Rückreise der ukrainischen Kinder aus Burgenland: Ein schweres Schicksal

Burgauberg-Neudauberg, Österreich - Die Vorbereitungen für die Rückreise ukrainischer Kinder, die seit März 2022 in Burgauberg-Neudauberg im Bezirk Güssing untergebracht sind, laufen auf Hochtouren. Die Abfahrt der Kinder ist für Sonntag, 3 Uhr früh, angesetzt. Dieser Rücktransport erfolgt unter sorgsamer Planung durch die Senecura-Gruppe, die als Quartierbetreiber fungiert. Allerdings zeigt sich Pascale Vayer vom Verein „Kleine Herzen“, der die Kinder betreut, wenig optimistisch über die Reise, die durch unsichere Verhältnisse in der Zielregion gekennzeichnet ist.
Ein Drittel der Kinder weist eine Behinderung auf und soll mit drei Bussen abgeholt werden, bevor sie später per Zug weiterreisen. Ihr Ziel ist Kropiwnitskij, eine Region, die in der Vergangenheit durch russische Militäraktionen stark betroffen war. Bereits am Samstag fand eine Besprechung mit einem Vertreter der ukrainischen Botschaft statt, um den Ablauf der Rückreise zu klären. Trotz des Unverständnisses der Quartierbetreiber über die Entscheidung, haben sie keinen Einfluss auf die Vorgänge, da die Obsorge für die Waisen- und Pflegekinder dem Leiter der ukrainischen Einrichtung obliegt. Dieser hat mit den zuständigen ukrainischen Behörden entschieden, die Kinder zurückzubringen.
Sicherheit und Rahmenbedingungen
Die Rückkehr der Kinder erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem der Konflikt in der Ukraine weiterhin massive Auswirkungen auf die Zivilbevölkerung hat. Am 24. Februar 2022 begann Russland mit einer groß angelegten Invasion, die als völkerrechtswidrig eingestuft wird. Diese offensive Aggression hat eine menschenrechtliche Katastrophe ausgelöst, wie der Menschenrechtsorganisation Amnesty International deutlich bemerkte. Die russischen Streitkräfte stehen im Verdacht, Kriegsverbrechen und andere schwere menschenrechtliche Verstöße begangen zu haben, darunter außergerichtliche Tötungen und Angriffe auf zivile Infrastruktur sowie die Rechtswidrigkeit von Bombardierungen in urbanen Gebieten.
Im Kontext der anhaltenden Gefahren für die Rückkehrenden äußert das UNO-Flüchtlingshochkommissariat UNHCR Kritik am Rücktransport und stellt die Sicherheit der Kinder in Frage. Das Land Burgenland hat jedoch versichert, dass die Qualität und die Umstände der Heimbringung sorgfältig geprüft wurden und dass ein Entzug der Obsorge aus Sicht des Landes nicht möglich sei.
Hilfsmaßnahmen und internationale Verantwortung
Die Situation der Kinder ist nur ein Teil eines viel größeren Bildes, das die aktuelle humanitäre Krise in der Ukraine zeigt. UNICEF ist seit Beginn des Krieges in der Region präsent und hat umfangreiche Hilfsmaßnahmen initiiert. Dies umfasst die Bereitstellung von sauberen Wasser, medizinischer Versorgung und Unterstützung für Bildungseinrichtungen. Über 1,4 Millionen Kinder haben bereits von diesen Programmen profitiert. Besonders in Nachbarländern wie Polen und Rumänien wurden Einrichtungen eingerichtet, um geflüchteten Familien Informationen und Unterstützung anzubieten. Diese Anlaufstellen, bekannt als „Blue Dot“, spielen eine wichtige Rolle, um den betroffenen Familien ein Stück Normalität zu bieten.
Die internationale Gemeinschaft wird aufgefordert, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um den betroffenen Menschen in der Ukraine zu helfen und die Verantwortlichen für die begangenen Verbrechen zur Rechenschaft zu ziehen. Der Druck auf die russische Regierung, ihr Vorgehen zu überdenken und den Konflikt zu beenden, bleibt hoch.
Wie die Situation in Burgauberg-Neudauberg zeigt, stehen die zurückkehrenden Kinder symbolisch für das Schicksal vieler, die unter den verheerenden Folgen des Krieges leiden.
Für weitere Informationen zu diesem Thema und den laufenden Hilfsmaßnahmen, besuchen Sie die Seiten von nachrichten.at, amnesty.de und unicef.de.
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Ort | Burgauberg-Neudauberg, Österreich |
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