Küchenstreit eskaliert: Mann verhaftet nach tödlicher Messerattacke auf Frau

Im Konflikt in Graz schwer verletzt: Ein 49-Jähriger wirft Messer auf seine Ehefrau. Ermittlungen laufen.
Im Konflikt in Graz schwer verletzt: Ein 49-Jähriger wirft Messer auf seine Ehefrau. Ermittlungen laufen. (Symbolbild/ANA)

Puchstraße, Graz, Österreich - Ein Küchenstreit hat in Graz am 5. Juni 2025 einen schweren Vorfall nach sich gezogen, der einmal mehr auf die Gefahren von Messerattacken hinweist. Ein 49-jähriger Mann steht im Verdacht, während eines Streits mit seiner 51-jährigen Ehefrau ein Küchenmesser in ihre Richtung geworfen zu haben. Der Vorfall ereignete sich laut polizei.news gegen 17:40 Uhr in einem Lokal in der Puchstraße, wo beide beschäftigt waren. Das Messer blieb im Oberkörper der Frau stecken und verursachte schwere Verletzungen, die eine Notoperation im LKH Graz erforderte. Der Zustand der Frau ist inzwischen stabil, während ihr Ehemann festgenommen wurde und nun in einem Polizeianhaltezentrum sitzt.

Die alarmierten Arbeitskollegen der beiden waren wohl die ersten, die auf den Vorfall reagierten und die Einsatzkräfte verständigten. Es ist eine tragische und besorgniserregende Entwicklung, die einmal mehr die Problematik von Gewalt in familiären Beziehungen verdeutlicht. Häufige Auseinandersetzungen in Partnerschaften führen in Extremfällen zu solchen Vorfällen, die oft nicht nur die Betroffenen, sondern auch unbeteiligte Dritte tief erschüttern.

Die bedrohliche Realität: Anstieg der Messerangriffe

Der aktuelle Vorfall reiht sich ein in eine besorgniserregende Statistik: Messer sind die häufigste Tatwaffe in Österreich. Wie die Kleine Zeitung berichtet, stieg die Zahl der Messerangriffe im Jahr 2023 stark an. Im Jahr 2013 wurden 1.524 Taten mit Stichwaffen gemeldet, während diese Zahl 2022 bereits auf 2.393 angestiegen ist. Insbesondere in der ersten Jahreshälfte kam es zu mehreren Messerattacken, die teils fatale Folgen hatten.

In unserem Nachbarland Linz beispielsweise wurde ein 21-Jähriger am 5. Januar auf offener Straße niedergestochen, ein Streit um eine Frau war der Hintergrund. Auch andere Städte erlebten ähnliche Vorfälle, wobei sich die Zunahme der Messerangriffe als besorgniserregende Tendenz herausstellt. Viele dieser Übergriffe ließen sich auf persönliche Konflikte zurückführen, jedoch gibt es auch andere Fälle, in denen unbeteiligte Dritte zu Opfern wurden.

Politische Reaktionen und Präventionsmaßnahmen

Angesichts der steigenden Zahlen überlegten die Behörden, wie man dem Problem begegnen kann. Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) plant ein generelles Waffenverbot im öffentlichen Raum, um die Situation zu entschärfen. Derzeit gibt es bereits die Möglichkeit, in bestimmten Zonen, wie etwa am Wiener Praterstern, Waffenverbotszonen zu erlassen. Dies könnte laut Puls24 dazu beitragen, die Gefahren durch das Mitführen von Messern einzuschränken und somit die allgemeine Sicherheit zu erhöhen.

Die Problematik ist komplex, und während ein generelles Verbot diskutiert wird, stehen die Ermittlungen im Fall des Messerangriffs in Graz noch am Anfang. Das Kriminalreferat des Stadtpolizeikommandos Graz hat die Ermittlungen aufgenommen und wird die Hintergründe des Vorfalls weiter aufklären, während die Gesellschaft darüber nachdenken muss, wie man solchen eskalierenden Situationen in der Zukunft entgegenwirken kann.

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Ort Puchstraße, Graz, Österreich
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