Volksschule in Hall: Teile des Daches einsturzgefährdet – Klassen müssen wechseln!

Volksschule in Hall muss aufgrund baulicher Schäden schließen. Sanierungsarbeiten laufen, Maßnahmen zur Sicherheit der Schüler sind im Gange.
Volksschule in Hall muss aufgrund baulicher Schäden schließen. Sanierungsarbeiten laufen, Maßnahmen zur Sicherheit der Schüler sind im Gange. (Symbolbild/ANA)

Hall in Tirol, Österreich - Die Volksschule am Stiftsplatz in Hall sieht sich ernsthaften Herausforderungen gegenüber. Aufgrund baulicher Schäden wurde kürzlich die teilweise Schließung der Schule nötig. Eine Lehrerin entdeckte in ihrem Klassenzimmer herabgefallene Teile der Decke, was sofortige Maßnahmen erforderte. Der betroffene Raum, der rund 20 Quadratmeter umfasst, wurde sofort gesperrt. „Wir haben sowohl einen Baustatiker als auch eine Baufirma hinzugezogen, um den Schaden zu begutachten und die weiteren Schritte zu planen“, erklärte Bürgermeister Christian Margreiter.

Die Situation ist ernst: Die Putzträger haben sich gelöst, und auch die Schülerinnen und Schüler der darunterliegenden Klasse mussten den Raum verlassen. Momentan wurden die betroffenen Klassen in die nahegelegene Polytechnische Schule verlegt, wo sie auch ihre Zeugnisse am Ende des Schuljahres erhalten. Eine Sanierung ist unerlässlich, aber die Dauer dieser Arbeiten bleibt ungewiss, da das gesamte Schulgebäude auf weitere Schäden überprüft wird. Insbesondere der nördliche Gebäudetrakt steht im Fokus, und es könnte sein, dass noch mehr Klassen in Ausweichquartiere umziehen müssen, falls weitere Mängel festgestellt werden.

Sanierung eines historischen Schulgebäudes

Die Volksschule sitzt in einem denkmalgeschützten Gebäude aus dem Mittelalter, das früher als Universität genutzt wurde. Diese historische Bausubstanz macht jede Sanierung besonders aufwendig, da die erhaltenen Merkmale unbedingt gewahrt bleiben müssen. Auch wenn regelmäßige statische Kontrollen durchgeführt werden, ist eine zerstörungsfreie Diagnose bei intakten Decken problematisch. Hier gestaltet sich die Sanierung als komplex und zeitintensiv.

Während die Stadt Hall als Eigentümerin die Verantwortung für die Sanierung trägt, bleibt unklar, ob die Gebäudeversicherung die Kosten übernehmen wird. In ähnlichen Fällen, wie etwa bei maroden Schulgebäuden in Berlin, ist oft von einem hohen Sanierungsbedarf die Rede. Joachim Staudt, Architekt, sieht in einer umfassenden Sanierung von alten Schulbauten, wie der Blumen-Grundschule, beispielhafte Lösungen und „Glücksfälle“, die durch die Nutzung von Fördermitteln realisiert wurden.

In Österreich kämpfen viele Schulen mit ähnlichen Herausforderungen. Der Schulbau umfasst nicht nur Neubauten, sondern auch die dringend notwendige Sanierung und Modernisierung bestehender Gebäude. Schulträger sind in der Regel für den Bau und die Instandhaltung verantwortlich und erhalten Unterstützung durch verschiedene Förderprogramme, die zum Beispiel in bildungsserver.de ausführlich beschrieben sind. Der Sanierungsstau ist groß, und auch in anderen Bundesländern wird dieser Mangel an Investitionen sichtbar.

Deshalb wird in Zukunft ein großer Fokus auf die Sanierung älterer Schulgebäude gelegt werden müssen, um sowohl den energetischen Anforderungen gerecht zu werden als auch die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler zu garantieren. Das Beispiel Hall könnte bald als Teil eines größeren Sanierungsprojektes stehen, das die Schulbaustruktur in ganz Österreich verbessern soll.

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Ort Hall in Tirol, Österreich
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