Innsbrucker Tierzauber vor dem Aus: Konkursverfahren eingeleitet!

Innsbruck: Der Zoofachhandel "TierZauber" steht vor der Schließung. Erfahren Sie mehr über die aktuelle Insolvenzlage in Österreich.
Innsbruck: Der Zoofachhandel "TierZauber" steht vor der Schließung. Erfahren Sie mehr über die aktuelle Insolvenzlage in Österreich. (Symbolbild/ANA)

Innsbruck, Österreich - Der Zoofachhandel „TierZauber“ im Einkaufszentrum West steht vor einer dramatischen Wende: Das Geschäft, das erst vor zwei Jahren eröffnet wurde, sieht sich mit einem Konkursverfahren konfrontiert. Seit Ende Mai 2025 ist das Verfahren nun offiziell eingeleitet, mit einem Schuldenstand von bedrohlichen 118.000 Euro. Während die Türen des Geschäfts vorerst offen bleiben, wird das persönliche Schicksal der Mitarbeiter nicht beeinträchtigt, da diese von der Schließung nicht betroffen sind. Doch das Aus könnte für den beliebten Einkaufstempel in Innsbruck näher rücken, als es den Anschein hat. meinbezirk.at berichtet von der besorgniserregenden Situation, die ein Trend ist, der viele Klein- und Kleinstunternehmen in Österreich betrifft.

Im ersten Quartal 2025 wurden in Innsbruck-Stadt 40 und in Innsbruck-Land 25 Unternehmensinsolvenzen registriert. Dies ist Teil eines größeren Phänomens, da wöchentlich 87 Unternehmensinsolvenzen in ganz Österreich verzeichnet werden, vor allem unter den kleineren Betrieben. Laut der kleinezeitung.at sind über 90 % der eröffneten Insolvenzverfahren auf Unternehmen mit weniger als zehn Beschäftigten zurückzuführen. Hierzu gehören insbesondere viele Einpersonenunternehmen, die nach wie vor die Hauptlast der Insolvenzen tragen.

Kleinunternehmen im Fokus

Eine alarmierende Statistik zeigt, dass mehr als 60 % der betroffenen Firmen keine Angestellten haben und über 61 % der Insolvenzfälle Schulden von weniger als 500.000 Euro aufweisen. Ein Drittel der Privatkonkurse betrifft ehemalige Selbstständige, die weiterhin mit den finanziellen Folgen ihrer unternehmerischen Tätigkeit kämpfen. Diese Schwierigkeit trifft besonders harte die Kleinstunternehmen. Gemäß der von statistik.at bereitgestellten Daten ist über die Hälfte der Insolvenzverfahren aufgrund fehlender Masse nicht einmal eröffnet worden.

Das Thema der Unternehmensinsolvenzen ist nicht nur eine Herausforderung für die betroffenen Betriebe, sondern auch für die gesamte Wirtschaft. Die EU hat bereits überarbeitete Richtlinien vorgeschlagen, die eine vereinfachte Liquidation für Kleinstunternehmer ermöglichen sollen. Prinzipiell werden Kleinstunternehmen in der EU als solche definiert, die weniger als zehn Mitarbeiter beschäftigen und einen Jahresumsatz oder Bilanzsumme von unter 2 Millionen Euro aufweisen. Ein drohender Schwellenwert könnte jedoch entweder zur Entlastung oder zu zusätzlichen Problemen führen – eine Debatte, die von der AKV ernsthaft thematisiert wird.

Die Herausforderung einer schwierigen Wirtschaftslage

Die aktuelle Wirtschaftslage in Österreich hat viele Kleinunternehmen hart getroffen. In einem Land, wo bereits über 90 % der eröffneten Firmeninsolvenzen kleine Betriebe betreffen, ist die Notwendigkeit einer Reform dringend erforderlich. Um den Betrieben eine Zukunftsperspektive zu bieten, sollte über die Sanierungsquoten und die Verfahren diskutiert werden, die es ihnen ermöglichen, außerhalb des Konkursverfahrens zu agieren. Österreich verzeichnet überdies die höchsten Sanierungsquoten in Europa, was nicht unbemerkt bleiben sollte.

Die Situation bei „TierZauber“ ist ein weiteres Beispiel für die Herausforderungen, mit denen viele Kleinunternehmer in der heutigen Zeit konfrontiert sind. Und während für die Mitarbeiter von „TierZauber“ vorläufige Sicherheit besteht, bleibt abzuwarten, wie sich die Lage weiterentwickeln wird. Die Hoffnung auf eine Wende bleibt, aber viele Kleinunternehmen brauchen dringend Unterstützung, um die aktuelle Krise zu überwinden.

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Ort Innsbruck, Österreich
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