Andreas Ottensamer: Vom Klarinettisten zum Dirigenten - Ein Neuanfang!

Andreas Ottensamer, Ex-Soloklarinettist der Berliner Philharmoniker, dirigiert ein Konzert in Graz. Sein neues Album „Romanza“ erschienen.
Andreas Ottensamer, Ex-Soloklarinettist der Berliner Philharmoniker, dirigiert ein Konzert in Graz. Sein neues Album „Romanza“ erschienen. (Symbolbild/ANA)

Graz, Österreich - Andreas Ottensamer, ein herausragender Klarinettist, hat kürzlich seine Rolle als Soloklarinettist der Berliner Philharmoniker aufgegeben. Der gebürtige Österreicher plant, sich künftig stärker dem Dirigieren und der Kammermusik zu widmen. Aktuell begeistert er mit einem Konzert in Graz, wo er Vivaldis „Sommer“ aus den „Vier Jahreszeiten“ sowie Othmar Schoecks „Sommernacht“ aufführt. Rondo Magazin berichtet, dass Ottensamer den Entschluss, das Orchester zu verlassen, nachdem er sich intensiv damit auseinandergesetzt hat, nun gefasst hat.

Der Gedanke, als Dirigent zu arbeiten, wurde maßgeblich von seiner Mutter inspiriert. Ottensamer hat sein Dirigierstudium in Weimar bei Professor Nicolás Pasquet absolviert und seit 2022 bereits Konzerte als Dirigent gegeben. Seine Erfahrung in renommierten Orchestern unter Dirigenten wie Thielemann, Rattle und Muti, kommt ihm dabei zugute. Zukünftig möchte er, so wird berichtet, etwa 85 Prozent seiner Zeit dem Dirigieren widmen, wobei er eine harmonische Balance zwischen Solisten- und Orchesterleitertätigkeiten anstrebt.

Neues Album „Romanza“

Ein weiterer Grund zur Freude ist die Veröffentlichung seines neuen Albums „Romanza“, welches am 30. Mai erschienen ist. In Zusammenarbeit mit dem Pianisten José Gallardo enthält es eine sorgfältig ausgewählte Liste langsamer, meditativ-melancholischer Stücke. Besondere Aufmerksamkeit erregt die zentrale Rolle der „Drei Romanzen“ op. 94 von Robert Schumann, die ursprünglich für Oboe komponiert wurden und mit der Klarinette noch gesanglicher wirken. Die Auswahl der Stücke basiert auf den Erfahrungen aus über 200 Konzerten, die Ottensamer gemeinsam mit Gallardo durchgeführt hat. Onlinemerker berichtet, dass bereits mehrere Singles aus dem Album veröffentlicht wurden, darunter Brahms’ Andante und Saties „Gymnopédie“.

Ottensamer selbst sieht in der Herausforderung, mit wenigen Noten viel auszudrücken, eine wesentliche Kunstfertigkeit. Aktuell plant er eine Vielzahl an Auftritten: Angefangen vom 5. Juni in Würzburg, wo er als Dirigent auftritt, über das Bürgenstock Festival bis hin zum Menuhin Festival im Gstaad. Jede dieser Veranstaltungen bietet ihm die Möglichkeit, seine neuen musikalischen Pläne einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen.

Ein Blick auf die Kammermusik

Die Bedeutung der Kammermusik liegt dem Musiker besonders am Herzen. Er freut sich darauf, in Zukunft wieder verstärkt auf die Bühne zu treten und mit verschiedenen Musikern zu kollaborieren. Dabei hat er bereits in der Vergangenheit beachtliche Kammermusikkonzerte gegeben, bei denen er unter anderem mit bedeutenden Künstlern wie Wenzel Fuchs und Lukas Hagen gearbeitet hat.

Zusätzlich zu seinen musikalischen Aktivitäten ist auch Dario Zingales, Absolvent der Universität Mozarteum, in der Region aktiv. Zingales hat unter anderen mit Dirigenten wie Riccardo Muti und André Previn zusammengearbeitet und leitet eine eigene Klarinettenklasse. Seine Arbeit ergänzt die kulturelle Landschaft und zeigt, dass die Region über eine lebendige Musikszene verfügt. Die Universität Mozarteum informiert, dass Zingales seit 2015 auch in der Lehre tätig ist und stetig den Austausch unter den Musiker:innen fördert.

Die Musikszene in Österreich steht vor aufregenden Zeiten. Mit Persönlichkeiten wie Andreas Ottensamer und Dario Zingales wird die Kammermusik und das Dirigieren in Zukunft sicher neue Höhen erreichen und zahlreiche Zuhörer erfreuen. Das musikalische Erbe wird also auch weiterhin hochgehalten und mit frischem Wind bereichert.

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Ort Graz, Österreich
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