Linz setzt auf Wasserstoff: Neue Anlagen sichern Zukunft der Stahlproduktion!

Linz erweitert seine Wasserstoffkapazitäten mit neuen Tanks und Anlagen, um die Energiewende und CO₂-Neutralität bis 2050 zu fördern.
Linz erweitert seine Wasserstoffkapazitäten mit neuen Tanks und Anlagen, um die Energiewende und CO₂-Neutralität bis 2050 zu fördern. (Symbolbild/ANAGAT)

Linz setzt auf Wasserstoff: Neue Anlagen sichern Zukunft der Stahlproduktion!

Linz, Österreich - In Linz tut sich einiges in der Welt des grünen Wasserstoffs! Am 8. Juli 2025 gaben der Stahlproduzent Voestalpine und der Energieversorger Verbund die Erweiterung ihrer seit 2019 betriebenen Wasserstoffanlage bekannt. Diese Maßnahme stellt einen bedeutenden Schritt in der nachhaltigen Energieproduktion dar und soll die Speicherkapazitäten sowie die Versorgungssicherheit erhöhen.

Die geplante Erweiterung umfasst eine Verdichtungs- und Reinigungsanlage sowie fünf Wasserstoffspeichertanks. Dadurch wird die Gesamtspeicherkapazität auf eine Tonne Wasserstoff erhöht. Verbund-CEO Michael Strugl hebt die Wichtigkeit dieser Speicherkapazität für die Ausgleichung von Produktionsschwankungen hervor, um die Bedürfnisse der Abnehmer konstant zu decken. „Die Erweiterung wird unser Angebot an grünem Wasserstoff weiter stärken“, fügte Strugl hinzu. Die bestehende Anlage, die über eine Leistung von 6 Megawatt verfügt und aus zwölf PEM-Stacks von Siemens Energy besteht, hat seit ihrer Inbetriebnahme bereits mehrere hundert Tonnen Wasserstoff produziert und kann stündlich bis zu 1.200 Kubikmeter Wasserstoff erzeugen, während sie gleichzeitig zur Stabilisierung des Stromnetzes beiträgt. Laut H2-News ist die Anlage eines der am längsten betriebenen Wasserstoffprojekte weltweit.

Investitionen in die Zukunft

Die Vorbereitungsmaßnahmen für die Erweiterung laufen seit zwei Jahren und befinden sich nun in der Installationsphase. Funktionstests sind bereits für Januar 2026 geplant, wobei die ersten Forschungsergebnisse bis Ende 2026 erwartet werden. Die gesamte Projektlaufzeit bis zur vollständigen Umsetzung ist bis Dezember 2029 angelegt. Voestalpine plant, den erzeugten Wasserstoff in seinen Forschungsprojekten und im Dekarbonisierungsplan „greentec steel“ einzusetzen. CEO Herbert Eibensteiner betont, dass ab 2027 grünstrombetriebene Elektrolichtbogenöfen in Linz und Donawitz in Betrieb gehen sollen, wodurch zwei kohlebasierte Hochofenaggregate stillgelegt werden.

Ein wichtiger Aspekt dieser Entwicklung ist die angestrebte Net-Zero-CO₂-Emissionen in der Stahlproduktion bis 2050. Der Wasserstoff aus Linz ist dabei auch für die wasserstoffbasierte Direktreduktionsanlage HYFOR vorgesehen, die im Standby-Modus drei bis fünf Tonnen grünes Roheisen pro Stunde produzieren soll.

Technologische Unterstützung

Die Wasserversorgung für diese Elektrolyseure ist ebenfalls von Bedeutung. Hier kommt Veolia ins Spiel, die ein modulares System zur Aufbereitung von Speisewasser für PEM-Elektrolyseure entwickelt haben. Diese Lösung ist auf hochgradig salzhaltige und harte Wasserquellen abgestimmt und bietet eine variable Durchflussrate, um unterschiedliche Anforderungen zu erfüllen. Sie umfasst sowohl Enthärtungs- als auch Umkehrosmosesysteme, um eine Leitfähigkeit von unter 3 μS/cm zu erreichen. Laut Veolia wird dies auch international standardisiert und bietet Lösungen für Kunden weltweit.

Die Technologie hinter den PEM-Elektrolyseuren ist bemerkenswert: Sie sind kompakt, effizient und zeichnen sich durch schnelle Reaktionszeiten aus. Laut Heidelberg wächst der Wasserstoffmarkt rasant und die Nachfrage nach grünem Wasserstoff steigt kontinuierlich. Prognosen zeigen ein kräftiges Wachstum des Marktes für PEM-Elektrolyseure von 5,24 Milliarden Euro im Jahr 2024 auf 28,9 Milliarden Euro im Jahr 2034, was einer jährlichen Steigerung von 15,7 % entspricht.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dieses Projekt in Linz nicht nur einen wichtigen Beitrag zur grünen Wasserstoffproduktion leistet, sondern auch die Weichen für eine nachhaltige Energiezukunft in der Industrie stellt. Der Weg in die emissionsfreie Stahlproduktion ist geebnet und es bleibt spannend zu sehen, wie sich diese Technologien entwickeln werden.

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OrtLinz, Österreich
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