Grateful Dead: Unvergesslicher Bläser-Auftritt in Providence 1973!
Erfahren Sie mehr über die beeindruckende Hornsektion der Grateful Dead während ihrer 1973er Herbsttour an der Ostküste.

Grateful Dead: Unvergesslicher Bläser-Auftritt in Providence 1973!
Am 15. September 1973 nahm die legendäre Band Grateful Dead in Providence, Rhode Island, ein bedeutendes Kapitel ihrer musikalischen Geschichte auf. Während ihrer Herbsttour erweiterte die Band ihren Klang durch die Integration einer Bläsersektion, ein Schritt, der nicht nur die Musikalität, sondern auch die Experimentierfreude der Gruppe unterstrich. Dabei arbeiteten sie mit den talentierten Musikern Martin Fierro (Tenorsaxophon/Flöte) und Joe Ellis (Trompete), beide Mitglieder der Doug Sahm Band, zusammen. Diese einzigartige Zusammenarbeit fand im Rahmen einer kurzen, aber denkwürdigen Tour an der Ostküste statt, die insgesamt zehn Konzerte umfasste.
In den 1990er Jahren sorgte die Grateful Dead immer wieder für Schlagzeilen durch ihre Kooperation mit dem bekannten Saxophonisten Branford Marsalis. Doch die Anfänge dieser Zusammenarbeit mit Bläsern reichen bis in die frühen 70er Jahre zurück. Live for Live Music hebt hervor, dass diese erste Hornsektion während der Einführung des Albums „Wake of the Flood“ getestet wurde, auf dem sowohl Fierro als auch Ellis zu hören sind. Bei den Auftritten der Herbsttour 1973, zu denen auch der besondere Abend in Providence gehörte, wurde der experimentelle Ansatz der Band deutlich.
Das Besondere an der Horn-Sektion
Die Grateful Dead spielten während der Tour in großen Arenen, darunter das Nassau Coliseum und die Spectrum in Philadelphia. Ihre Fähigkeit, eine erfahrene Hornsektion in ihren Sound zu integrieren, war damals noch recht ungewöhnlich und wurde als gewaltiger Schritt angesehen. Interessanterweise blieb die öffentliche Diskussion über die Hornsektion während der Tour aus; das Wissen darüber kam erst später durch aufgetauchte Tapes ans Licht. Lost Live Dead berichtet, dass die Hornspieler für ihre Auftritte professionell bezahlt wurden und die Zusammenarbeit mit den Bläsern somit nicht nur eine kreative Entscheidung, sondern auch ein finanzieller Aspekt war.
Die Herbsttour 1973 wird von vielen Fans und Kritikern als ein Zeitabschnitt großer Experimente angesehen. Die Entscheidung, eine Hornsektion in die Aufführungen zu integrieren, ist auf die fortschreitende Unabhängigkeit der Band von der Plattenindustrie zurückzuführen. Im Frühjahr 1973 hatten sich die Grateful Dead von ihrem Vertrag mit Warner Brothers gelöst und begannen, ihre Projekte autonom zu managen. Diese neue Freiheit ermöglichte es ihnen, kreative Risiken einzugehen und innovative Wege zu gehen.
Ein unvergesslicher Auftritt
Obwohl die Hornsektion bei den acht Shows im Rahmen dieser Herbsttour nicht vollständig erfolgreich war und anschließend nicht mehr wiederholt wurde, bleibt der Auftritt in Providence ein besonderes Ereignis in der Geschichte der Grateful Dead. Die Zusammenarbeit mit Fierro und Ellis trug zu einem eindrucksvollen Klangbild bei, das viele Anwesende als unvergesslich empfanden. Martin Fierro wurde später auch Teil der Legion of Mary Band von 1974 bis 1975, in der Jerry Garcia und Merl Saunders zusammen spielten, und er war Mitglied der Band Zero.
Die Grateful Dead haben mit ihren musikalischen Experimenten in den frühen 70er Jahren einen Fußabdruck hinterlassen, der bis heute nachhallt. Ihr Drang, neue musikalische Wege zu beschreiten und sich von der Plattenindustrie zu lösen, hat sie zu einer der einflussreichsten Bands ihrer Zeit gemacht. Jedes Konzert, insbesondere das denkwürdige in Providence, festigte ihren Ruf als innovative Rockband, die nie aufhörte, zu wachsen und zu experimentieren.