Nashörner ohne Horn: Erfolg gegen Wilderei in Südafrika?

Krüger Nationalpark, Südafrika - In den letzten Jahren hat die Wilderei von Nashörnern in Afrika dramatische Ausmaße angenommen. Besonders in Südafrika sind viele der majestätischen Tiere akut gefährdet. Trotz internationalem Handelsverbot für Nashorn-Hörner blüht der Schmuggel, vor allem nach Asien, wo das Horn aus kulturellen und vermeintlich medizinischen Gründen hoch im Kurs steht. Der Wert eines Nashorn-Horns kann zehntausende US-Dollar pro Kilogramm erreichen, was für viele Menschen in ärmlichen Verhältnissen einen Anreiz schafft, in die Wilderei einzusteigen, um ihren Lebensunterhalt zu sichern. Um diesem Problem entgegenzuwirken, setzen Tierschützer verschiedene Schutzmaßnahmen ein, darunter bewaffnete Ranger und moderne Techniken wie Drohnen. Es ist jedoch ein harter Kampf gegen Wilderer, die GPS und Spurenleser nutzen, um die Tiere aufzuspüren und sie brutal zu töten, oft mit Schusswaffen. Laut Watson wurden im Jahr 2024 allein 420 Breitmaul- und Spitzmaulnashörner illegal getötet.
Eine Strategie, die sich zunehmend bewährt, ist die Enthornung der Nashörner unter Vollnarkose. Eine Analyse der Nelson-Mandela-Universität zeigt, dass diese Maßnahme das Wilderei-Risiko stark senkt: Ein Nashorn mit Horn hat ein Risiko von 13%, während enthornte Nashörner nur ein Risiko von 0,6% aufweisen. Diese Methode ist allerdings nicht ohne Herausforderungen, da der Hornstumpf nach einer gewissen Zeit nachwächst und die Tiere wieder zur Zielscheibe für Wilderer werden. Im Krüger Nationalpark, einem weiteren Hotspot für Wilderei, wurde bereits viele Nashörner enthornt, während die Wilderer sich nun auf die behornten Bestände konzentrieren, wie im Hluhluwe-iMfolozi-Park. Trotz dieser Maßnahmen steigen die Verluste der Nashörner in KwaZulu-Natal (KZN) an, wie der CEO von Ezemvelo KZN Wildlife, Sihle Mkhize, feststellt. Die Entscheidung zur Enthornung war nötig, steht jedoch im Widerspruch zu den Werten der Naturschutzbehörde. Finanzielle Unterstützung erhält die Behörde vom WWF Südafrika, um die Kosten zu decken, die für die Prozedur entstehen, die alle 18 bis 24 Monate wiederholt werden muss WWF.
Anzeichen der Hoffnung
Trotz aller Widrigkeiten gibt es auch ermutigende Nachrichten. Laut einer aktuellen Studie sind die Nashornbestände in Afrika insgesamt gestiegen, und das, obwohl die Wilderei weiterhin ein großes Problem darstellt. Die Anzahl der frei lebenden schwarzen Nashörner liegt bei 6.487, was einem Anstieg von 4,2% entspricht. Bei weißen Nashörnern gibt es ebenso positive Nachrichten: Ihre Zahl ist auf 16.803 angewachsen, ein Plus von 5,6%. Es ist der erste Anstieg seit 2012. Dr. Michael Knight von der IUCN African Rhino Specialist Group betont die Bedeutung, auf diesen Fortschritten aufzubauen und innovative Ansätze zur Bekämpfung der Wilderei zu entwickeln Forschung und Wissen.
Ein vielversprechendes Projekt zur Zucht von weißen Nashörnern soll über die African Parks Foundation weitergeführt werden, mit dem Ziel, in den kommenden zehn Jahren 2.000 Nashörner auszuwildern. Diese Initiativen sind nicht nur wichtig für den Erhalt der Artenvielfalt, sondern auch für die wirtschaftliche Entwicklung, da Nashörner Lebensräume für andere Arten schaffen und den Tourismussektor ankurbeln. Um diese Fortschritte dauerhaft zu sichern, sind jedoch verstärkte Maßnahmen zum Schutz der Lebensräume und eine enge Zusammenarbeit mit lokalen Gemeinschaften unerlässlich.
In Anbetracht dieser Entwicklungen bleibt zu hoffen, dass wir nicht nur die Nashörner, sondern auch ihre Lebensräume langfristig schützen können, um zukünftigen Generationen die majestätischen Tiere zu erhalten. Die Herausforderung bleibt groß, aber jeder Schritt in die richtige Richtung zählt.
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Ort | Krüger Nationalpark, Südafrika |
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