Wasserstoff-Wunder in Linz geplatzt: Projekt GrAmLi eingestellt!
Verbund und LAT Nitrogen stoppen das Wasserstoffprojekt "Green Ammonia Linz" wegen fehlender Förderzusagen.

Wasserstoff-Wunder in Linz geplatzt: Projekt GrAmLi eingestellt!
In einer überraschenden Wendung haben die Unternehmen Verbund und LAT Nitrogen ihre Pläne für das Wasserstoff-Großprojekt „Green Ammonia Linz“ (GrAmLi) eingestellt. Diese Entscheidung wurde am Mittwoch bekannt gegeben, nachdem festgestellt wurde, dass die benötigten Förderzusagen für das ehrgeizige Vorhaben nicht erteilt wurden. Das Projekt sollte eine Elektrolyseanlage mit einer Leistung von 60 Megawatt zur Produktion von grünem Wasserstoff umfassen, der in der Chemieindustrie zur Herstellung von Düngemitteln und technischen Stickstoffprodukten eingesetzt werden sollte. Laut Börse Express wurde der Rückzug auch als Bedauern der Unternehmen über den zusätzlichen wirtschaftlichen Druck interpretiert, der von den hohen Kosten des Verfahrens ausgeht.
Das Projekt galt als zentrales Element in der Strategie zur Dekarbonisierung der Chemieindustrie und sollte die Nutzung von Strom aus erneuerbaren Quellen und entionisiertem Wasser vorantreiben. Diese Technologien sind fundamental für die Energiewende, da sie nicht nur die Energie effizient speichern und transportieren, sondern auch die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringern könnten. Das Bundeswirtschaftsministerium hebt hervor, dass Wasserstofftechnologie eine entscheidende Rolle für eine nachhaltige Energieversorgung spielt, und beschreibt, wie Wasserstoff in verschiedene „Farben“ – je nach Herstellungsart – kategorisiert wird, wobei der grüne Wasserstoff als besonders umweltfreundlich gilt.
Gründe für das Aus
Die wirtschaftlichen Überlegungen und die fehlenden Fördermittel führten zur Einschätzung, dass eine wirtschaftliche Umsetzung der Elektrolyseanlage derzeit nicht möglich ist. Ein Sprecher von LAT Nitrogen und Verbund bemerkt, dass man eine Wiederaufnahme des Projekts in Betracht zieht, sollte sich die wirtschaftliche und regulatorische Lage verbessern. Damit bleibt ein kleiner Hoffnungsschimmer für eine künftige Umsetzung des Projekts bestehen, welches in der Vergangenheit als Vorzeigeprojekt für die nachhaltige Entwicklung angesehen wurde, wie Mein Bezirk berichtet.
Die Einstellung von „GrAmLi“ reiht sich in eine Reihe von Wasserstoff-Projekten ein, die weltweit Ideen in der Schublade landen ließen. Experten warnen, dass ohne entsprechende Fördermittel zahlreiche innovative Vorhaben, die zur Reduktion von klimaschädlichen Emissionen beitragen könnten, bedroht sind. Für Verbund hat der Rückzug aus dem Wasserstoff-Projekt keine negativen Auswirkungen auf den Aktienkurs gehabt, jedoch auch keinen positiven Schub gegeben. Aktuell sollte die Verbund-Aktie bei etwa 61,30 Euro notieren, was einen Rückgang von etwa 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr bedeutet.
Blick in die Zukunft
Die Frage, wie es weitergeht, bleibt spannend. Der Wasserstoffsektor hat in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, und die Technologie selbst zeigt vielversprechende Ansätze, von alkalischen Elektrolyseverfahren bis hin zu neueren Technologien wie der Proton-Exchange-Membran Elektrolyse. Die Herausforderungen, die sich aus der Marktsituation ergeben, sind nicht zu unterschätzen, dennoch sind sie nicht unüberwindbar. Die Unternehmen setzen somit auf Hoffnung und die Möglichkeit, ihre Projektpläne unter günstigeren Bedingungen wieder aufleben zu lassen.