Nackt ins Museum: Stuttgart lädt zu außergewöhnlichen Badetagen ein!
Erleben Sie die einzigartige Ausstellung „Frei Schwimmen – Gemeinsam?!“ in Stuttgart mit Nacktheit zu speziellen Abenden im August und September.

Nackt ins Museum: Stuttgart lädt zu außergewöhnlichen Badetagen ein!
In Stuttgart wird das Nacktsein zu einem kulturellen Erlebnis: Am 30. August und 13. September dürfen Erwachsene ab 18 Jahren die Ausstellung „Frei Schwimmen – Gemeinsam?!“ im Museum mit einem selbstbewussten Freiheitsgefühl betreten – ganz ohne Kleidung. Bild berichtet von dieser kreativen Initiative, die auf Anfrage des Vereins Get Naked Germany entstanden ist. Die Ausstellung läuft seit Dezember 2024 und beleuchtet die Wandelbarkeit von Bade- und Schwimmgewohnheiten über die Jahrzehnte.
Die Besucher dürfen sich auf über 200 spannende Exponate freuen, darunter historische Badewannen, alte Duschen und beeindruckende Fotos, die den sozialen Wandel in Bezug auf Körperbilder und Gleichberechtigung thematisieren. So wird nicht nur der Spaß an der Nacktheit gefeiert, sondern auch Themen wie Rassismus, Sexismus und die Bikinifreiheit für Frauen seit den 1950er-Jahren behandelt. „Das bietet einen tiefen Einblick in unsere Gesellschaft“, betont Kurator Dr. Rainer Schimpf und verweist darauf, dass solch eine Ausnahme für Nacktheit bei anderen Ausstellungen nicht üblich ist.
Kontext der Badekultur
Die Ausstellung in Stuttgart ist Teil eines größeren Trends, der in europäischen Städten wie Paris, Marseille, Brüssel und Hannover bereits Fuß gefasst hat. WDR hebt hervor, wie öffentliche Bäder zu einem Spiegel der Gesellschaft wurden, in dem Aspekte wie Moralvorstellungen und gesellschaftliche Vorurteile beleuchtet werden.
Ergänzend dazu können wir uns auch mit der Badekultur im weitesten Sinne auseinandersetzen. Eine bemerkenswerte Sonderausstellung mit dem Titel „Badeszenen. Ritual, Entrüstung und Verführung“ in der Residenzgalerie Salzburg zeigt, wie tief die Badekultur in der Geschichte verwurzelt ist. Mit über 110 Objekten aus zwei Jahrtausenden, darunter antike Figuren und historische Badekleidung, bietet diese Ausstellung Einblicke in die Gesundheits- und Erotikbedürfnisse vergangener Zeiten. Wissenschaft.de beschreibt, wie Wasser bereits in der Antike als Quelle physischer Energie galt und öffentliche Thermen sowohl für Reinigung als auch Unterhaltung dienten.
Zusätzlich zeigen die Exponate von Künstlern wie Jan Brueghel dem Älteren und Paul Cézanne, dass die Darstellung des menschlichen Körpers stets im Wandel war – von moralischen Vorstellungen im Mittelalter bis hin zur modernen Freizeitgestaltung der Gegenwart.
Sicherheit steht an erster Stelle
Sicherheitsmaßnahmen sind bei den besonderen Abenden ebenfalls garantiert. Die Besucher müssen ihre Handys abgeben; Fotografieren ist nicht erlaubt, und Security-Personal wird anwesend sein. Die erste Veranstaltung im August ist zudem kostenlos, unabhängig von der Bekleidung – eine tolle Gelegenheit, die gesellschaftlichen Entwicklungen rund um Nacktheit und Badekultur hautnah zu erleben.
Das große Interesse zeigt sich auch daran, dass beide Termine bereits schnell ausgebucht waren und das Museum weiterhin Anfragen erhält. Es bleibt spannend zu sehen, wie sich diese wertvolle Auseinandersetzung mit der Badekultur und ihren gesellschaftlichen Aspekten weiterentwickelt.