Welse bedrohen Ökosystem am Gardasee – Fischer schlagen Alarm!

Welse breiten sich im Gardasee aus, bedrohen heimische Fischbestände und werden durch den Klimawandel gefördert. Fischer warnen vor den Folgen.
Welse breiten sich im Gardasee aus, bedrohen heimische Fischbestände und werden durch den Klimawandel gefördert. Fischer warnen vor den Folgen. (Symbolbild/ANA)

Gardasee, Italien - Der Gardasee, eines der beliebtesten Ausflugsziele für deutsche Urlauber, hat neuerdings mit einem speziellen Problem zu kämpfen: Die Ausbreitung des Europäischen Welses, eines räuberischen Süßwasserfisches, bedroht nicht nur das lokale Ökosystem, sondern auch die traditionsreiche Fischer-Gemeinde (Ruhr24). Fischer schlagen Alarm über die Folgen dieser invasiven Art, die auch als „Torpedos“ bezeichnet wird und mittlerweile verstärkt im südlichen Teil des Sees vorkommt (Südkurier).

Welse, die vor allem in wärmeren Gewässern gedeihen, bevorzugen die milden Temperaturen des Gardasees. Diese Umstände begünstigen ihre Verbreitung, da sie nicht nur alles fressen, was in ihr Maul passt, sondern auch kaum natürliche Feinde vorfinden (Ruhr24). Diese gefräßigen Räuber können bis zu drei Meter lang und bis zu 200 Kilogramm schwer werden. Sie erreichen ein hohes Alter von bis zu 70 Jahren und wachsen ihr Leben lang weiter, was sie zu einer ernsthaften Bedrohung für einheimische Fischarten und das ökologische Gleichgewicht macht.

Die Rolle des Klimawandels

Eine der Hauptursachen für die rapide Ausbreitung der Welse ist der Klimawandel. Ansteigende Temperaturen schaffen ideale Bedingungen für diese Robben, die eine hohe Fortpflanzungsrate aufweisen und sich somit schnell vermehren können (Ruhr24). Wie der WWF erklärt, sorgt der Klimawandel global dafür, dass sich Fischarten in neue Gebiete zurückziehen müssen, was die Lage der heimischen Fischer zusätzlich verschärft (WWF).

Um den Welsen entgegenzuwirken, haben sich Taucher wie Stefano Govi und Marco Porta einer besonderen Jagd verschrieben. Mit Hilfe von Harpunen und Apnoetechnik – also ohne Sauerstoffflaschen – gehen sie auf die Welsjagd. Ihre Tauchgänge sind meist kurz, zwischen eineinhalb und zweieinhalb Minuten, und die gefangenen Welse werden anschließend als Speisefisch verwertet (Südkurier).

Die Auswirkungen auf den Tourismus

Die Herausforderungen, die die Wels-Population mit sich bringt, betreffen nicht nur die Landschaft und das Ökosystem, sondern auch den Tourismus. Der Gardasee ist bekannt für seine malerischen Ufer, die zahlreiche Urlauber zum Wandern, Radfahren und Schwimmen einladen. Trotz der Gefahren, die von den räuberischen Fischen ausgehen, sind sie für Schwimmer in der Regel nicht direkt bedrohlich. Elektronische Warnungen zeigen jedoch Stellen an, an denen es gefährlich werden kann (Ruhr24). Tatsächlich sind Welse nachtaktiv und nutzen ihre kleinen, stumpfen Zähne nicht zur Beutejagd von Menschen.

Mit Bedenken äußert sich auch Filippo Gavazzoni, Vizepräsident der Gemeinde Garda, über die Wels-Population. Fischer in der Region könnten eine entscheidende Rolle bei der Eindämmung der Bestände spielen. Dennoch bleibt abzuwarten, wie die Behörden reagieren und welche Maßnahmen ergriffen werden, um das fragile ökologische Gleichgewicht des Gardasees zu bewahren (Südkurier).

Fischer und Taucher sehen sich somit vor einer Herausforderung, die nicht nur den lokalen Wildbestand betrifft, sondern auch die Pläne zur nachhaltigen Nutzung der Fischereiressourcen durch den Klimawandel und die invasive Welsart erheblich in Frage stellt. Es bleibt zu hoffen, dass Präventionsstrategien entwickelt werden, um die schädlichen Auswirkungen auf die einheimischen Arten zu minimieren und die Einzigartigkeit des Gardasees zu bewahren.

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Ort Gardasee, Italien
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