Schüler gedenken Holocaust-Opfer: Bewegender Marsch am Präbichl

Präbichl, Österreich - Anlässlich des Gedenktages für die Opfer des Holocausts fanden heute in der Region Leoben außergewöhnliche Erinnerungsveranstaltungen statt. Rund 150 Schülerinnen und Schüler nahmen an einem Gedenkmarsch teil, der von der Skiarena Präbichl zur Passhöhe führte. Der Marsch erinnert an den Todesmarsch ungarischer Juden im April 1945, bei dem über 200 jüdische Zwangsarbeiter kurz vor Kriegsende am Präbichl ermordet und in Massengräbern verscharrt wurden. Diese dunkle Geschichte ist auch der Grund, weshalb die Veranstaltung seit 18 Jahren regelmäßig durchgeführt wird, wie meinbezirk.at berichtet.
Der Bürgermeister von Eisenerz, Thomas Rauninger, hob in seiner Ansprache die Wichtigkeit von Frieden, Freiheit und Demokratie hervor. Ein besonderer Moment des Marschs war die symbolische Mitnahme eines faustgroßen Steins, der das Gewicht der Geschichte und das Bewusstsein für die Vergangenheit weitergeben soll. Das Engagement der Jugendlichen wurde auch von Dominik Knes, Geschäftsführer der ARGE Jugend gegen Gewalt und Rassismus, gelobt, der trotz widriger Wetterbedingungen ein starkes Zeichen für die Erinnerung setzte.
Die Rolle der Zwangsarbeit
Die dunkle Zeit der Zwangsarbeit während des Zweiten Weltkriegs darf nicht in Vergessenheit geraten. Während dieser Zeit waren Millionen von Menschen gezwungen, unter unmenschlichen Bedingungen zu arbeiten. stiftung-evz.de führt aus, dass schätzungsweise 26 Millionen Menschen Opfer von Zwangsarbeit wurden, nicht nur in Konzentrationslagern, sondern auch in der Landwirtschaft, in Betrieben und sogar in privaten Haushalten. Viele dieser Zwangsarbeiter waren Juden sowie Sinti und Roma, die häufig beim Arbeitseinsatz starben oder grausam behandelt wurden.
Das Erinnern an die Vergangenheit, wie es durch Veranstaltungen wie den Gedenkmarsch am Präbichl geschieht, ist von zentraler Bedeutung, um die Auswirkungen der NS-Zwangsarbeit und die damit verbundenen Verbrechen zu verstehen. Gerhard Niederhofer, der Initiator des Gedenkmarsches, setzt sich unermüdlich für Aufklärung über Verfolgung und Rassismus ein. Das Mahnmal am Präbichl, das eine Skulptur der Widerstandskämpferin Cilli Muchitsch, eine mehrsprachige Gedenktafel sowie einen symbolischen Lebensbaum umfasst, ist dabei ein bedeutendes Symbol für Menschlichkeit und Zivilcourage.
Der Lebensmarsch fügt sich in den Appell ein, aus der Geschichte zu lernen und ein „Nie wieder“ zu rufen. Dies geschieht nicht nur durch das Übertragen von Geschichten, sondern auch durch ein aktives Engagement für eine Zukunft, in der Frieden und Respekt im Vordergrund stehen. Noch heute sind die Auswirkungen der NS-Zwangsarbeit in den Biografien vieler Familien und im kollektiven Gedächtnis Europas präsent.
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Ort | Präbichl, Österreich |
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