Peers als Stütze: So hilft Korneuburgs Klinikmitarbeitern in Krisen

Peers als Stütze: So hilft Korneuburgs Klinikmitarbeitern in Krisen
Korneuburg, Österreich - In einem Gesundheitswesen, das oft mit belastenden und herausfordernden Erlebnissen konfrontiert ist, setzen immer mehr Einrichtungen auf die Unterstützung durch „Peers“. Am Landesklinikum Korneuburg-Stockerau wurde ein strukturiertes Unterstützungsangebot für Mitarbeitende ins Leben gerufen, das auf die Besonderheiten des medizinischen Umfelds abgestimmt ist. Diese Unterstützung erfolgt durch Kolleginnen und Kollegen, die sich in ähnlichen Situationen befunden haben und als erste Anlaufstelle für belastende Momente dienen können. Laut meinbezirk.at sind „Peers“ dazu da, zuzuhören und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten, ohne zu bewerten.
Insgesamt stehen am Klinikstandort Korneuburg vier ausgebildete „Peers“ den Mitarbeitenden zur Seite. Das Angebot richtet sich an alle Gesundheitsberufe sowie Fachabteilungen der Klinikstandorte Korneuburg, Stockerau und Hollabrunn. Dies ist besonders wichtig, da die psychische Gesundheit der Angestellten im Gesundheitswesen einen Schlüssel zur Qualität der Patientenversorgung darstellt. Das Peer-System fördert nicht nur die psychische Gesundheit, sondern auch die kollegiale Unterstützung im Berufsalltag.
Die Rolle der „Peers“
Die Unterstützung durch „Peers“ wird immer mehr als essenziell erkannt. Diese Idee stammt aus der Erkenntnis, dass Menschen mit ähnlichen Erfahrungen ein besonderes Verständnis füreinander entwickeln können. Die Peer-Arbeit wird in internationalen Dokumenten, wie dem Positionspapier der WHO von 2017, eingefordert. Beispielsweise sind in verschiedenen Teilen der Welt, wie in der Schweiz, „Peer-Mitarbeitende“ seit 2009 in Psychiatrien tätig und helfen Menschen mit psychischen Problemen. Laut bfh.ch wird der Nutzen von Peer-Arbeit in Bezug auf persönliche Recovery-Prozesse sowie Empowerment in vielen Studien hervorgehoben.
Die Aufgaben von „Peers“ in der Gesundheitsversorgung umfassen die Vermittlung von Zuversicht, Empowerment, und Symptom-Management. Damit bauen sie Brücken zwischen Fachpersonen und Betroffenen und leisten einen wichtigen Beitrag zur Anti-Stigma-Arbeit. Die Entwicklung von Programmen zur Weiterbildung, wie die „Experienced-Involvement“ (EX-IN) Initiative, legt Wert auf die Reflexion eigener Erfahrungen und die Entwicklung von Beratungsfähigkeiten.
Ein wachsendes Engagement
Die Integration von Peer-Support-Diensten in die Gesundheitsversorgung zeigt positive Ergebnisse. Es wurde zwar auch festgestellt, dass Herausforderungen, wie zum Beispiel niedrige Bezahlung und Schwankungen im Personalbestand, bestehen, jedoch wird der Bedarf an dieser Art von Unterstützung immer deutlicher. Peer-Support-Dienste helfen, eine Kluft zwischen Menschen mit psychischen Erkrankungen und Fachkräfte zu verringern. Laut einer Untersuchung im Bereich der psychischen Gesundheit variiert die Zufriedenheit der Betroffenen je nach Kontext, sodass das Potenzial der Peer-Arbeit auch von den gegebenen Umständen abhängt (pmc.ncbi.nlm.nih.gov).
Die kommenden Herausforderungen für Peer-Support-Mitarbeitende sind unter anderem die Gewährleistung von kontinuierlichen Supervisionen und der Bedarf an regelmäßigen Austauschen zwischen Leitungspersonen, Fachpersonen und Peers. So wird sichergestellt, dass das Programm nicht nur bleibt, sondern auch wächst. In einem System, das dringend innovative Ansätze braucht, ist die Rolle der Peers gesichert.
Unter dem Strich zeigt sich, dass die Unterstützung durch „Peers“ im Gesundheitswesen zur Stärkung der Mitarbeitenden und zur Verbesserung der Versorgung von Patienten beitragen kann. Korneuburg geht mit gutem Beispiel voran und setzt auf die Macht der Kollegialität.
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Ort | Korneuburg, Österreich |
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