Ende einer Ära: Schwestern vom Göttlichen Erlöser verlassen Eisenstadt

Nach 87 Jahren beendet der Orden der Schwestern vom Göttlichen Erlöser seine Tätigkeit im Krankenhaus Eisenstadt.
Nach 87 Jahren beendet der Orden der Schwestern vom Göttlichen Erlöser seine Tätigkeit im Krankenhaus Eisenstadt. (Symbolbild/ANAGAT)

Ende einer Ära: Schwestern vom Göttlichen Erlöser verlassen Eisenstadt

Eisenstadt, Österreich - Nach 87 Jahren ist nun Schluss: Die Schwestern vom Göttlichen Erlöser haben ihre Tätigkeit im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Eisenstadt beendet. Diese Entscheidung markiert das Ende einer ereignisreichen Ära, die mit dem Eintritt der ersten Schwester im Oktober 1938 begann, und ist ein trauriger Moment für die gesamte Gemeinde. Die letzten ihrer Art, darunter auch Gottharda Knarr, wurden bei einem emotionalen Dankgottesdienst verabschiedet, der die vielen Jahre des unermüdlichen Einsatzes würdigt, die die Schwestern für die Patienten geleistet haben. BVZ berichtet, dass über 100 Ordensschwestern in den vergangenen Jahrzehnten die Entwicklung des Krankenhauses maßgeblich prägten und bis in die 1990er-Jahre in der Krankenpflege tätig waren.

Mit der Schließung geht nicht nur ein Stück Geschichte zu Ende, sondern auch die jahrzehntelange Tradition des pflegerischen Engagements, das den Orden seit seiner Gründung im Jahr 1863 in Frankreich verbindet. Der Rückgang an Nachwuchs, der in den letzten Jahren deutlich spürbar war, wurde als Hauptgrund für das Ende der Zusammenarbeit genannt. Aktuell sind im gesamten Orden nur noch 31 Schwestern aktiv, wobei der Großteil von ihnen über 80 Jahre alt ist. Der jüngste Neuzugang im Burgenland ist 61 Jahre alt, was zeigt, dass die Zeit für den Orden drängt.MeinBezirk liefert interessante Einblicke in die Herausforderungen, denen die Schwestern gegenüberstanden.

Der Wandel in der Pflege

Die Pflege im Krankenhaus hat sich über die Jahre stark verändert. Ursprünglich waren die Schwestern in der Krankenpflege und der Pflegedienstleitung tätig, bevor sie sich in den 1990er-Jahren auf die Sakristei und die Krankenpastoral konzentrierten. Der Wandel ist nicht nur auf den Orden selbst zurückzuführen, sondern auch auf die evolutionären Schritte in der Pflegeberufsausbildung, die im 19. Jahrhundert begannen. Ab 1882 wurde in Wien die professionelle Ausbildung der Schwestern eingeführt und führte zu einer deutlichen Veränderung im Pflegeberuf, der nun mehr als nur eine Berufung war.GeschichteWiki hebt hervor, dass durch die gesetzlichen Regelungen zur Pflegeausbildung im Jahr 1914 und die Einführung von Fortbildungskursen ein Qualitätssprung in der Pflege erreicht wurde.

Die pastoralen Tätigkeiten werden, so die Mitteilung, künftig von den Schwestern der Kongregation Charity Sisters sowie den Schwestern vom Hl. Josef von Tarbes übernommen. Es bleibt spannend zu beobachten, wie sich die Pflege im Burgenland weiterentwickeln wird und ob die Herausforderungen des Schwesternmangels bewältigt werden können.

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OrtEisenstadt, Österreich
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