Siegfried Wolf sichert Steyr Automotive mit umstrittenem Deal ab!

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Siegfried Wolf rettet Steyr Automotive mit einem Übernahmekonzept und setzt auf Elektromobilität und internationale Partnerschaften.

Siegfried Wolf rettet Steyr Automotive mit einem Übernahmekonzept und setzt auf Elektromobilität und internationale Partnerschaften.
Siegfried Wolf rettet Steyr Automotive mit einem Übernahmekonzept und setzt auf Elektromobilität und internationale Partnerschaften.

Siegfried Wolf sichert Steyr Automotive mit umstrittenem Deal ab!

In Steyr hat sich in den letzten Monaten viel getan – und vor allem ist eine schillernde Figur aufgetaucht: Siegfried Wolf. Der ehemalige Magna-Manager ist zum Retter des Lkw-Werks in der Stadt avanciert und hat über seine ASW Beteiligungsverwaltungs GmbH ein Übernahmekonzept vorgelegt. Mit dem Angebot, den Standort sowie einen Großteil der Belegschaft zu übernehmen, brachte er frischen Wind in die seit längerem angeschlagene Betriebslage. Laut industriemagazin.at wurde der Deal nach intensiven Verhandlungen und Gesprächen mit der Belegschaft umgesetzt, auch wenn harte Einschnitte unausweichlich waren.

Der Restrukturierungsplan, den Wolf präsentierte, sieht den Abbau von etwa 600 Stellen vor – eine Entscheidung, die nicht ohne Widerstand blieb. Zahlt man den Gerüchten Gehör, wird die Belegschaft auch in der Lohnstruktur empfindliche Kürzungen hinnehmen müssen. Das Werk, das zuvor zum MAN-Konzern gehörte, agiert nun als Steyr Automotive GmbH, vollständig im Besitz von Wolfs Beteiligungsgesellschaft. Aktuell liegt die operative Geschäftsführung in den Händen von Günther Heiden und Florian Mayrhofer, nachdem es zuvor mehrfach Wechsel gegeben hat.

Ein Achterbahnfahrten in der Geschäftsstrategie

Aber was hat die Pläne von Wolf so ins Wanken gebracht? Ursprünglich wollte er das Werk als europäische Fertigungsbasis für den russischen Nutzfahrzeughersteller GAZ nutzen, in den er dauerhaft investiert ist. Doch die geopolitischen Entwicklungen, insbesondere der Ukraine-Konflikt und die damit verbundenen Sanktionen, machten diese Ambitionen zunichte. Steyr muss sich nun neuen Herausforderungen stellen und fokussiert sich auf Elektromobilität sowie auf Partnerschaften in Europa und China. Wolf hat beispielsweise eine Zusammenarbeit mit dem chinesischen E-Lkw-Hersteller SuperPanther in Aussicht. Darüber hinaus sieht er Chancen in der Auftragsfertigung für Palfinger und die Integration der Spezialfahrzeugsparte von M-U-T.

Schmerzhafte News kamen auch aus der Entwicklung der vollelektrischen Volta Trucks, die bereits nach einer Insolvenz im Jahr 2025 eingestellt wurde. Solche Rückschläge werfen Fragen auf – geht Wolf ein zu hohes Risiko ein? Die Kritiker sehen in seiner Strategie und der aktuellen Lage auch eine Facette seines bisherigen Wirkens. Wolf steht wegen seiner Vergangenheit im Automobilgeschäft und seiner Verbindungen in Russland massiv in der Kritik, wie die trend.at berichtet.

Russland-Verstrickungen und neue Geschäfte

Seine Begegnungen mit Russland begannen bereits im Jahr 2007, als die russische Firma Basic Element, unter der Leitung von Oleg Deripaska, mit mehr als einer Milliarde Euro in Magna investierte. Auch wenn diese Anteile später abstoßen mussten, blieb Wolf mit Deripaska verbunden. Kritische Stimmen, etwa von Grünen-Abgeordneter Peter Pilz, werfen ihm vor, in der Vergangenheit russische Interessen vertreten zu haben.

In den letzten Monaten hat Wolf außerdem Anteile an mehreren Unternehmen erworben, unter anderem die Mehrheit am deutschen Sonderfahrzeugbauer Binz sowie eine Beteiligung von 5% an Vitesco AG. Sein Interesse gilt sogar dem Russland-Geschäft des Autozulieferers Schaeffler. Allen wirtschaftlichen Ambitionen zum Trotz betont Wolf die strikte Einhaltung von Sanktionsvorschriften und versichert, alle notwendigen Prüfungen durchzuführen, bevor er Entscheidungen trifft. Laut der kurier.at sagt sein Sprecher, dass Wolf keine Geschäfte mit sanktionierten Personen oder Unternehmen tätigt und sich klar von jeglicher Rüstungsproduktion distanziert.

Die Entwicklungen am Standort Steyr und Wolfs Engagement in der Industrie werden weiterhin genau beobachtet. In Zeiten unsicherer Märkte und politischer Spannungen bleibt die Frage, wie erfolgreich diese Neuausrichtung wirklich sein wird. Sicher ist: Wolf hat das Potenzial, die Dinge in Steyr in neue Bahnen zu lenken – ob zum Guten oder zum Schlechten, wird sich noch zeigen müssen.