Burgenland leuchtet grün: Zeichen für Organspende und Solidarität!

Eisenstadt setzt am 8. Juni ein Zeichen für Organspende mit einer grünen Beleuchtung des Landhauses zum "Green Ribbon Day".
Eisenstadt setzt am 8. Juni ein Zeichen für Organspende mit einer grünen Beleuchtung des Landhauses zum "Green Ribbon Day". (Symbolbild/ANA)

Eisenstadt, Österreich - Am kommenden Sonntag, den 8. Juni, wird das Landhaus in Eisenstadt in einem symbolischen Grün erleuchten. Diese Aktion ist Teil des bundesweiten „Green Ribbon Day“, der die Aufmerksamkeit auf das wichtige Thema Organspende lenkt. Damit zeigen die Verantwortlichen nicht nur Solidarität mit jenen, die auf eine Transplantation warten, sondern möchten auch das Bewusstsein für die Registrierung als Organspender stärken. [meinbezirk] berichtet, dass diese Aktion in enger Zusammenarbeit mit der Selbsthilfegruppe Burgenland des Österreichischen Verbands der Herz- und Lungentransplantierten organisiert wird.

Dieser Verband, der 1987 gegründet wurde und mittlerweile über 400 Mitglieder zählt, spielt eine zentrale Rolle in der Unterstützung von Transplantierten und deren Angehörigen. Im Burgenland gibt es sogar eine lokale Selbsthilfegruppe mit rund 25 Mitgliedern, die monatlich in Oberpullendorf zusammentreffen, um Erfahrungen auszutauschen und sich fachliche Beratung zu holen.

Herausforderungen und Entwicklungen bei Organspenden

Leider zeigt sich ein alarmierender Trend: Die Zahl der Organspenden in Österreich ist in den letzten Jahren rückläufig. Besonders im Burgenland gibt es zunehmende Widersprüche von Angehörigen gegen Transplantationen, was die Situation zusätzlich kompliziert. In Österreich gilt ein „Opt-out“-System, das heißt, verstorbene Personen sind automatisch Organspender, es sei denn, sie haben zu Lebzeiten widersprochen. Das steht im Kontrast zu vielen Ländern, wie Deutschland, wo man sich aktiv registrieren muss. [tagesschau] informiert, dass beispielsweise in Deutschland derzeit über 8.300 Patienten auf ein Spenderorgan warten.

Am Beispiel von Lena, einer zweijährigen Patientin aus Regensburg, wird deutlich, wie dringend benötigt diese Organspenden sind. Sie ist an ein Kunstherz angeschlossen und ihre Familie hofft verzweifelt auf ein passendes Spenderherz. Die Diskussion um die Organspende hat auch in Deutschland an Fahrt aufgenommen. So unterstützt Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) eine Widerspruchslösung, die Organspenden deutlich erleichtern könnte, sofern keine Einwände geäußert werden.

Der internationale Vergleich

Im europäischen Kontext ist Deutschland bei der Organspende deutlich hinterher. [bpb] zeigt, dass die Organspenderate in Deutschland bei lediglich 11 pro Million Einwohner liegt, während spanische Nachbarn mit über 46 Spendern pro Million ein effektives Widerspruchssystem nutzen. In Österreich sind gut funktionierende Strukturen im Organspende- und Transplantationssystem entscheidend für hohe Spendenzahlen.

Im Jahr 2018 warteten in Deutschland rund 10.000 Patienten auf ein Spenderorgan und es gab nur 955 Organspender. Die Notwendigkeit einer Reform ist also unübersehbar, und auch im deutschen Parlament gibt es immer mehr Unterstützer der Widerspruchslösung, die als mögliche Lösung zur Steigerung der Spendenbereitschaft gilt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Aktionen wie der Green Ribbon Day nicht nur ein Lichtzeichen im wahrsten Sinne des Wortes setzen, sondern auch ein wichtiges Signal für die Solidarisierung mit Patienten auf der Warteliste sind. Es bleibt zu hoffen, dass durch solche Initiativen mehr Menschen über die Bedeutung der Organspende nachdenken und sich gegebenenfalls auch dazu entscheiden, ihre Bereitschaft zur Organspende zu registrieren.

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Ort Eisenstadt, Österreich
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