Rettung in der Nacht: 40.000 Bienen vor dem Untergang bewahrt!

LKH Graz, Graz, Österreich - Eine nächtliche Rettungsaktion hat in Graz für Aufsehen gesorgt. In der Nacht auf Freitag wurde ein heimatloser Bienenschwarm von etwa 40.000 Bienen von einem Baum am Gelände des LKH Graz gerettet. Eine aufmerksame Patientin der Universitätsklinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe entdeckte die Bienen und machte den Kontakt zu den zuständigen Stellen möglich.
Die Spitalsleitung reagierte schnell und initiierte eine sogenannte „Rettungskette“. Hobbyimker Josef Schuster übernahm die Verantwortung für die Umsiedlung der Bienen, die in Fachkreisen als „Stock einschlagen“ bezeichnet wird. „Die Bienen waren kooperativ und die Aktion verlief erfolgreich“, berichtete Schuster. Unterstützt wurde er von Mitarbeitern der Betriebsfeuerwehr, die mit Licht und einer langen Leiter zur Seite standen, um in der Dunkelheit zu arbeiten.
Ein dringendes Unterfangen
Die Entscheidung, den Einsatz in der Nacht durchzuführen, hatte einen guten Grund: Eine Sperrung der Hauptallee während des Tages sollte unbedingt vermieden werden. „Jeder gerettete Schwarm zählt“, erklärte Schuster, dessen Engagement nicht nur aus der Freude am Imkern, sondern auch aus der Sorge um die Bienenpopulation resultiert, die in letzter Zeit stark bedroht ist. Im vergangenen Winter verloren viele Imker Bienenvölker durch die gefürchtete Varroamilbe.
„Die Varroamilbe ist ein heimtückischer Parasit, der sich in der Brut der Bienen einnistet und deren Lebenskräfte raubt“, erläutert ein Bericht auf osthessen-news.de. Die Imkerei steht unter Druck, da die Verlustquoten steigen und selbst erfahrene Imker unter den Folgen leiden. Während in Osthessen bereits ein Drittel der Bienenvölker den Winter nicht überlebt hat, müssen viele Imker auch in Österreich um ihre Bestände kämpfen.
Hintergrund der Situation
Schuster vermutet, dass ein möglicher Königinnenwechsel im Stock die Bienen veranlasst hat, sich auf dem Baum des LKH Graz niederzulassen. „Im Mai kommt es häufig vor, dass Bienenvölker sich teilen, und alte Königinnen mit einem Teil des Volkes den Stock verlassen.“ Ohne einen neuen Stock stehen die Bienen jedoch vor einem erheblichen Überlebensrisiko.
Die kritische Lage der Bienenpopulationen ist auch in Österreich unübersehbar. Die Varroamilbe hat in diesem Jahr bereits massive Verluste in vielen Imkereien verursacht. Experten warnen seit Jahren vor der Ausbreitung dieses Parasiten und unterstreichen die Bedeutung von effektiven Bekämpfungsmaßnahmen. In Graz zeigt sich allerdings, dass der Einsatz von tatkräftigen Bienenschützern wie Josef Schuster und die kollegiale Unterstützung im Notfall für die Bienen eine entscheidende Rolle spielen.
Die rettende Aktion am LKH Graz ist damit nicht nur ein einzelner Erfolg, sondern auch ein Zeichen dafür, wie wichtig es ist, die Kommunikation zwischen den Bürgern und den Imkern zu stärken, um solche Bienenschwärme zu retten und die bedrohte Population zu unterstützen.
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Ort | LKH Graz, Graz, Österreich |
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