Explosiver Stopp: Illegales Ammoniumnitrat im Murtal sichergestellt!

Im Murtal wurde ein slowakischer Lkw mit über 23 Tonnen gefährlichem Ammoniumnitrat gestoppt. Sicherheitsmängel führten zur Untersagung des Transports.
Im Murtal wurde ein slowakischer Lkw mit über 23 Tonnen gefährlichem Ammoniumnitrat gestoppt. Sicherheitsmängel führten zur Untersagung des Transports. (Symbolbild/ANAGAT)

Explosiver Stopp: Illegales Ammoniumnitrat im Murtal sichergestellt!

St. Peter ob Judenburg, Österreich - In St. Peter ob Judenburg kam es am Feiertag zu einem gefährlichen Vorfall: Die Polizei stoppte einen slowakischen Lkw, der über 23 Tonnen heißen und flüssigen Ammoniumnitrat transportierte. Diese Chemikalie, die sowohl in der Düngemittel- als auch in der Sprengstoffindustrie weit verbreitet ist, gehört zu den hochexplosiven Stoffen und ist bekannt für ihre Gefahren beim Transport. Der Tank, der für den beförderten Stoff verwendet wurde, war jedoch nicht zugelassen und wies Mängel auf, darunter defekte Druckluftschläuche. Umso kritischer war die Situation, da die Risiken beim Transport von Ammoniumnitrat, insbesondere mit Blick auf Brandgefahren und unsichere Lagerung, gut dokumentiert sind.

Der 51-jährige Lkw-Lenker, welcher den Transport verantwortete, führte sofort Reparaturen vor Ort durch. Dennoch wurde die Weiterfahrt aus Sicherheitsgründen untersagt. In Anbetracht der hohen Temperaturen, die bei der Beförderung des Ammoniumnitrats herrschten – das Material hat einen Schmelzpunkt von 169 °C und eine Zersetzungstemperatur von 210 °C – war ein sofortiges Handeln erforderlich. Die zuständigen Behörden wurden umgehend verständigt, um die Überführung des Tankcontainers unter Polizeiaufsicht zu organisieren und den kritischen Stoff rechtzeitig zu entladen, bevor eine Abkühlung und damit ein weiteres Sicherheitsrisiko entstehen konnte. Sowohl der Lenker als auch die Verantwortlichen der Transportfirma müssen nun mit rechtlichen Konsequenzen rechnen.

Besondere Risiken und Sicherheitsstandards

Ammoniumnitrat ist eine chemische Verbindung (NH4NO3), die nicht direkt brennbar ist, jedoch die Verbrennung anderer Materialien beschleunigen kann. Bei einer unkontrollierten Verbrennung entstehen giftige Substanzen wie Stickstoffoxide und Ammoniak. Die Einhaltung internationaler Sicherheitsstandards, insbesondere des IMDG-Codes, ist entscheidend, um Gefahren zu minimieren und die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten. Solche Regelungen besagen, dass Ammoniumnitrat in der Regel nur an Deck von Schiffen gelagert werden darf, mit strengen Ausnahmen.

Daher ist das Bewusstsein über die Risiken beim Transport von Ammoniumnitrat von wesentlicher Bedeutung. Gerade die International Cargo Handling Coordination Association (ICHCA) hat dies erkannt und entsprechende Leitfäden erstellt, um über Brandrisiken aufzuklären und so potenzielle Katastrophen zu verhindern.

Der Vorfall in St. Peter ob Judenburg macht deutlich, dass in Bezug auf den Transport gefährlicher Güter stets höchste Vorsicht geboten ist. Die Behörden mussten nicht nur eingreifen, um eine unmittelbare Gefahr abzuwenden, sondern auch Maßnahmen ergreifen, um sicherzustellen, dass solche Transporte in Zukunft sicherer durchgeführt werden.

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OrtSt. Peter ob Judenburg, Österreich
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