50 Jahre Abwasserreinigung: So schützt Hallstatt seinen See!
Entdecken Sie die Entwicklungen zur Abwasserreinigung im UNESCO-Welterbe Hallstatt: Modernisierungen, Investitionen und Umweltschutz.

50 Jahre Abwasserreinigung: So schützt Hallstatt seinen See!
Was tut sich in der UNESCO-Welterberegion Hallstatt – Dachstein / Salzkammergut? Ein bedeutender Meilenstein wurde kürzlich gefeiert: Die modernisierte Kläranlage in Bad Goisern kommt nun auf eine Ausbaugröße von 33.000 Einwohnerwerten (EW). Dies ist das Resultat jahrelanger Bemühungen, die Abwasserentsorgung in der Region sicherzustellen und die Gewässerqualität merklich zu verbessern. Laut salz-tv war Baden im Hallstättersee in den 1970ern oft problematisch, aufgrund von Überdüngung durch Phosphate. Mit dem Interesse an einer besseren Abwasserentsorgung wurde 1973 der erste Schritt eingeleitet, und 1974 wurde der Reinhaltungsverband gegründet, der seither maßgeblich an der Entwicklung beteiligt ist.
Die Kläranlage bearbeitet täglich bis zu 4.856 m³ Abwasser. Geplant ist zudem eine dritte Erweiterungsphase, um der kontinuierlichen Wachstumsrate der Region gerecht zu werden und das Ziel der EU, bis 2035 eine vierte Reinigungsstufe einzuführen, bereits jetzt umzusetzen. Die neue Kläranlage entspricht den Anforderungen der neuen europäischen kommunalen Abwasserrichtlinie (UWWTD 2024), berichtet die RHV.
Geschichtlicher Rückblick auf die Abwasserentsorgung
Im Jahr 1975 wurde mit dem Bau des Kanalnetzes in Bad Goisern begonnen. Der Hauptsammler bringt das Abwasser aus den Ortsteilen zur Kläranlage in Anzenau. Den schwierigen Bauten im Winter 1982/1983, als Seeleitungen im Hallstättersee verlegt wurden, zum Trotz, wuchs der Verbandsbereich stetig. 1989 entscheidet die Gemeinde Gosau ihre Abwässer ebenfalls in der Verbandskläranlage zu reinigen.
Mit über 75 Millionen Euro wurden seitdem in den Gewässer-, Umwelt- und Klimaschutz investiert. End-2011 konnten sämtliche Kanalbauvorhaben abgeschlossen werden, was zu einer umweltfreundlichen Entsorgung von 99% des Abwassers in der Region führte. Die neue Reinigungstechnik reduziert Mikroverunreinigungen und verbessert die Gewässerqualität spürbar. Laut Umweltbundesamt sind dennoch weitere Schritte notwendig, um den guten ökologischen Zustand unserer Gewässer zu sichern.
Energieeffizienz und Zukunftsausblick
Die Kläranlage hat voraussichtlich ab Sommer 2024 ihren Jahresstrombedarf von etwa 650.000 kWh auf erneuerbare Energien aus Biogas und Sonnenenergie umgestellt. Ein Projekt, das nicht nur ökologisch sinnvoll ist, sondern auch zukunftsweisend für ein nachhaltiges Abwassermanagement in Österreich. Die Anlage(n) können bis zu 180 l/s Schmutzwasser verarbeiten, eine leistungsstarke Leistung, die durch moderne Verfahren der mechanischen, biologischen und chemischen Reinigung ermöglicht wird.
50 Jahre nach der Gründung des RHV Hallstättersee präsentiert sich die Kläranlage Bad Goisern als modernes und leistungsstarkes Herzstück der Abwasserversorgung in der Region. Sie symbolisiert eine gelungene Zusammenarbeit zwischen den Gemeinden Bad Goisern, Hallstatt, Obertraun und Gosau sowie ein starkes Engagement für die Umwelt.