Skandal um Wurm: Zwei Skulpturen für Parlament abtransportiert!

Erwin Wurm schafft zwei Skulpturen für Oberösterreichs Parlament. Rückabwicklung durch Walter Rosenkranz sorgt für Kontroversen.
Erwin Wurm schafft zwei Skulpturen für Oberösterreichs Parlament. Rückabwicklung durch Walter Rosenkranz sorgt für Kontroversen. (Symbolbild/ANAGAT)

Skandal um Wurm: Zwei Skulpturen für Parlament abtransportiert!

Bad Ischl, Österreich - Der Sturm im Wasserglas rund um die Rückgabe von Erwin Wurms Skulpturen macht derzeit ordentlich Wellen im politischen und kulturellen Raum Österreichs. Der Nationalratspräsident Walter Rosenkranz (FPÖ) hat die einst getätigte Ankaufentscheidung rückgängig gemacht, die unter seinem Vorgänger Wolfgang Sobotka (ÖVP) im Jahr 2024 für die Zeitgenössische Kunst im Parlamentsgebäude getroffen wurde. Diese Entscheidung und die damit verbundenen Reaktionen werfen ein Schlaglicht auf die Diskussion um zeitgenössische Kunst im öffentlichen Raum und deren Zugang für die Bevölkerung.

Der renommierte Künstler Erwin Wurm erhielt von Sobotka den Auftrag für zwei Skulpturen der Serie „Skins“, die im Oberen Vestibül des Parlaments installiert werden sollten. Die Diskussion um diese Skulpturen ist jedoch durch die Rückabwicklung durch Rosenkranz neu entfacht worden. Wurm hatte bereits im Vorfeld Bedenken geäußert, dass die neuen Verantwortlichen seine Arbeiten möglicherweise entfernen könnten. Diese Besorgnis bewahrheitete sich nun, als Rosenkranz die Rückabwicklung in die Wege leitete und dabei auf die im Vertrag enthaltene Rückkaufklausel verwies. Laut der Kurier betrugen die Kosten für die Anschaffung der Skulpturen 240.000 Euro.

Kritik und Stolz

Die Entscheidung zur Rückgabe stieß auf scharfe Kritik von Sobotka, der die Rückgabe als „beschämend“ ansah. Er ist der Meinung, dass dies den Zugang zur zeitgenössischen Kunst für die Bevölkerung einschränkt und sogar die Identität Österreichs gefährdet. Die Diskussion um den Wert und die Bedeutung von Kunst im öffentlichen Raum ist also aktueller denn je, insbesondere wenn man bedenkt, dass Kunstwerke in Städten eine wichtige Rolle bei der Identitätsbildung und der Schaffung von gemeinschaftlichen Räumen spielen.Die Presse verweist auf die Tatsache, dass diese Skulpturen gerade an einem Ort platziert wurden, der für alle Bürger zugänglich sein sollte.

Wurm selbst zeigt sich jedoch gelassen gegenüber der Situation und vermeldet, dass seine Werke im Ausland erfolgreich sind. Zwei seiner Skulpturen finden nun neue Standorte: „Gate“ geht als Geschenk an den Kunstpalast in Düsseldorf, während „Holding Up“ in die Hände eines Sammlers in der Steiermark übergeht. Da werden einige die Frage stellen, ob der gesamte Vorfall einfach nur ein Sturm im Wasserglas war, der mehr Justierung als tatsächliche Bedenken über die Kunst an sich reflektiert.

Kunst im öffentlichen Raum

Das Thema Kunst im öffentlichen Raum hat in den letzten Jahrzehnten enorm an Bedeutung gewonnen. Werke wie die Nanas von Niki de Saint Phalle oder die Reichstagsverhüllung von Christo und Jeanne-Claude zeigen, wie vielfältig und provokant diese Kunstform sein kann. Diese Art von Kunst fördert nicht nur die Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Themen, sondern kann auch Diskussionen anstoßen, die in der Gesellschaft von Bedeutung sind. Ein schneller Blick auf die Wikipedia zeigt, dass Kunst im öffentlichen Raum eine grundlegende Rolle für das Gemeinschaftsgefühl spielt und maßgeblich dazu beiträgt, wie wir unsere Umgebungen wahrnehmen.

Nicht nur Wurm, sondern auch andere Künstler nutzen jetzt die Gelegenheit, um darauf aufmerksam zu machen, wie Kunst und Gesellschaft miteinander verwoben sind, während sie gleichzeitig ihre Werke in einem neuen Licht präsentieren. Es bleibt abzuwarten, wie dieses Kapitel für die zeitgenössische Kunst in Österreich weitergeschrieben wird, und ob Kunst im öffentlichen Raum künftig anderen Regeln unterliegen wird.

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OrtBad Ischl, Österreich
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