Niederösterreich stärkt Weltraumforschung: Großes Wachstum erwartet!

Wiener Neustadt, Österreich - In der niederösterreichischen Weltraumlandschaft tut sich einiges. Eine kürzlich durchgeführte Delegationsreise zur Europäischen Weltraumorganisation (ESA) in die Niederlande hat die schon seit Jahren wachsenden Beziehungen zwischen Niederösterreich und der ESA weiter vertieft. Unter der Leitung von Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf wurde dabei auch das testtechnische Herzstück der ESA, das ESTEC (Europäisches Weltraumforschungs- und Technologiezentrum) in Noordwijk besucht. Hier kommen Satelliten vor ihrem großen Einsatz im All für Tests auf Vibrationen, Hitze und Kälte unter die Lupe. Ein Modell im Maßstab 1:10 eines Satelliten war dabei besonders beeindruckend, da es verdeutlicht, wie komplex und spannend die Raumfahrt ist.
Die Temperaturen, die Satelliten im All ausgesetzt sind, können extrem variieren – von minus 270 Grad bis hin zu plus 100 Grad bei Sonnenbestrahlung. Maximal fünf Meter große Teile finden in den speziellen Testkammern des ESTEC Platz. Anlass der niederösterreichischen Visite war nicht nur die Betrachtung dieser bedeutenden Testeinrichtungen. Pernkopf nutzte die Möglichkeit, um die Gründe für die kontinuierlichen Investitionen Niederösterreichs in die Weltraumforschung darzulegen: Technologien aus der Raumfahrt finden zunehmend Einzug in unseren Alltag, schaffen wirtschaftliche Vorteile und hochwertige Arbeitsplätze und sind unerlässlich für die Forschung in Europa, um Sicherheitsfragen klären zu können.
Weltraum-Hub und neue Initiativen
Wiener Neustadt hat sich, besonders in den letzten Jahren, zu einem Hot-Spot der Weltraumforschung in Niederösterreich entwickelt. Hier sind rund 20 Unternehmen und etwa 1.500 Arbeitsplätze im Bereich Weltraumforschung und Luft- und Raumfahrttechnik entstanden. Ein herausragendes Beispiel ist die Fachhochschule Wiener Neustadt, die seit 2012 einen Masterstudiengang in Aerospace Engineering anbietet. Gemeinsam mit dem Forschungsunternehmen FOTEC hat man im Jahr 2017 den Kleinsatelliten Pegasus ins All geschossen, der 2024 verglühte. FOTEC hat über 12 Millionen Euro an Entwicklungsaufträgen der ESA erhalten und wird weiterhin als Partner in Projekten tätig sein.
Neueste Entwicklungen umfassen die Gründung des „ESA Phi-Lab Austria“ am Flughafen Wien in Schwechat. Dieses Zentrum wird als ein bedeutendes Exzellenzzentrum für Upstream-Technologien fungieren. Die Initiative, die mit einem Budget von 11,2 Millionen Euro für die ersten vier Jahre ausgestattet ist, soll nicht nur die Raumfahrtindustrie stärken, sondern auch neue Ideen und Produkte fördern. Enpulsion, ein Unternehmen für Ionenantriebe, ist bereits am Standort ansässig, und der Fokus liegt auf der schnellen Umsetzung von Prototypen in Bereichen wie neue Materialien und innovative Antriebssysteme. Dies bringt große Chancen für Unternehmen in der Region, betont auch Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner.
Ein Blick in die Zukunft
Die Zusammenarbeit zwischen der ESA und Niederösterreich wird durch die Mitgliederaufnahme in den Beirat des ESA-Labs untermauert. ESA-Generaldirektor Josef Aschbacher hebt das Wachstumspotenzial im Weltraumsektor hervor. Er lobt die Partnerschaft und sieht gerade in der Unterstützung von Start-ups und innovativen Projekten eine wunderbare Möglichkeit, um Weltraumtechnologien rasch in den Alltag zu bringen.
Ein Blick auf die Möglichkeiten, die die ESA bietet, zeigt das breite Spektrum an Karrieremöglichkeiten. Profis aus den Bereichen Ingenieurwesen, Wissenschaft, IT und vielen weiteren Sektoren werden gesucht, wobei ein internationaler Austausch gefördert wird. Der Einstieg in die ESA bietet eine Vielzahl von Vorteilen, von wettbewerbsfähigen Gehältern bis zu umfassenden Gesundheitsleistungen, berichtet die ESA.
Niederösterreichs Engagement in der Weltraumforschung ist nicht nur ein Blick in die Sterne, sondern auch eine Investition in die Zukunft, die uns alle betreffen wird. Da liegt was an im Bereich Raumfahrt – und Niederösterreich hat ein gutes Händchen, um diese Chance zu nutzen.
Für mehr Informationen zur Weltraumforschung in Niederösterreich können Sie die Artikel von Kurier und Austria in Space sowie die Karriereseite der ESA besuchen.
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Ort | Wiener Neustadt, Österreich |
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