Lehre als Schlüssel gegen Fachkräftemangel: 230 Stellen warten!
Im Bezirk Ried suchen Unternehmen 230 Lehrlinge. Der Fachkräftemangel fordert neue Lösungsansätze für Jugendliche.

Lehre als Schlüssel gegen Fachkräftemangel: 230 Stellen warten!
Im Bezirk Ried tut sich was in Sachen Ausbildung: Mit derzeit 230 offenen Lehrstellen stehen Jugendlichen alle Türen offen, um die Grundlage für ihre berufliche Zukunft zu legen. Gleichzeitig wird der Fachkräftemangel immer drängender, und Christoph Wiesner, Bezirksstellenleiter der Wirtschaftskammer Ried, hat eine klare Botschaft: „Die Lehre ist die Lösung für den Fachkräftemangel.“ Denn die Jugendlichen von heute sind die Fachkräfte von morgen.
Eine handwerkliche Grundausbildung gilt als gute Basis für das Berufsleben, und das zeigen sowohl lokale Unternehmer als auch Bildungseinrichtungen. Dabei ist es wichtig zu betonen, dass man die Matura sowohl während als auch nach der Lehre nachholen kann, was den jungen Menschen noch mehr Optionen eröffnet. Ein Blick auf die Weiterbildungsangebote nach der Berufsausbildung zeigt, dass hier viel möglich ist, was den jungen Leuten einen großen Vorteil verschafft.
Die Vielfalt der Ausbildungsangebote
Das Arbeitsmarktservice (AMS) in Ried hat über 200 Ausbildungsangebote im Bezirk, und die Nachfrage nach Lehrstellen bleibt konstant. Die Ausbildungsbranchen sind vielfältig – vom Bausektor über die Metallindustrie bis hin zum Sozialbereich. Ein umfassendes Berufsorientierungsprogramm wird im letzten Pflichtschuljahr angeboten, sodass die Jugendlichen gut informiert ihre Entscheidungen treffen können. Schulklassen haben die Möglichkeit, die AMS-Bezirksstelle zu besuchen und sich über Lehrstellen sowie Zusatzausbildungen zu informieren.
Um den unterschiedlichen Interessen gerecht zu werden, bieten auch Informationsmessen die Gelegenheit, verschiedene Branchen kennenzulernen. Die jährlichen Berufserlebnistage in der Rieder Messe finden heuer am 21. und 22. November statt und laden alle Schüler ein, die Vielfalt der Berufswelt hautnah zu erleben.
Fachkräftemonitoring und aktuelle Herausforderungen
Doch der Fachkräftemangel ist nicht nur ein lokales Problem. Laut dem Fachkräftemonitoring des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales wird der Bedarf an Fachkräften in den kommenden Jahren weiter steigen. In den nächsten fünf Jahren wird geschätzt, dass 618.000 Personen ohne Abschluss auf den Arbeitsmarkt strömen werden, während nur 396.000 Helferstellen verfügbar sind. Die demografischen Herausforderungen, insbesondere in strukturschwachen Regionen, könnte die Situation noch verschärfen.
Die Analyse zeigt auch, dass die Erwerbspersonenanzahl insgesamt kleiner wird, während die Zuwanderung und eine höhere Erwerbsneigung nicht ausreichen werden, um dies auszugleichen. Über die Jahre gesehen sind auch die hohen Abbruchquoten in Bildungseinrichtungen bei Personen ausländischer Nationalität besorgniserregend, weshalb es wichtig ist, diesen Jugendlichen die passenden Chancen zu geben.
Die Veränderungen durch Digitalisierung, Klimawandel und die geopolitischen Lagen haben starke Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Branchen wie die chemische Industrie und die Automobilwirtschaft sehen sich mit Fachkräfteengpässen konfrontiert, während in der Halbleiterbranche neue Beschäftigungsmöglichkeiten entstehen.
Eine solide Ausbildung ist also das A und O, um den Herausforderungen des Arbeitsmarkts zu begegnen. Die Chancen durch eine Lehre sind nicht nur für die Jugendlichen in Ried enorm – sie helfen auch, die Lücken auf dem Arbeitsmarkt zu schließen und die Zukunft der Region zu sichern.