Historische Wellblechbaracke: Lindlar erhält einzigartiges Museumsschatzstück

Neunkirchen, Deutschland - Eine spannende Erweiterung erwartet das LVR-Freilichtmuseum Lindlar, denn bald wird eine historische Wellblechbaracke ihren Platz in den Ausstellungen finden. Diese Baracke, die 130 Jahre alt ist, ist ein denkmalgeschütztes Gebäude und stellt ein bedeutendes Stück deutscher Alltagsgeschichte dar. Wie ksta.de berichtet, stand sie zuvor in Neunkirchen/Siegerland und wurde vom Museum sowie seinem Förderverein abgebaut. Ihr Wiederaufbau soll in der Nähe einer Holzbaracke des Reichsarbeitsdienstes erfolgen, und die Baugenehmigung wird für dieses Jahr erwartet.
Die Wellblechbaracke, die thematisch den Ersten Weltkrieg und dessen Auswirkungen auf das ländliche Leben behandelt, wurde in Kielbogenform von der Träger-Wellblech-Fabrik L. Bernhard & Co. in Berlin hergestellt und gewann bereits 1887 einen Wettbewerb der preußischen Heeresverwaltung für die serielle Fertigung. Diese transportablen Baracken konnten in unterschiedlichen Längen montiert werden und fanden bis Kriegsende Verwendung als Notunterkünfte und auf Truppenübungsplätzen.
Ein Stück lebendige Geschichte
Die charakteristische Baracke hat eine Länge von 31,50 Metern, eine Breite von 5,40 Metern und eine Höhe von 3,70 Metern. Sie besteht aus 62 Wandsegmenten, die jeweils rund fünf Meter lang und 1,15 Meter breit sind. Während des Krieges gewährleisteten die Baracken einen wichtigen hygienischen Standard, indem sie dazu dienten, den Krankenstand in der Armee zu minimieren. Obwohl sich die Baracke im Laufe der Jahre veränderte – nach dem Krieg wurde sie von „Fischerwerk“ als Lager genutzt – wird im Museum ein originalgetreuer Zustand angestrebt, wofür umfangreiche Reparaturen nötig sind.
Mit dieser Erweiterung, die noch einen Einblick in die Alltagsgeschichte vergangener Zeiten gibt, wird das LVR-Freilichtmuseum Lindlar um eine Attraktion reicher. Das Museum, das seit seiner Eröffnung im Jahr 1998 zahlreiche Ausstellungen bietet, bietet auf 30 Hektar Fläche die Möglichkeit, den ländlichen Alltag im Bergischen Land zu erkunden. Wie Wikipedia aufführt, verfolgt das Museum verschiedene Entwicklungs- und Umweltziele und stärkt zudem die Alltagskompetenzen der Besucher.
Ein Besuch lohnt sich!
Der ideale Zeitpunkt für einen Besuch im Museum ist nun, besonders bevor die Ferienzeit beginnt. Freilichtmuseen bieten einzigartige Einblicke in die Geschichte und alte Bauweisen, und das LVR-Freilichtmuseum ist da keine Ausnahme. Außerdem sind die meisten Freilichtmuseen von April bis Oktober geöffnet, was den Sommer zur besten Zeit macht, um das Angebot zu nutzen. Im Freilichtmuseum Lindlar können Besucher nicht nur die neuen Ausstellungen bestaunen, sondern vielleicht auch an interaktiven Handwerkskursen teilnehmen, die einen noch tieferen Einblick in vergangene Lebensweisen ermöglichen.
In der bunten Palette an Ausstellungen, wie dem Hofgut „Zum Eigen“ oder der Dorfschule aus Waldbröl-Hermesdorf, wird jeder Besuch zum Erlebnis. Es gibt eine Vielzahl von historischen Bauten, die die Entwicklung des ländlichen Lebens bis zur heutigen Zeit zeigen und somit auch für die einheimische Bevölkerung von großem kulturellen Wert sind. Die Herausforderung, die Baracke wieder in ihren ursprünglichen Zustand zu versetzen, zeigt das Engagement des Museums für den Erhalt regionaler Geschichte und Kultur.
Wer also ein Stück Geschichte erleben möchte, dem sei das LVR-Freilichtmuseum Lindlar wärmstens empfohlen. Mit einer Eintrittspreis von 7 Euro für Erwachsene und abwechslungsreichen Veranstaltungen bietet es nicht nur Bildung, sondern auch Freizeitvergnügen für die gesamte Familie.
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Ort | Neunkirchen, Deutschland |
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