Erfolgsgeschichten von Syrern in Österreich: Vom Flüchtling zum Unternehmer

Wiener Neustadt: Flüchtlinge aus Syrien und Afghanistan erzählen von ihrem erfolgreichen Neuanfang in Österreich am 17.06.2025.
Wiener Neustadt: Flüchtlinge aus Syrien und Afghanistan erzählen von ihrem erfolgreichen Neuanfang in Österreich am 17.06.2025. (Symbolbild/ANAGAT)

Erfolgsgeschichten von Syrern in Österreich: Vom Flüchtling zum Unternehmer

Wiener Neustadt, Österreich - Flüchtlinge haben in Österreich oft eine zweite Heimat gefunden, und ihre Erfolgsgeschichten dürfen nicht in Vergessenheit geraten. Ein Paradebeispiel ist Reem Saijari, die mit nur 18 Jahren aus Syrien flüchten musste, heute jedoch stolz eine eigene Boutique führt. Gemeinsam mit ihrem Mann, Ali Zaki Torki, der einen erfolgreichen Frisörsalon betreibt, zeigt sie, dass Integration gelingen kann. Diese beiden sind nur die Spitze des Eisbergs, denn die Geschichten von Zugewanderten prägen unser Land.

Eine weitere bemerkenswerte Persönlichkeit ist Fadi Saleh, ein syrischer Unternehmer, der vor zehn Jahren vor dem Krieg in Syrien nach Österreich kam. In Wien führt er eine „Apfel-Bäckerei“, die täglich bis zu 9.000 arabische Pitabrote produziert und damit nicht nur seine Familie ernährt, sondern auch zur kulinarischen Vielfalt Österreichs beiträgt. Der Flüchtlingssommer 2015 brachte Hunderttausende Syrer, Afghanen und Iraker nach Österreich. Während viele schnell weiterzogen, blieben andere, vor allem Syrer, und trugen zur Gesellschaft bei. Aktuell leben 104.000 Syrer in Österreich, was sie zur achtgrößten Ausländergruppe im Land macht. Afghanen belegen mit fast 51.000 Personen den elften Platz, während fast 13.000 Iraker weit dahinter liegen, so ein Bericht von Falter.

Vielzahl der Herkunft und aktuelle Zahlen

Die Entwicklungen der syrischen und afghanischen Bevölkerung in Österreich sind eindrucksvoll. Im Jahr 2002 lebten lediglich 633 Syrerinnen und Syrer im Land. 2022 stieg diese Zahl auf 68.358, eine dramatische Steigerung, die zeigt, wie stark der Zuzug ist. Bei den Afghanen gab es im gleichen Zeitraum einen Anstieg von 2.065 auf 45.120. Diesen gewaltigen Zuwachs betrachtet man auch im Kontext der Geschlechterverteilung: Rund 64,1 % der syrischen Staatsangehörigen sind Männer, während Frauen mit 35,9 % unterrepräsentiert sind.

Die Altersstruktur weist zudem auf ein junges Publikum hin, 61,6 % der syrischen Staatsangehörigen sind unter 30 Jahren. Die Integration in den Arbeitsmarkt gestaltet sich jedoch als Herausforderung. Laut dem Österreichischen Integrationsfonds liegt die Arbeitslosenquote unter syrischen Staatsangehörigen bei erschreckenden 35,2 %, bei Afghanen sind es 20,6 %.

Integrationsherausforderungen und Erfolge

Wie der ÖIF-Forschungsbericht über die Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen aufzeigt, bleibt die Arbeitsmarktintegration vieler Flüchtlinge eine große Herausforderung. Rund die Hälfte der im Jahr 2015 anerkannten Flüchtlinge steht dem Arbeitsmarkt zur Verfügung. Dennoch zeigt sich ein markanter Unterschied zwischen den Geschlechtern: Während Männer eher Chancen finden, verliert eine von fünf geflüchteten Frauen nach fünf bis sechs Jahren den Anschluss an den Arbeitsmarkt.

Interessanterweise zeigt sich, dass Syrerinnen unter den Flüchtlingen am häufigsten im Land bleiben und die Zuwanderungszahlen über die Jahre stabil geblieben sind. Der Einstieg in den Arbeitsmarkt ist ein bedeutender Indikator für die Integration, insbesondere für Frauen. Laut dem Bericht von OTS gelingt es Männern aus Syrien und Afghanistan am ehesten, in die Erwerbstätigkeit einzutreten.

Die erfolgreiche Integration von Geflüchteten zeigt auf, dass mit Engagement und den richtigen Rahmenbedingungen auch aus scheinbar ausweglosen Situationen neue Perspektiven entstehen können. Diese Geschichten verdienen es, erzählt zu werden – sie sind ein Teil unserer Gesellschaft und unseres Lebens in Österreich.

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OrtWiener Neustadt, Österreich
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