Ikonische Siege: Chaldejs und Eisenstaedts Bilder prägen die Geschichte

Erforschen Sie die ikonische Fotografie von Jewgeni Chaldej und Alfred Eisenstaedt, die den Sieg über Nazideutschland symbolisieren.
Erforschen Sie die ikonische Fotografie von Jewgeni Chaldej und Alfred Eisenstaedt, die den Sieg über Nazideutschland symbolisieren. (Symbolbild/ANA)

Wiener Neustadt, Österreich - Am 31. Mai 2025 blicken wir auf einen der prägendsten Momente des Zweiten Weltkriegs zurück. Am 2. Mai 1945 fotografierte der sowjetische Kriegsfotograf Jewgeni Chaldej das ikonische Bild eines Rotarmisten, der eine Sowjetflagge auf dem Reichstag in Berlin hisst. Dieses Bild, das den Sieg über Nazideutschland symbolisiert, wurde zum emotionalen Anker für Generationen und ist bis heute ein kraftvolles Symbol des Kriegsendes. Historiker Hanno Hochmuth hebt hervor, dass das Foto aufgrund seiner Entstehungsgeschichte zugleich „zu spät und zu früh“ aufgenommen wurde, da die Erstürmung des Reichstags bereits in der Nacht zuvor stattfand, während der Krieg in Europa erst mit der Kapitulation am 8. Mai offiziell endete. OE1 dokumentiert, dass Chaldej in Berlin an jenem Tag zahlreiche Fotos schoss, jedoch das Bild vom Reichstag die größte Berühmtheit erlangte.

Die symbolische Bedeutung des Reichstags ist nicht zu unterschätzen: Dort fand 1933 der Reichstagsbrand statt, der die Verfolgung der Kommunisten einleitete. Genau hier hissen die Soldaten der Roten Armee die Flagge, was dem Bild eine noch tiefere historische Dimension verleiht. In der Folge wurde Chaldej nicht nur als Fotograf gefeiert, sondern auch als Überlebender: Er hatte seine Mutter bei einem Pogrom verloren und war nach dem Krieg mit antijüdischen Repressalien konfrontiert. Seine Geschichten und die seiner Bilder wurden von Erich Klein und Roman Tschiedl in einer Fernsehsendung aufbereitet und weitergetragen. RBB24 hebt hervor, dass das Bild, trotz seiner Inszenierung, eine tiefere Wahrheit zum Sieg der Roten Armee über den Nationalsozialismus transportiert.

Die Kunst der Kriegsfotografie

Kriegsfotografie ist eine Kunst, die tief in der Geschichte verwurzelt ist und seit dem Anfang der fotografischen Berichterstattung populär geworden ist. Die ersten Formen fotografischer Kriegsdarstellung entstanden bereits im Krimkrieg und beim Amerikanischen Bürgerkrieg. Diese Bilder waren oft stark inszeniert oder manipuliert, wie ein Rückblick auf die Techniken des Zweiten Weltkriegs zeigt. Die Bundeszentrale für politische Bildung beschreibt, dass Fotografen durch Zensur eingeschränkt waren und oft mit der Darstellung eines sauberer Krieges arbeiten mussten, wo der Tod tabuisiert wurde.

Ein weiteres ikonisches Bild aus dieser Zeit ist das Foto von Alfred Eisenstaedt, das am 14. August 1945 in New York entstand. Das Bild des Kusses eines Matrosen und einer Krankenschwester auf dem Times Square feierte die Fortschritte in der Kriegsbeendigung und erlangte weltweite Berühmtheit. Eisenstaedt, der 1935 vor den Nazis nach Amerika geflohen war, wurde zu einem der gefeiertsten Fotojournalisten des 20. Jahrhunderts und hinterließ mit seinen Bildern einen bleibenden Eindruck. Seine Arbeiten und die von Chaldej wurden in verschiedenen Fotobüchern und Dokumentarfilmen gewürdigt, die die kulturelle Bedeutung dieser Fotografien hervorheben.

Ein Blick in die Zukunft

Eine aktuelle Sonderausstellung mit dem Titel „Wehrmachtssoldaten & Rotarmisten. 80 Jahre Kriegsende“ ist bis zum 31. August 2025 zu sehen und widmet sich den Geschehnissen rund um das Kriegsende. Die Ausstellung nimmt die Betrachter*innen mit auf eine Reise durch die Zeit, in der Bilder nicht nur Dokumente, sondern auch starke Symbole waren, die den Geschmack und das Bewusstsein einer gesamten Generation prägten.

Somit zeigen die Werke von Chaldej und Eisenstaedt, wie untrennbar Kunst und Geschichte verbunden sind. Wir bleiben gespannt, welche weiteren Geschichten in den nächsten Jahren über ihre Kunst und das Erbe des Krieges erzählt werden.

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Ort Wiener Neustadt, Österreich
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