Klimawandel entfesselt Naturkatastrophe: Blatten unter Schutt und Eis!

Blatten, Schweiz - Am Mittwochnachmittag, dem 31. Mai 2025, wurde das beschauliche Dorf Blatten im Lötschental, Kanton Wallis, von einem dramatischen Naturereignis erschüttert. Ein Gletscherabbruch führte zu einem Murenabgang aus Eis, Schlamm und Geröll, der Teile des Ortes verschüttete. Dies berichtet Ökonews. Der Vorfall ereignete sich um 15:24 Uhr und wurde bereits um 15:39 Uhr mit einer Stärke von M=3,1 auf der Richterskala registriert. Zum Vergleich: Das Piz Cengalo-Ereignis im Jahr 2017 hatte eine Stärke von M=3,0.
Der zuständige Experte Jan Beutel, Professor für Hochalpine Kryosphäre an der Universität Innsbruck, führt die Ursachen des Bergsturzes auf den Klimawandel zurück. "Der Klimawandel bewirkt gravierende Veränderungen in den Hochgebirgen, auch wenn er nicht immer direkt für jedes spezifische Ereignis verantwortlich gemacht werden kann", erklärt Beutel. In Zusammenarbeit mit den Behörden wurden bereits vor über zehn Jahren GPS-Messgeräte installiert, um solche Ereignisse besser vorhersagen und darauf reagieren zu können.
Instabilität durch Klimawandel
Die Felswand über dem Birchgletscher, die 500 Meter hoch ist und in der Permafrostzone liegt, spielte eine entscheidende Rolle beim Gletscherabbruch. Laut Nachrichten.at führte das Tauen des Permafrosts aufgrund der Klimaerwärmung zu einer Instabilität des Gesteins. Seit 2022 hat sich die Erwärmung der dauernd gefrorenen Böden intensiviert, was die Anfälligkeit des Gebietes über Blatten verstärkt hat.
Ein weiterer alarmierender Aspekt: Die aufgetauchten Felsbrocken belasteten den Gletscher, wodurch dessen Fluss auf dem steilen Hang enorm beschleunigt wurde. Der Birchgletscher war bereits als schnellfließend bekannt, und der Druck der Gesteinslast führte letztendlich zu seinem Abbruch. Ingesamt stürzten drei Millionen Kubikmeter Gestein auf den Gletscher und anschließend auf das Dorf.
Was kommt auf uns zu?
Der Klimawandel und seine Folgen betreffen nicht nur Blatten, sondern sie sind ein allgemeines Phänomen im Alpenraum. Eine umfassende Studie des WSL Forschungsprogramms erfasst eine Zunahme von Naturgefahren wie Steinschlägen und Bergstürzen durch den Klimawandel. Die unterschiedlichsten Studien zeigen, dass es zwar weniger Niederschläge in Form von Schnee gibt, aber dafür mehr Starkniederschläge während der Sommermonate auftreten.
Viele Hochgebirgsregionen sehen sich mit den berechneten Risiken durch den Klimawandel konfrontiert. Über 300 wissenschaftliche Arbeiten aus den letzten 30 Jahren belegen einen intensiven Zusammenhang zwischen dem Auftauen des Permafrosts, Gletscherrückgang und einem Anstieg der Naturgefahren im Alpenraum, unterstreicht das Deutsche Klimportal.
Zukünftig könnte die Zahl der Bergstürze, Murgänge und Steinschläge in den Alpen zunehmen, was für die dort wohnhafte Bevölkerung und für die Natur selbst ernsthafte Überlegungen mit sich bringt. „Der Wandel stellt die Gesellschaft im Alpenraum vor große Herausforderungen“, so die Studienverfasser. Der Druck, der durch die Erderwärmung entsteht, macht deutlich: Hier ist Handlungsbedarf gegeben.
Die Ereignisse in Blatten sind kein Einzelfall, sondern Teil eines sich beschleunigenden Prozesses, der den Alpenraum und seine Bewohner stark beeinflusst. Die Natur macht uns unmissverständlich klar, dass der Klimawandel nicht ignoriert werden kann.
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Ort | Blatten, Schweiz |
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