Wolf zum Abschuss freigegeben: Schafsrisse erschüttern Stubaital!

Neustift im Stubaital, Österreich - Der Konflikt zwischen Mensch und Tier spitzt sich im Stubaital weiter zu. Die Tiroler Landesregierung hat heute einen Wolf zum Abschuss freigegeben, nachdem in den letzten Tagen im Bezirk Innsbruck-Land mehrere Schafe getötet und verletzt wurden. Ein erschreckendes Bild zeigt sich: In zwei Almgebieten von Neustift wurden vier tote und drei verletzte Schafe gefunden, eines dieser verletzten Tiere musste letztendlich notgetötet werden. Ein weiteres erlag seinen schweren Verletzungen. Der amtliche Tierarzt hat bereits die Beteiligung eines Wolfes festgestellt, weshalb die Behörden diese drastische Maßnahme ergriffen haben. Die Abschussverordnung tretet um Mitternacht in Kraft und gilt für die Dauer von acht Wochen, wobei ein Umkreis von zehn Kilometern für den Abschuss festgelegt wurde.
Wie tirol.orf.at berichtet, wurde diese Entscheidung von den zuständigen Behörden getroffen, da der Wolf als potentielle Gefahr für die lokale Tierhaltung angesehen wird. Die Berichte über Angriffe auf Nutztiere in der Region häufen sich, und die Maßnahme ist Teil eines umfassenden Managementplans für den Wolf in Tirol. In diesem Jahr wurde im Bezirk Innsbruck-Land bereits vier Mal ein Wolf nachgewiesen, wobei zweimal die Spur eines Wolfs in Neustift im Stubaital gefunden wurde.
Gefahr durch große Beutegreifer
Die Situation ist nicht nur im Stubaital angespannt. Auch in Bayern gibt es ähnliche Probleme. Wie br.de berichtet, untersucht das Landesamt für Umwelt in Augsburg aktuelle Schafsrisse im Ammergebirge, bei denen fünf bis sechs Schafe gerissen wurden. Hier könnte ebenfalls ein Wolf verantwortlich sein, der bereits Mitte Juli in Ehrwald für den Tod von 15 Schafen sorgte. Um der Gefahr zu begegnen, haben Schafhalter in Ehrwald ihre Tiere zurück ins Tal geholt. Gleichzeitig fordert die regionale Politik Maßnahmen, um besser vor großen Raubtieren geschützt zu werden.
Die Diskussion um die Abschussgenehmigungen zeigt, dass die Almwirtschaft nicht nur für die lokale Tradition, sondern auch für die Biodiversität in den Alpen von großer Bedeutung ist. Almbauern treiben ihre Schafherden nun verfrüht von den Almen ab, was sowohl die Landwirtschaft als auch die umliegende Natur gefährdet. Ministerpräsident Söder hatte bei einer Hauptalmbegehung ausdrücklich betont, dass der Wolf nicht in die Region gehört, und fordert zudem die Möglichkeit, große Beutegreifer gezielt zu entnehmen.
Die Situation bleibt angespannt, und die Maßnahmen zum Schutz von Schafen und anderen Nutztieren sind aktueller denn je. Viele Augen sind nun auf die weiteren Entwicklungen und die Reaktionen der Jägerschaft gerichtet, während die Anwohner und Landwirte in der Region hoffen, dass sich die Ereignisse nicht weiter zuspitzen.
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Ort | Neustift im Stubaital, Österreich |
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