Klagenfurt am Wörthersee: Insolvenzgefahr - Stadt muss drastisch sparen!

Klagenfurt am Wörthersee steht vor finanziellen Herausforderungen; drohende Insolvenz bis 2026 erfordert umfassende Sparmaßnahmen.
Klagenfurt am Wörthersee steht vor finanziellen Herausforderungen; drohende Insolvenz bis 2026 erfordert umfassende Sparmaßnahmen. (Symbolbild/ANAGAT)

Klagenfurt am Wörthersee: Insolvenzgefahr - Stadt muss drastisch sparen!

Klagenfurt am Wörthersee, Österreich - In Klagenfurt am Wörthersee stehen die Alarmglocken hoch: Die Hauptstadt Kärntens sieht sich mit einem akuten finanziellen Notstand konfrontiert, der bis zur Zahlungsunfähigkeit führen könnte. Laut einem Bericht des österreichischen Konsolidierungsbeirats droht dieser kritische Zustand spätestens im ersten Quartal 2026, sollten keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Die Stadt braucht jährlich rund 60 Millionen Euro, um ihre Finanzen ins Lot zu bringen. Vor diesem Hintergrund wird der Neubau eines Hallenbads, das seit Jahren diskutiert wird, scharf kritisiert. Experten des Konsolidierungsbeirats empfehlen, von diesem Plan Abstand zu nehmen, um die finanziellen Belastungen nicht weiter zu steigern, wie Fr.de berichtet.

Im vergangenen Herbst fehlten bereits 52 Millionen Euro für den laufenden Betrieb der Stadt, und es gibt ernsthafte Überlegungen, den Personalstand drastisch zu reduzieren. Bis 2032 könnte Klagenfurt rund 300 Stellen abbauen, was jährlich etwa 20 Millionen Euro einsparen würde. Auch die Zahl der dienstfreien Tage könnte Überprüfungen unterzogen werden, um weitere Einsparungen zu realisieren. Bürgermeister Christian Scheider verdeutlicht die Notwendigkeit einer umfassenden Strukturreform, um die Effizienz in der Verwaltung zu steigern.

Umfassende Sparmaßnahmen gefordert

Um die drohende Zahlungsunfähigkeit abzuwenden, sind verschiedene Sparmaßnahmen auf den Tisch gekommen. Neben dem Personalabbau sehen die Vorschläge auch den Verkauf städtischer Immobilien vor, die über 30 Millionen Euro einbringen könnten. Eine Erhöhung der Gewinnausschüttung aus den Stadtwerken soll die finanziellen Polster ebenfalls stärken – in den Jahren 2025 und 2026 wird eine Ausschüttung von 15 Millionen Euro angestrebt, gefolgt von 10 Millionen Euro jährlich bis 2029. Zudem wird über die Schließung der Stadtgalerie nachgedacht.

Die Klagenfurter Grüne haben die Planung des Hallenbads als „chaotisches Prestigeprojekt“ kritisiert und stattdessen kostensparende Alternativen, wie etwa Lösungen am Messegelände, vorgeschlagen. In diesem Zusammenhang ist es entscheidend, dass die Stadtpolitiker schnell handeln, da die Zeit drängt. Die Entscheidungen im Zusammenhang mit dem Budget für das laufende Jahr sollen bereits Mitte Juli getroffen werden.

Regionale Herausforderungen

Doch Klagenfurt ist nicht allein mit seinen Sorgen. In Kärnten sind bereits rund zwei Drittel der Gemeinden betroffen von finanziellen Engpässen, was die gesamte Region unter Druck setzt. Eine Studie zeigt, dass bis zu 40 % der Gemeinden in naher Zukunft nicht mehr in der Lage sein könnten, ihren laufenden Betrieb selbst zu finanzieren. Viele Gemeinden müssen über Kürzungen freiwilliger Leistungen nachdenken und Einnahmequellen optimieren, um ihre Liquidität zu sichern, wie Kosmo feststellt. Innovative Maßnahmen zur Stabilisierung der Finanzen sind notwendig, und die Entwicklung auf Landes- und Bundesebene wird dabei eine zentrale Rolle spielen.

Die neue finanzielle Landschaft zwingt Städte und Gemeinden dazu, über Zusammenarbeit und nicht nur über eigene Grenzen hinweg zu denken. Vor allem in Zeiten, in denen der Spielraum für zusätzliche Mittel stark eingeschränkt ist, wird ein bildliches Umdenken zur Überlebensstrategie. Um die kommunale Daseinsvorsorge aufrechtzuerhalten, sind klare Einschnitte und handfeste Entscheidungen unerlässlich, um nicht in eine finanzielle Abwärtsspirale zu geraten, wie auch KDZ hervorhebt.

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OrtKlagenfurt am Wörthersee, Österreich
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