Bildung revolutionieren: Neuweg diskutiert Praxisnähe am AMS Gmunden!

Veranstaltung im AMS Gmunden am 9. Juni 2025: Vortrag von Univ.-Prof. Georg Hans Neuweg zur Verbindung von Theorie und Praxis in der Bildung.
Veranstaltung im AMS Gmunden am 9. Juni 2025: Vortrag von Univ.-Prof. Georg Hans Neuweg zur Verbindung von Theorie und Praxis in der Bildung. (Symbolbild/ANA)

Gmunden, Österreich - Im AMS Gmunden fand heute eine spannende Veranstaltung unter dem Titel „Bildung trifft Praxis“ statt. Rund 40 Gäste aus regionalen Betrieben und Vernetzungspartnern folgten der Einladung und lauschten den Ausführungen von Univ.-Prof. Georg Hans Neuweg. Der Bildungswissenschaftler von der Johannes Kepler Universität Linz ist ein anerkannter Experte für berufliches Lernen und zeigte anschauliche Beispiele zur Entwicklung der österreichischen Bildungslandschaft. Markus Litzlbauer, der stellvertretende Landesgeschäftsführer des AMS Oberösterreich, betonte die Relevanz der praktischen Umsetzung in der Arbeitsmarktpolitik. MeinBezirk berichtet, dass das Lernen besonders wirkungsvoll ist, wenn es im Handeln verankert ist.

Neuweg hob hervor, dass Theorie und Praxis Hand in Hand gehen sollten, um junge Menschen bestmöglich auf die Anforderungen des Arbeitsmarkts vorzubereiten. Leopold Tremmel, Geschäftsstellenleiter des AMS Gmunden, ergänzte, dass die Berücksichtigung individueller Kompetenzen und das „Matching“ von Fähigkeiten, Interessen und betrieblichen Anforderungen entscheidend für eine stärkenorientierte Arbeitsvermittlung sind.

Fachkräftemangel und Bildungspolitik

Die von Neuweg angesprochenen Themen stehen im Kontext einer zunehmend kritischen Diskussion über den Fachkräftemangel in Österreich. Laut bpb sind Fachkräfte eine spezifische Teilgruppe der Erwerbstätigen, deren Nachfrage in bestimmten Bereichen wie Gesundheitsberufen und Informations- und Telekommunikationstechnologie steigt. Im Gegensatz dazu sehen wir in Handwerks- und technischen Berufen einen langfristigen Rückgang der Nachfrage.

Das Ausscheiden geburtenstarker Jahrgänge führt zudem zu einem merklichen Rückgang an qualifizierten Personen in vielen Berufen. Obwohl Zuwanderung als eine Lösung für diese Engpässe diskutiert wird, wächst die Zahl der Jugendlichen ohne Berufsabschluss stetig an. 2022 lag diese Zahl bei 2,9 Millionen, der höchste Wert seit 25 Jahren. Das betrifft auch besonders Personen mit Migrationshintergrund: Hier lag der Anteil ohne Berufsabschluss bei 38,1%, während er bei Einheimischen bei nur 12,7% lag.

Perspektiven für die Zukunft

Die Veranstaltung im AMS Gmunden vermittelte wertvolle Erkenntnisse über die enge Verbindung zwischen Bildungsinhalten und der realen Arbeitswelt, was als entscheidend für den beruflichen Erfolg angesehen wird. Um diesem Ziel näherzukommen, ist eine inklusive Bildungspolitik erforderlich. Insbesondere muss die Berufsorientierung sowie frühzeitige Sprachförderung intensiver gefördert werden, um die Chancen für alle jungen Menschen, vor allem ausländischer Herkunft, zu verbessern.

Neben einer laxen Zuwanderungspolitik sind strukturelle Anpassungen im Bildungswesen notwendig. Die BMBF bietet bereits zahlreiche Initiativen an, um die Attraktivität der beruflichen Bildung und dualen Ausbildung zu steigern. Die Exzellenzinitiative Berufliche Bildung und Zukunftsprojekte wie der Innovationswettbewerb „InnoVET Plus“ sind nur einige Beispiele. Hier wird umfangreiche finanzielle Unterstützung bereitgestellt, um innovative Bildungskonzepte zu fördern.

Zusammenfassend zeigen die diskutierten Themen in Gmunden: Die enge Verzahnung von Bildung und Praxis ist nicht nur ein Schlagwort, sondern eine Kernforderung, um die zukünftigen Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt zu bewältigen. Neben der praktischen Umsetzung müssen auch weiterhin fortschrittliche und inklusive Bildungsansätze verfolgt werden, um dem Fachkräftemangel in Österreich effektiv entgegenzuwirken.

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Ort Gmunden, Österreich
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