Waschmaschinen-Skandal in Kärnten: Unternehmer betrog Genossenschaft um 600.000 Euro!

Ein Villacher steht wegen Betrugs und falscher Beweisaussage vor Gericht. Er soll die Wohnungsgenossenschaft um 600.000 Euro betrogen haben.
Ein Villacher steht wegen Betrugs und falscher Beweisaussage vor Gericht. Er soll die Wohnungsgenossenschaft um 600.000 Euro betrogen haben. (Symbolbild/ANA)

Klagenfurt am Wörthersee, Österreich - Ein weitreichender Betrugsfall erschüttert die Wohnungsgenossenschaft „Meine Heimat“ in Kärnten. Ein 55-jähriger Villacher steht am Landesgericht Klagenfurt unter Anklage wegen schwerem gewerbsmäßigen Betrug, falscher Beweisaussage und Verleumdung. Die Staatsanwaltschaft hat die Klage erhoben, und bis zu einer rechtskräftigen Entscheidung gilt der Mann als unschuldig. Es geht um einen Betrug in Höhe von rund 600.000 Euro, der durch die Lieferung von Waschmaschinen und Wäschetrocknern an verschiedene „Heimat“-Wohnanlagen begangen wurde. Zunächst schien alles in Ordnung: Rechnungen wurden bezahlt, doch die Geräte tauchten nicht auf oder waren weit günstiger als angegeben.

Als eine Hausverwalterin bemerkte, dass an einem bestimmten Platz eine neue Waschmaschine geliefert werden sollte, dieser jedoch leer geblieben war, kam der Fall ins Rollen. Dies war der Auslöser, um die ungenauen Rechnungen und die damit verbundenen Unregelmäßigkeiten zu hinterfragen. „Heimat“-Chef Helmut Kusternik bedauert das Vertrauen in den Villacher: „40 Jahre lang haben wir ihm vertraut, und das war ein Fehler“, erklärt er. Die Abwicklung der Rechnungen fand offenbar ohne gründliche Prüfung statt.

Ein starkes Netzwerk der Täuschung

Wie die Krone berichtet, hat der Großlieferant in Kärnten auch über jahrelange Betrugsgeständnisse aufgeklärt. Ein gut organisiertes Netzwerk sorgte dafür, dass Mieter, die Verdacht schöpften, mit ihren Fragen abgewiesen wurden. Das Ausmaß des Betrugs betrifft nicht nur falsch verrechnete Geräte, sondern weist auf ein umfassendes System von Korruption innerhalb der genossenschaftlichen Strukturen hin. Um den betroffenen Mietern Unterstützung zu bieten, wurde eine Hotline gegründet, bei der Informationen vertraulich behandelt werden.

In Anbetracht dieser Vorfälle wird deutlich, dass die Thematik von Bestechung und Korruption nicht nur individuelle Unternehmen, sondern die gesamte Wirtschaft und Gesellschaft schwächt. Laut KPMG wird der Kampf gegen Korruption für Unternehmen immer herausfordernder, während immer mehr Regierungen ihre Regulierungen verschärfen, um gegen illegale Geldströme vorzugehen. Eine langfristige Lösung erfordert die Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen und dem privaten Sektor.

Der Beschuldigte hat den Betrug gestanden und möchte den angerichteten Schaden wiedergutmachen. Gleichzeitig kritisiert sein Anwalt die nachlässige Rechnungsprüfung der „Heimat“. Die Staatsanwaltschaft hat in diesem Fall die Verfahren gegen die Ehefrau des Angeklagten sowie einen ehemaligen Geschäftspartner mangels Tatbeitrag eingestellt. Es bleibt abzuwarten, wie die rechtskräftige Entscheidung in diesem skandalösen Fall ausfallen wird und welche Lehren aus diesem Vorfall gezogen werden können.

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Ort Klagenfurt am Wörthersee, Österreich
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