Ehemalige Commerzialbank-Chefin vor Gericht: Gerechtigkeit für Geschädigte!

Franziska Klikovits, Ex-Vorständin der Commerzialbank Mattersburg, beginnt Haft nach Urteil wegen Untreue und Veruntreuung.

Franziska Klikovits, Ex-Vorständin der Commerzialbank Mattersburg, beginnt Haft nach Urteil wegen Untreue und Veruntreuung.
Franziska Klikovits, Ex-Vorständin der Commerzialbank Mattersburg, beginnt Haft nach Urteil wegen Untreue und Veruntreuung.

Ehemalige Commerzialbank-Chefin vor Gericht: Gerechtigkeit für Geschädigte!

Die turbulente Geschichte rund um die Commerzialbank Mattersburg spitzt sich weiter zu. Heute wird die ehemalige Vorständin Franziska Klikovits als Zeugin im Prozess gegen zwei Unternehmer, einen Spengler und einen Maler, am Landesgericht Eisenstadt wieder in den Fokus gerückt. Diese Unternehmer gehörten zu den größten Kreditnehmern der Bank und hatten Kredite sowie Bargeldübergaben in Höhe von fast 70 Millionen Euro erhalten, obwohl ihre Zahlungsfähigkeit stark anzuzweifeln war. Der Prozess, der aufgrund des „Zeitablaufs“ neu aufgerollt wird, bringt die fragwürdigen Finanzpraktiken der Bank erneut ans Licht.

Franziska Klikovits wurde im Februar 2025 rechtskräftig zu einer Haftstrafe von sechs Jahren und vier Monaten verurteilt. Ihr Vergehen umfasst Untreue, Veruntreuung und betrügerische Krida. Wie Vienna.at berichtet, tritt sie nun die Haft an und möchte, dass die Geschehnisse rund um die Bank geklärt werden. Sie hat angekündigt, zur Aufklärung beizutragen und ihr Verhalten zu bedauern, da es vielen Menschen Existenzen gekostet hat.

Ein Schatten der Vergangenheit

Der Finanzskandal um die Commerzialbank wirft auch Fragen über die tatsächliche Stabilität des Bankensektors auf. In den Berichten der EZB wurden Risikofaktoren identifiziert, die durch die Coronavirus-Pandemie und geopolitische Spannungen weiter verstärkt wurden. Im Zuge dieser Entwicklungen zeigt sich, dass Banken, auch die Commerzialbank, oft nicht ideal auf Unsicherheiten vorbereitet sind. Zwar sind Banken heute besser kapitalisiert als während der Finanzkrise, doch Herausforderungen wie steigende Schuldenquoten im privaten Sektor und einmalig hohe Ausfallwahrscheinlichkeiten müssen ernst genommen werden.

Günter Weißnar, Geschäftsführer von Protecta, der sich als Privatbeteiligter dem Verfahren angeschlossen hat, ist fassungslos über die Situation. Die Bank war seiner Einschätzung nach bis zu ihrem Zusammenbruch 2019 gut aufgestellt, die Ausfallwahrscheinlichkeit betrug zu diesem Zeitpunkt nur 0,03 Prozent. Er ist beeindruckt, wie sich die Verhältnisse umkehren konnten und sieht sich nun mit 1,4 Millionen Euro in einem großen finanziellen Schlamassel. „Es ist unfassbar, dass die Bank schon 1999 pleite war, während die Bankenaufsicht 2015 keine Probleme festgestellt hat. Ich bleibe an dem Verfahren dran, um endlich wie viele andere Gerechtigkeit zu erfahren“, so Weißnar.

Der Prozess wird fortgesetzt

Der Prozess wird am Donnerstag fortgesetzt und könnte noch weitere spannende Erkenntnisse zutage fördern. Eingehend wird untersucht, von wem die Initiative für die strittigen Kredite ausging und wer tatsächlich von den üppigen Geldflüssen profitiert hat.

Franziska Klikovits hat sich reumütig gezeigt und möchte, dass ihre Strafe als Zeichen der Einsicht gesehen wird. Gleichzeitig plant ihr Anwalt eine Berufung, was sie jedoch ablehnt. Sie will einen Schlussstrich ziehen und offenbart damit die Komplexität der menschlichen Entscheidungen in einer solch kritischen Situation. Wie wird die Geschichte rund um die Commerzialbank weitergehen? Die Antwort darauf könnte die nächste Gerichtsverhandlung zeigen.