Arbeitslosigkeit in Wels: Dramatischer Anstieg trifft alle Altersgruppen

Wels, Österreich - Die Lage am Arbeitsmarkt in der Region Wels bleibt angespannt. Aktuellen Berichten zufolge sind zurzeit 4.483 Menschen als arbeitslos gemeldet, was im Vergleich zum Vorjahr einen Anstieg von 6,6 % bedeutet. Besonders betroffen von der Entwicklung sind junge Frauen unter 25 Jahren sowie Männer über 55. Der Arbeitsmarktservice (AMS) weist darauf hin, dass die Mehrheit der verfügbaren Arbeitskräfte in Hilfsberufen tätig ist.
Ein genauer Blick auf die Zahlen zeigt, dass in der Stadt Wels die Arbeitslosenzahl von 331 auf 2.957 Personen gestiegen ist. Im benachbarten Wels-Land sind es 239 auf 1.526. Besonders hoch ist die Zahl der Arbeitslosen in Marchtrenk, wo 392 Menschen ihre Stelle verloren haben, gefolgt von Stadl-Paura mit 160 und Thalheim mit 159.
Anstieg der Arbeitslosigkeit im Vergleich
Die Arbeitslosigkeit in Wels zeigt einen dramatischen Anstieg: Im Oktober 2023 war die Zahl der Arbeitslosen um 23,1 % höher als im Vorjahr. Während die Arbeitslosigkeit in Österreich insgesamt um 18 % gestiegen ist, bleibt Wels mit einem Plus von 23,1 % und dem jährlichen Anstieg der um 838 mehr als im Vorjahr arbeitslos gemeldeten Personen besonders negativ auffällig.
Ebenfalls besorgniserregend ist die Situation bei den Langzeitarbeitslosen, die sich in der Region ebenfalls erhöhen. Allein im Oktober 2023 waren 1.046 Personen in Aus- und Weiterbildungsangeboten angemeldet, was einen Anstieg von 59 im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Die häufigsten Betroffenen sind Frauen, deren Arbeitslosigkeit um 26 % gestiegen ist, während Männer einen Anstieg von 20,7 % verzeichneten.
Der Blick über die Grenzen
Im Vergleich zu den Nachbarbezirken schneidet Wels schlecht ab. Im Bezirk Grieskirchen liegt die Arbeitslosenquote stabil bei 3 %, während Eferding mit einer Quote von lediglich 2,6 % glänzt. Dort waren 407 Personen arbeitslos gemeldet und die Zahl der offenen Stellen bleibt konstant, während in Wels bereits 2.303 offene Stellen verzeichnet wurden, hauptsächlich in den Bereichen Metall und Elektro.
Die Arbeitslosigkeit in ganz Österreich zeigt ähnliche Tendenzen. Im vergangenen Mai waren insgesamt 375.347 Personen ohne Beschäftigung oder in Schulung, was einem Anstieg von 6,9 % im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Diese Entwicklung betrifft vor allem die Bundesländer Oberösterreich und Salzburg, wo vor allem die Branchen Herstellung von Waren und Handel stark unter Druck geraten sind.
Die Ursachen für die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit sind vielfältig. Von einem Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage am Arbeitsmarkt bis hin zu den Auswirkungen der COVID-19-Pandemie hat die Situation viele Facetten. Die Langzeitarbeitslosigkeit hat sich als besonders besorgniserregend herausgestellt: Rund 90.951 Personen waren in Österreich langzeitarbeitslos, ein Anstieg von 11,7 % im Vergleich zum Vorjahr.
Die Zahlen sind alarmierend und zeigen, dass noch viel Handlungsbedarf besteht, um die Lage auf dem Arbeitsmarkt zu verbessern. Das AMS hat angekündigt, Strategien zur Stabilisierung der Arbeitslosigkeit zu entwickeln, doch die Herausforderungen bleiben bestehen.
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Ort | Wels, Österreich |
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