Schockierende Chemikalienfunde: Gift in heimischen Getreideprodukten!

Bericht über alarmierende TFA-Kontamination in Lebensmitteln und Weinen in Oberösterreich, mit gesundheitlichen Bedenken.
Bericht über alarmierende TFA-Kontamination in Lebensmitteln und Weinen in Oberösterreich, mit gesundheitlichen Bedenken. (Symbolbild/ANA)

Oberösterreich, Österreich - In der Diskussion rund um die Sicherheit unserer Lebensmittel gibt es derzeit einen großen Aufruhr. Eine aktuelle Untersuchung von Global 2000 und der Arbeiterkammer Oberösterreich hat alarmierende Ergebnisse zu Tage gefördert: In insgesamt 48 getesteten Getreideprodukten wurde die als „Ewigkeits-Chemikalie“ bekannte Substanz Trifluoracetat (TFA) nachgewiesen. Diese Chemikalie ist ein Abbauprodukt von in der Landwirtschaft eingesetzten Pestiziden und steht im Verdacht, die Fortpflanzungsgesundheit des Menschen zu gefährden. Besonders Experten der Arbeiterkammer warnen vor potenziellen Gesundheitsrisiken, die insbesondere für Kinder durch den Verzehr konventioneller Getreideprodukte entstehen können. Dies berichtet Heute.

Die Landwirtschaftskammer Oberösterreich weist die Vorwürfe jedoch vehement zurück. Präsident Franz Waldenberger betont, dass die Agrarbranche nicht das Problem, sondern vielmehr Teil der Lösung sei. Er fordert eine differenzierte Betrachtung der Emissionsquellen von TFA, da der Großteil – konkret 98 Prozent – der TFA-Emissionen nicht aus der Landwirtschaft stammt, sondern vielmehr aus der Textil- und Papierindustrie sowie Kältemitteln und Konsumgütern. Lediglich 2 Prozent der TFA-Emissionen können der Landwirtschaft zugeschrieben werden, was auf eine einseitige Schuldzuweisung hinweist.

Alarmierender Anstieg in europäischen Weinen

Die Problematik von TFA zieht sich jedoch nicht nur durch die Getreideerzeugnisse, sondern findet sich auch im Wein. Laut einer neuen Studie, die von PAN Europe und Partnerorganisationen veröffentlicht wurde, zeigt sich ein dramatischer Anstieg der TFA-Kontamination in europäischem Wein. In 39 jüngeren Weinen aus zehn europäischen Staaten, darunter Österreich, wurden TFA-Werte mit einem Median von 110 µg/l festgestellt. Die höchste Belastung lag sogar bei 320 µg/l, was die früheren Durchschnittswerte um das Hundertfache übersteigt. Im Gegensatz dazu wiesen Weine, die vor 1988 abgefüllt wurden, keinerlei TFA auf, was auf einen starken Anstieg der Pollutierung in den letzten Jahren hinweist, so beschreibt die Untersuchung von PAN Germany.

Besonders kritisch wird auch die Vielzahl an Pestizidrückständen in den Weinen betrachtet: In etwa 94 Prozent der konventionell erzeugten Weine fanden sich bis zu 8 unterschiedliche Pestizide. Im Gegensatz dazu waren vier von fünf untersuchten Bioweinen zwar frei von Pestizidrückständen, wiesen jedoch ebenfalls TFA auf. Helmut Burtscher-Schaden von Global 2000 bezeichnet die Ergebnisse als alarmierend, da sie auf eine erhebliche Bioakkumulation von TFA in Pflanzen hindeuten.

Die weitreichenden Folgen für die Natur

Die Auswirkungen von Pestiziden und deren Rückstände betreffen nicht nur den Menschen, sondern auch das Ökosystem. Amphibien wie Frösche und Kröten gelten bereits seit Jahrzehnten als Indikatoren für die Gesundheit eines Ökosystems. Doch auch ihre Bestände sind aufgrund des Einsatzes von Pestiziden stark rückläufig. Viele Arten stehen mittlerweile auf der Roten Liste gefährdeter Arten. Diese Entwicklung verdeutlicht einen weiteren besorgniserregenden Aspekt, den die Untersuchung von Riffreporter thematisiert.

Amphibien sind auf eine Vielzahl von Insekten als Nahrung angewiesen und gleichzeitig selbst Teil des Nahrungsnetzes. Der Einsatz von Pestiziden hat nicht nur die Frösche, sondern auch die Vitalität ganzer Ökosysteme in Gefahr gebracht. Bei Tests von Pestiziden an Grasfröschen starben unter anderem erhebliche Anteile innerhalb kürzester Zeit, was die Dringlichkeit unterstreicht, sich den Auswirkungen von chemischen Substanzen auf Lebewesen und Umwelt zu stellen.

Es liegt also viel auf dem Tisch, und die Debatte über TFA und Pestizide in der Landwirtschaft ist alles andere als beendet. Klar scheint, dass sowohl Konsumenten als auch Produzenten gefordert sind, Lösungen zu finden und nachhaltige Praktiken während der Diskussion zu integrieren, um die Nahrungskette zu sichern.

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Ort Oberösterreich, Österreich
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