Barrierefreier ÖPNV in Schwäbisch Gmünd: Ein Alarmruf für die Zukunft!

Schwäbisch Gmünd arbeitet an einem barrierefreien ÖPNV, um die Mobilität für Menschen mit Einschränkungen zu verbessern.
Schwäbisch Gmünd arbeitet an einem barrierefreien ÖPNV, um die Mobilität für Menschen mit Einschränkungen zu verbessern. (Symbolbild/ANA)

Schwäbisch Gmünd, Deutschland - In Schwäbisch Gmünd zeigen sich die Herausforderungen für Menschen mit körperlichen, kognitiven oder geistigen Einschränkungen besonders deutlich im öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV). Hürden wie unzureichende Randsteinhöhen für Rollstühle und Rollatoren sowie schwer lesbare Fahrpläne machen es den Betroffenen schwer, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Andrzej Sielicki vom Arbeitskreis Mobilität betont, wie wichtig die Barrierefreiheit im ÖPNV ist, um jedem die Teilhabe zu ermöglichen. Der Arbeitskreis agiert hier als Schnittstelle zwischen den Betroffenen und den ÖPNV-Betreibern, um auf aktuelle Probleme aufmerksam zu machen und Lösungen voranzutreiben, wie die Remszeitung berichtet.

Trotz des bestehenden Bedarfs drückt jedoch der finanzielle Schuh. In Schwäbisch Gmünd mangelt es an den finanziellen Mitteln, die notwendig wären, um den barrierefreien Ausbau des ÖPNV voranzutreiben. Dabei könnte eine Verbesserung der Barrierefreiheit nicht nur den Betroffenen helfen, sondern auch Autofahrern zugutekommen, indem zusätzliche Parkplätze geschaffen und Straßen entlastet werden. Sielicki fordert daher ein stärkeres Bewusstsein über die Barrierefreiheit, das weit über die praktischen Aspekte hinausgeht. Ein Vorschlag, um das Bewusstsein zu fördern, ist die Einbeziehung von Schulklassen in das Thema.

Barrierefreiheit als gemeinsames Ziel

Die Notwendigkeit einer barrierefreien Infrastruktur zeigt sich nicht nur in Schwäbisch Gmünd. Bundesweit ist der Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln ein entscheidender Faktor für die gesellschaftliche Teilhabe von Menschen mit Behinderungen. Das „Gesetz zur Gleichstellung behinderter Menschen“ (BGG), das seit 2002 in Kraft ist, hat viele gesetzliche Änderungen im Bereich des ÖPNV angestoßen. Ziel ist es, bis zum 01.01.2022 vollständige Barrierefreiheit zu gewährleisten. Bis Ende Juni 2025 müssen zudem neue Vorgaben des Barrierefreiheitsstärkungsgesetzes (BFSG) in bestimmten Bereichen von Personenbeförderungsdiensten umgesetzt werden, wie die Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur erläutert.

Ein gutes Beispiel für die Integration von Barrierefreiheit im Transportwesen ist die Berliner Verkehrsgesellschaft (BVG), die moderne Elektrobusse einsetzt. Diese Busse bieten nicht nur einen umweltfreundlichen Service, sondern sind auch speziell für die Verwendung durch Menschen mit Behinderungen konzipiert. Merkmale wie tiefer Einstiege, großzügige Stellflächen und akustische sowie visuelle Anzeigen erhöhen die Nutzerfreundlichkeit erheblich. Damit wird nicht nur den Menschen mit Behinderungen, sondern auch älteren Personen, Eltern mit Kinderwagen und Reisenden mit Gepäck der Zugang erleichtert, was die Allied Mobility betont.

Ein einheitlicher Standard für die Barrierefreiheit im ÖPNV ist ein wichtiger Schritt, um den Herausforderungen in den ländlichen Regionen, die oft schwächere Angebote haben, gerecht zu werden. Vor allem die Digitalisierung kann hier helfen, indem Apps für barrierefreie Routen und Echtzeitinformationen oder digitale Ticketsysteme entwickelt werden. Es liegt an der Gesellschaft, das Thema Barrierefreiheit stärker in den Fokus zu rücken und aktiv an einer inklusiveren Zukunft zu arbeiten. Damit die Mobilität für alle, unabhängig von age oder Fähigkeiten, einen gleichberechtigten Zugang ermöglicht.

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Ort Schwäbisch Gmünd, Deutschland
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