Musik als Lebensader: Emotionen und Erlebnisse im Wiener Neustädter Theater

Erfahren Sie, wie Musik Emotionen weckt und soziale Bindungen stärkt – Einblick in Wiener Neustadts kulturelle Bedeutung am 6. Juni 2025.
Erfahren Sie, wie Musik Emotionen weckt und soziale Bindungen stärkt – Einblick in Wiener Neustadts kulturelle Bedeutung am 6. Juni 2025. (Symbolbild/ANA)

Wiener Neustadt, Österreich - Es ist ein spannendes Thema, das die Menschen bewegt: die Magie der Musik und ihr Einfluss auf unsere Emotionen. Dies wurde kürzlich im Rahmen eines Gesprächs im Stadttheater Wiener Neustadt lebhaft diskutiert. Die Pianistin Donka Angatscheva brachte es auf den Punkt, als sie Musik als „magisch“ und emotional bezeichnete, und damit die starke Verbindung zwischen Klängen und Gefühlen beleuchtete. Die zurückhaltende Kraft der Musik wird oft in persönlichen Erlebnissen deutlich, und Angatscheva ist da keine Ausnahme. Sie berichtete von bewegenden Momenten, in denen Musik tiefste Emotionen in ihr auslöste, was den Zuhörern vor Augen führte, wie stark solche Erlebnisse sein können.

Die Sopranistin Zoryana Kushpler hingegen schilderte ihre Herausforderungen beim Singen eines emotional aufgeladenen Parts, der bei ihr mütterliche Gefühle weckte. Solche persönlichen Geschichten zeigen, dass Musik nicht nur ein Medium der Unterhaltung ist, sondern auch eine Quelle intensiver Leidenschaften und Erinnerungen. Besonders während der schwierigen Zeiten der Covid-Pandemie wurde die Rolle gemeinsamer Musikerlebnisse von Maria Großbauer, der Geschäftsführerin des Stadttheaters, hervorgehoben. Sie bezeichnete Theater und Konzerthäuser als „analoge Seelentankstellen“ in einer zunehmend digitalen Welt.

Musik im Schulkontext

Angelika Berrini, Präsidentin des Chorverbandes Österreich, erlebte die Bedeutung des Gesangs beim Musikengagement von Kindern hautnah. In ihrem Bericht sprach sie von unterschiedlichen sozialen Auffälligkeiten zwischen zwei Klassen, die stark von ihrer musikalischen Aktivität geprägt waren. Sie ist überzeugt, dass mehr Gesang im Unterricht ein Schlüssel zur Förderung des sozialen Miteinanders ist. Berrini informierte auch über die erfreuliche Entwicklung junger Chöre in ganz Österreich, die in vielen Orten entstehen und somit den Zugang zur Musik erleichtern. Musikalische Aktivitäten, so eine Zuhörerin, beginnen oft in Familien und schaffen so ein wichtiges Fundament für die Entwicklung der Kinder.

Diese Auffassung wird durch wissenschaftliche Erkenntnisse unterstützt. Laut einer umfassenden Analyse von Psychologen und Neurowissenschaftlern, die die Beziehung zwischen Musik und Stimmung untersuchten, zeigt sich, dass das Musikhören oft eine wichtige Rolle bei der Stimmungsregulation spielt. Menschen neigen dazu, Musik auszuwählen, die ihrem aktuellen Gemütszustand entspricht. Dabei kann Musik sowohl positive als auch negative Emotionen hervorrufen. Dies passt gut zu dem Schwerpunkt der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „Musik und Unterricht“, die sich intensiv mit dem Thema Musik und Emotionen beschäftigt. Unter anderem wird der Gänsehaut-Effekt untersucht, der in Verbindung zu musikalischen Mustern steht und individuelle Unterschiede aufweist.

Die vielseitigen Anwendungsmöglichkeiten von Musik werden in der Ausgabe durch Themen wie Klassenmusizieren und Musikanalyse unterstrichen. Ebenso gibt es spannende Workshops und Online-Fortbildungen, die einen umfassenden Einblick in die faszinierende Welt der Musik bieten. Die aktuelle Ausgabe behandelt auch die Verbindung zwischen musikalischer Wahrnehmung und emotionaler Auseinandersetzung, was zeigt, wie tiefgreifend Musik unsere Gefühle berühren kann.

Insgesamt verdeutlicht sich, dass die Bedeutung der Musik weit über die bloße Unterhaltung hinausgeht. Sie ist ein unverzichtbares Element im Leben, das sowohl Individuen als auch Gemeinschaften zusammenbringt. Wie der Psychiater Thun-Hohenstein feststellt, ist Kreativität für Kinder in einer immer komplexeren Welt von großer Wichtigkeit. Es wird deutlich, dass in Österreich das Potenzial der Musik im Schulbereich und darüber hinaus noch lange nicht ausgeschöpft ist. Es bleibt zu hoffen, dass durch verstärkte Initiativen im Musikunterricht viele weitere Kinder von den Vorteilen musikalischer Erziehung profitieren können.

Die Kombination aus emotionalen Erlebnissen, musikalischer Bildung und dem gemeinsamen Musizieren ist der Schlüssel zu einer lebendigen und kreativen Gesellschaft. Wie wir sehen, macht es wirklich Sinn, die Musik wieder mehr ins Herz der Bildung zu rücken.

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Ort Wiener Neustadt, Österreich
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