise stärker betroffen sind. Mehr als 60 Prozent der langzeitarbeitslos gemeldeten Personen ab 50 Jahren haben mit gesundheitlichen Einschränkungen zu kämpfen. Insbesondere die Zahl der 60-jährigen Frauen, die arbeitslos ist, hat sich um 551,5 Prozent erhöht. Hier spielt die Pensionsreform von 1992 eine Rolle, die viele dieser Frauen vor zusätzliche Herausforderungen stellt. Es ist zu bemerken, dass die Mehrheit der Langzeitarbeitslosen besondere Unterstützung benötigt, was ein ernsthaftes Umdenken erfordert.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Situation auf dem Arbeitsmarkt in Tirol, besonders in Osttirol, ernst ist. Die Herausforderungen sind vielschichtig und erfordern sowohl ein Engagement von Seiten der Unternehmen als auch von politischen Akteuren, um die notwendigen Veränderungen herbeizuführen. Derzeit verweist die arbeit plus auf einen klaren Trend: Die Langzeitbeschäftigungslosigkeit betrifft mittlerweile über 29 Prozent aller Arbeitslosen im Land.

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Ort Lienz, Österreich
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